Abschied von den Marquesas

Montag, 3. April 2017
Der Tag beginnt mit einem Bad im Pazifik, wenig erfrischend, aber das Wasser ist sauber hier. Diese Bucht hat uns etwas mit den Marquesas ausgesöhnt. Sie sind landschaftlich unglaublich schön, wild und bizarr. Unzählige Buchten laden zum Ankern ein, allerdings muss man den Wind genau beobachten, sonst macht der Schwell die Sache sehr unruhig. Mag sein, dass das Klima nur jetzt so unangenehm feucht ist, wird sind früh im Jahr, die Regenzeit ist noch nicht rum. Heiß ist es aber immer. Die Menschen sind von einer natürlichen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Das Wort „Danke“ gibt es in ihrer Sprache nicht. Sie geben von Herzen, erwarten dafür kein „Danke“ sondern eine ebenso von Herzen kommende Gegengabe.
Nach dem Frühstück verlassen wir die Bucht. Ziel für heute ist die in 48 NM Entfernung liegende Insel Ua Puh. Am Ausgang der Bucht trennen wir uns. SHAMAL biegt links ab, umrundet Nuku Hiva nördlich, um sich die Küste anzuschauen. Wir biegen rechts ab, nehmen den 8 NM kürzeren Weg, um Diesel zu sparen. Vor der selben Bucht, in der wir schon auf dem Hinweg die Delphine gesehen haben, begegnen wir ihnen wieder. In der ganzen Bucht sehen wir die Tiere in kleinen Gruppen dicht beieinander an der Wasseroberfläche treiben. Sie wirken, als ob sie schlafen würden. Als wir vorbeifahren kommt Leben in sie. An die 100 Delphine schwimmen und springen neben, vor und unter dem Boot. Eine unglaubliche Show! Nachmittags treffen wir vor der Ankerbucht auf Ua Puh wieder mit SHAMAL zusammen. Schon von weitem sehen wir eine dort ankernde große Segelyacht im Schwell heftig rollen. Die Wellen brechen sich am felsigen Ufer. Das ist keine schöne Ankerbucht. Wir laufen die nächste Bucht in 2 NM Entfernung an. Hier ist es etwas ruhiger, die Anker fallen auf 11m Wassertiefe vor einem Wasserfall, der aus 20m Höhe ins Meer stürzt. Aber auch hier steht Schwell drin, die Brandung macht das Anlanden mit dem Dingi zu einer sehr nassen Angelegenheit, das Wasser ist erdig braun und voller Treibholz und Kokosnüsse. Nein, wir suchen doch lieber die nächste Bucht auf. Am Ende entscheiden wir spontan am Funk, dass es besser ist, die Nacht mit Nachtwachen beim Segeln zu verbringen, als schlaflos auf einem rollenden Schiff vor Anker. So machen wir uns auf den Weg zu den 500 NM entfernten Tuamotus. Bei 12 kn Wind laufen wir unter weißen Segeln mit 6-7kn nebeneinander in den Sonnenuntergang. Marquesas Ade, Tuamotus, wir kommen!
Nicole und Armin SY ASHIA, SM2k, #357

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