Absolute Amateure

Samstag, 5. November 2016
Nachmittags ist Armin wieder mal dem Leck in der Elektronik auf der Spur. Nach Entfernen des FM-Stereo-Modulators, der beim neuen Radio nicht mehr benötigt wird, ist der Fehlerstrom statt 16mA nur noch 15mA.
Also geht die Suche weiter. Nächster Verdächtiger ist der neue Heißwasser-Boiler, der in der Türkei gekauft, eingebaut und angeschlossen wurde. Gut, dass der mal genauer angeschaut wird! Die Masseleitung hängt nur noch an einem dünnen Drähtchen, also Kabelschuh draufgesetzt und sauber befestigt. Der Zulauf tropft, erste Kalkspuren bilden sich.. Das bedeutet, den Boiler leer laufen lassen, aufschrauben ——- kein Wunder! Eine undefinierbare, schon halb aufgelöste Dichtungsmasse bröselt uns entgegen! Hört das EMEK-Drama denn nie auf? Ich sagte es schon mal: „absolute Amateure“. Wir dichten mit Teflon-Band ab, schrauben wieder an, Wasser marsch: dicht! Die anschließende Messung ergibt, dass der Boiler unschuldig ist!20161105_170112-1_blog
Nachdem schon mal alles Werkzeug ausgepackt ist und Armin eh im Motorraum steckt, treibt er die Suche weiter voran. Die Batterie-plus-Versorgung der beiden Lichtmaschinen wird abgeklemmt: kein Unterschied. Schlussendlich klemmt er noch die Motorelektronik ab: auch ohne Ergebnis! Kann uns vielleicht jemand noch einen Tipp geben, woran unser Korrosionsproblem liegen könnte? Das einzige Positive dieser nachmittäglichen Aktion ist, dass Armin jetzt weiß, wo die Sperrdiode eingebaut ist.
Zwischendrin finde ich wieder eine Schimmelstelle im Boot: die Liros-Tasche, in der sich unser Takel-Werkzeug befindet, ist außen an der, der Schrankwand anliegenden Seite befallen. Sie lagert vorne im Bugfach an StB, direkt hinter dem Ankerkasten. Feuchtigkeit und ständig wechselnde Temperaturen mit Schwitzwasser sind da sicher begünstigend. Wieder tritt Schimmelspray in Aktion. Die Tür bleibt offen zum Durchlüften und Austrocknen. Seit wir hier in der Marina sind laufen eh im vorderen und hinteren Schiffsbereich zwei kleine elektrische Trockengeräte. Immerhin sammelt sich pro Tag insgesamt fast 1/2l Wasser in ihren Behältern. Feuchtigkeit, die sich schon mal nicht irgendwo niederschlagen kann.
Abends klopfen Ute und Peter von HUGIN 3 bei uns an. Sie waren nach unserem gemeinsamen Start von Gibraltar am Sonntagabend auf Graciosa angekommen, haben ein paar Tage in Puerto Calero gelegen und sind seit heute hier im Hafen. Es wird ein gemütlicher Abend mit einem spontanen Nudel-Essen.

Ein Kommentar

  1. 15mA x 12 Volt sind 180 Milliwatt. Ausfindig zu machen, wo diese verschwinden, gleicht für mich der Suche der Nadel im Heuhaufen! Eigentlich vernachlässigbar, sollte man denken. Wenn die Sache mit der Korrosion nicht wäre …
    Viel Erfolg beim Weitersuchen der Ursache!!

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