Panama riecht gar nicht nach Bananen!

Freitag, 27. Januar 2017

Früh um 0800 schon steigen wir in den Bus der Marina, um zum Einkaufen nach Colon zu fahren. Die Shelter Bay Marina liegt gut geschützt am Kanaleingang, direkt neben der bis 1999 aktiven US Army Basis Fort Sherman. Jetzt ist das Areal teilweise eine Basis der Küstenwache. Leider zerfallen die ursprünglich sicher mal schönen Unterkünfte der Soldaten zu Ruinen und werden von Dickicht überwuchert. Aber am Eingang zum Areal stehen Wachposten. Über eine Schlaglochpiste geht die Fahrt am Kanal entlang. Beiderseits ragen Palmen und uns unbekannte Laubbäume in den Himmel. Das undurchdringliche Unterholz besteht aus Farnen, Schilf, wilden Bananenstauden und mannshohen gummibaumartigen Pflanzen, die wir zuhause mühsam im Topf hochpäppeln können. Hier kommt man nur mit der Machete durch. Mangroven säumen teilweise das Kanalufer, ob da die Krokodile leben? Mit der Fähre setzen wir ans andere Ufer über, müssen aber warten bis ein dicker Frachter vorbei gefahren ist. Die Pfeiler einer neu entstehenden Brücke ragen in den Himmel. Bis Ende 2019 soll hier von einer französischen Firma eine neue Brücke über den Kanaleingang fertig gebaut werden. Weiter geht es über holprige Strassen nach Colon. Alles macht einen ungepflegten, schmutzigen und staubigen Eindruck. Colon, früher mal eine blühende Kolonialstadt, ist heute ein sozialer Brennpunkt mit hoher Kriminalitätsrate. Am Stadtrand werden wir vor einem Einkaufszentrum abgesetzt. Hinter einem ersten Eingang befinden sich wohl Geschäfte oder Kneipen hinter runtergelassen Rollläden, Jugendliche lungern auf den Treppenstufen rum. Nicole fühlt sich sehr unwohl und drängt nach draußen. Gleich nebenan ist ein großer Supermarkt, in dem wir alles bis auf Mineralwasser mit Kohlensäure bekommen. Dann lassen wir uns mit einem Taxi zurück zur Marina fahren. Unsere Einkäufe füllen den winzigen Suzuki gut aus.
Mittags steigen wir wieder in den kleinen Bus und fahren in das neue Besucherzentrum an der neu eröffneten Schleusentreppe Agua Clara ist eine neue Schleusentreppe gebaut worden. Ihre drei Kammern sind jetzt 427m lang und 55m breit, während die beiden alten Schleusenkammern „nur“ 304m lang und 32m breit sind. In den jetzt drei 3-Kammer-Schleusen werden die Schiffe um 18m angehoben bzw. abgesenkt von Meeresniveau auf die Höhe des Gatun-Sees und umgekehrt. Wir beobachten, wie ein Tanker von sechs Schleppern in die Schleusenkammer bugsiert wird. Einer zieht vorne, auf jeder Seite stabilisieren zwei die Richtung und der sechste ist wohl zum Bremsen achtern „angeleint“. Wir werden am Montag aber durch die alten „kleinen“ Schleusen in den Gatun-See hochgeschleust werden.

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