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Mittwoch, 1. März 2017
Wieder nichts mit Ausschlafen! Schon früh um 0700 setzt das Wassertaxi die Crews von AURORA, EXIT STRATEGY, SHAMAL und ASHIA an Land. So früh sind nicht mal die Seelöwen wach! Auf dem Aufgang vom Taxianleger zum Steg hoch liegt einer quer. Er lässt sich bei der Morgentoilette nicht stören und wir alle steigen vorsichtig über sein Hinterteil! Oben auf dem Steg nuckelt ein junger Seelöwe schmatzend an seiner Mama, inmitten aller Leute. Man kann nicht sagen, dass die Tiere hier auf Galapagos zutraulich sind, sie kommen nicht und suchen nicht die Nähe der Menschen, sie ignorieren die Menschen einfach. Wir sind hier die Eindringlinge, werden geduldet und als ungefährlich eingestuft. Heute Morgen müssen wir uns bei der Einwanderungsbehörde abmelden, persönlich, jedes einzelne Crewmitglied! Leider liegt die Immigration am anderen Ende von Puerto Ayoro, gut 20 bis 30 Minuten Fußmarsch entfernt. Wir sind zu acht, zwei der großen weißen Pick-up-Taxis bringen uns zum Ziel. Um 0710 betreten wir als erste das gut klimatisierte Büro. Pässe, Zarpe und die Bootspapiere sollen wir vorlegen! Wie, gestern hieß es extra, dass wir nur die Pässe benötigen. Die Bootspapiere liegen an Bord und die Zarpe hat Suzanna. Ja, wir sollen es holen! Langsam kommt Unmut auf, das Ganze ist eh eine Zumutung! Wir alle fahren mit World ARC um genau dieses Theater nicht zu haben! Warum kann ein Beamter nicht ins WCC-Quartier am Hafen kommen, so, wie es bei der ARC Europe 2010 überall war? Wir versuchen dem Beamten zu erklären, dass die gewünschten Papiere der Agent oder Suzanne mitbringt. Draußen füllt sich langsam der Vorplatz. 81 Segler wollen ausklariert werden! Dem Beamten wird wohl klar, dass er heute Überstunden macht, wenn er jetzt nicht schnell handelt. Noch während er Namen und all unsere Vornamen in seinen PC tippt, kommt dann auch Suzanna mit den Papieren. Eine halbe Stunde später haben wir unsere Ausreisestempel in den Pässen und die neue Zarpe für die Marquesas in der Hand. Marcel muss zugeben, dass ausnahmsweise die lauffaule ASHIA-Crew mal Recht hatte, ein Taxi zu nehmen! Zurück bitten wir den Taxifahrer, uns zu dem großen neuen Supermarkt hier am anderen Ende der Stadt zu bringen. Er kennt ihn nicht und nach einigem Suchen landen wir doch wieder in dem bekannten Supermarkt am Hafen. Butter gibt es z. Zt. auf der Insel keine, aber wir kaufen noch mal 3l der rationierten Milch, die in jedem winzigen Laden in ausreichender Menge steht! Suzanna teilt uns im Immigration-Office mit, dass möglicherweise heute zwischen 0900 und 1030 noch ein Mann der Drogenfahndung einige Boote kontrollieren wird! Auch das noch! Drogen haben wir keine an Bord, aber natürlich eine halbe Apotheke für Notfälle. Nicole findet ihren Arztausweis nicht, der wurde zuletzt auf Martinique benötigt. Pamina kann zum Glück von zuhause per WhatsApp ein Foto der Approbation schicken. Am Ende ist allev Aufregung umsonst, es kommt keiner! Um 1100 ist es endlich soweit, wir holen den Anker hoch. Ein spannender Moment, wir befürchten, dass er sich am Fels verhakt hat, da er beim Einfahren letzte Woche plötzlich und sehr ruckartig gegriffen hatte. Aber es geht gut, er kommt problemlos hoch. Dann manövriert Armin ASHIA an SHAMAL heran und ein Stück Butter aus Ritas Vorräten fliegt auf unser Vordeck! Danke, Rita! Um 1200 fällt der Startschuss, bzw. ertönt die Tröte, und die 3000 SM lange Reise zu den Marquesas beginnt. Anfangs im Archipel können wir noch segeln, aber mit Sonnenuntergang schläft der Wind wie vorhergesagt ein und Mr. Yanmar muss seinen Dienst antreten. Eine Gruppe kleiner Wale kommt uns entgegen, leider nicht dicht genug, um sie zu fotografieren.
Nicole und Armin SY ASHIA, SM2k, #357

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