Tag 2 von Leg 4 auf See

Donnerstag, 2.März 2017
Mr. Yanmar brummt brav vor sich hin. Der Wind haucht mit 1 bis 4 kn, der Stille Ozean macht seinem Namen alle Ehre! Das Wasser ist glatt, lediglich eine schwache Dünung rollt von hinten an. Es ist heiß! Die Wasseroberfläche ist teilweise so glatt, dass sich der Himmel mit seinen kleinen Wattewölkchen darin spiegelt. Ja wir haben inzwischen Passatwölkchen über uns! Leider halten sie nicht, was man sich von ihnen verspricht. Mit 2 kn Wind segelt vielleicht ein Papierschiffchen, für ASHIA mit ihren gut 19 Tonnen reicht es noch lange nicht. Die Nacht über war erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Im Bereich außerhalb der 40 SM-Zone um Galapagos halten sich große japanische Fischtrawler auf. Sie fischen illegal, haben weder AIS noch Navigationslichter an und ziehen kilometerlange Netze hinter sich her. Alle halbe Stunde erfolgt ein Blick prüfender Blick auf`s Radar, aber im Umkreis von 36 SM bleibt alles ruhig. Nur SHAMAL fährt in einigem Abstand neben uns. Beim morgendlichen Roll-Call über SSB berichten fünf Boote, deren Kurs weiter nördlich verläuft, dass sie nachts große Schiffe ohne AIS und ohne Positionslichter gesehen haben, allerdings hatten alle grelle Arbeitsbeleuchtung an Deck, so dass man sie erkennen und großzügig umfahren konnte. Die Wetterdaten sagen, dass wir noch ca. zwei Tage nach Süden motoren müssen, um in den Bereich der Passatwinde zu kommen, die uns dann westwärts schieben sollen. Sorgfältiges Sprit-Management ist nötig, wir laufen mit 1400 Umdrehungen eine Geschwindigkeit von 7kn, weniger geht nicht, sonst werden die Batterien nicht geladen. Immer wieder kommen Fliegende Fische aus dem Wasser und fliegen viele Meter weit knapp über der Oberfläche dahin. Auch passieren wir mehrere Gruppen größerer Tiere, die wir auf die Entfernung nicht zuordnen können. Für Delphine bewegen sie sich zu langsam, für Thunfische sind sie zu groß, es scheinen kleinere Wale zu sein. Mittags lässt sich ein Red-Feet-Booby auf unserem Bugkorb nieder. Er sitzt da, schaut sich ständig um und ruft. Kurz darauf erscheint ein zweites Tier in der Luft und unser Gast fliegt mit ihm gemeinsam. Sie sind clever, fangen offensichtlich die Fliegenden Fische von der Wasseroberfläche, die vor dem Boot aufgescheucht werden. Leider hinterlassen sie eine ordentliche Schweinerei am Bugkorb und auf dem Anker!
Nicole und Armin SY ASHIA, SM2k, #357

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