Santa Cruz

Samstag, 25. Februar 2017

Am Donnerstag in aller Früh lässt sich Armin in den Mast ziehen. Das Birnchen vom Dampferlicht muss ausgewechselt werden und eigentlich will er im Masttop noch das Blitzlicht wechseln und nach dem Rechten sehen. Aber der Schwell ist so stark, dass es ihn schon auf halber Höhe ziemlich beutelt und es beim Austausch des Dampferlichtes bleibt. Ganz oben schwankt es zu stark.
Wir waschen die Leine, mit der wir uns mit dem Heck an eine Boje gelegt hatten, um sie vom Salz zu befreien. Das Waschwasser ist schwarz und ölig! Bei den Seglern wollen sie wissen, wann der letzte Motorservice war, wieviel Diesel man an Bord hat und ob die Waschmittel biologisch abbaubar sind, aber selber schütten sie ihr Öl ins Hafenwasser!
Um 0830 verlassen wir die Ankerbucht vor Isabela und motoren die 45 SM gegen den schwachen Wind nach Santa Cruz, der dritten Insel des Archipels, die man relativ problemlos besuchen kann. SHAMAL folgt in einigem Abstand.
Die Bucht von Puerto Ayoro ist voller Boote, fast unsere ganz Flotte liegt schon da. Außerdem kleine Passagierdampfer, mit denen man zu den anderen Inseln fahren kann. Wieder müssen wir warten, bis der Agent an Bord kommt, die Zarpe und Passkopien mitnimmt, dann dürfen wir mit dem Wassertaxi an Land. Welch ein Unterschied zu Cristobal und Isabela! Es ist deutlich zivilisierter, sauberer und moderner! Zwischen den üblichen Ramschläden sind kleine Boutiquen mit Handwerkskunst, viel Silberschmuck, handbemalte T-Shirts mit den Tiermotiven der Inseln, Holzschnitzarbeiten und Stickereien. Die Preise sind akzeptabel. Erstmals stimmt auch beim Essen das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Für Freitag ist das Betanken der Boote angesagt. Benzin und Diesel werden subventioniert hier, und dürfen an Ausländer nur bedingt weiter gegeben werden. Schon in Cristobal mussten wir die benötigte Dieselmenge angeben, was natürlich schwierig war, denn inzwischen wurden ja durch Motorfahrt und das Betreiben des Generators vor Anker noch einige Liter verbraucht. Also stockt jedes Boot seine Menge hier noch mal auf. Das führt zu Problemen, die Papierflut dafür ist enorm. Auch muss im Voraus bezahlt werden! Suzanna fährt dann mit einem Taxiboot, auf dem zwei 500l Dieselfässer stehen mit Zählwerk und motorbetriebener Pumpe, von Schiff zu Schiff und es wird genau die bestellte Menge abgegeben. Braucht man weniger, Pech gehabt, Geld gibt es keines zurück, braucht man mehr, so wie wir, sind dann plötzlich doch noch 10 Gallonen da, die der Tankwart so selbst verkauft! Trotzdem fehlen uns noch einige Liter!
Abends gehen wir zum Fischessen. In einer kleinen Seitenstrasse reiht sich auf beiden Seiten ein Fischlokal an`s nächste, die Tische stehen in langer Reihe dazwischen auf der Strasse. Man sucht sich seinen Fisch aus, der kommt dann auf den Grill und wird kurz darauf mit Gemüse, Reis, Pommes und Salat geliefert. Schmeckt sehr lecker und ist das preiswerteste Essen der Reise bisher! Dazu ist Happy-Hour, 3 Mochitos für 10$! Für sieben Leute zahlen wir incl. Trinkgeld nur 140$. Da werden wir noch mal hingehen!
Heute, Samstag, stehen wir wieder mal früh auf. Laut ARC soll das Müllboot zwischen 0700 und 0800 vorbeikommen. Wir sitzen abwechselnd draußen und halten Ausschau. Nichts zu sehen. Um 0830 endlich kann Armin es heranpfeifen, ja wir haben wohl vergessen, es ist Galapagos-Time gemeint!
Mit dem Wassertaxi geht es zum Supermarkt. Der Einkauf wird schwierig! Das Versorgungsschiff vom Festland ist auf dem Weg zu den Inseln auf einer Untiefe gestrandet und liegt jetzt schief, hoch und trocken! Sei übrigens schon das vierte Mal passiert! Don`t drink and drive! Somit sind die Regale ziemlich leer, Mineralwasser ist aus, Eier gibt es keine mehr, und Milch nur 3l pro Tag und Haushalt. Wann das nächste Schiff kommt weiß keiner so genau!

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