Überfahrt nach Fakarava

Sonntag, 9. April 2017

Früh um 0800 holen wir den Anker hoch. Auf den letzten Metern Kette wird es schwierig, sie hängt irgendwo. Langsam vorwärts fahrend kommt sie frei. Als der Anker im grünen Wasser zu erkennen ist, sieht man ein Stück Koralle darauf liegen. Genau so etwas sollte nicht passieren! Aber in 10 bis 15 m tiefem Wasser sind Korallenblöcke nicht mehr zu sehen und der Anker bleibt hängen oder beim Schwojen legt sich die Kette schon mal um so einen Block. Das Korallenfragment rutscht zurück in die Tiefe, hoffentlich wächst es weiter. In vielen Motus liegen inzwischen an den Ankerplätzen Bojen zum Festmachen aus, hier leider nicht.

Die 40 NM nach Fakarava legen wir teils segelnd teils mit Motorunterstützung zurück. Der Wind ändert ständig Richtung und Stärke. Mal geht es mit Genua und Genaker bei achterlichem Wind voran, dann wieder kommt der Wind so weit seitlich, dass wir mit Genua und Besan fahren. 5 Stunden sind wir ständig mit Segelwechsel beschäftigt. Während wir früh aus Kauehi bei auslaufendem Wasser raus sind, fahren wir 6 Stunden später durch den Pass von Fakarava bei einlaufendem Wasser, perfektes Timing!

Wir ankern neben SHAMAL auf 13m Wassertiefe vor dem Ort. Hier sieht es zumindest vom Wasser aus deutlich zivilisierter aus. Die Autos sind moderner, die Häuser besser. Nach einem ausgiebigen Bad im Meer fahren wir mit dem Dingi an Land. Der erste Versuch anzulanden scheitert, was vom Wasser aussah wie ein Steg entpuppt sich als felsiges Ufer. Vorsichtig geht die Fahrt durch die Korallenblöcke zurück in tieferes Wasser. Zum Glück hat „Bimbo“, das Dingi von SHAMAL, im Gegensatz zu unserem „Piccolinchen“, einen festen Boden, der ein paar Mal hörbar über die Korallen rutscht. Wir kommen bei einigen Booten der Flotte vorbei. SANDVITA, NORTH, AURORA passieren wir, man empfiehlt uns eine kleine Strandbar zum Abendessen. Die Wegbeschreibung lautet: im tiefen Wasser geradeaus bis zum gelben Katamaran, dann nach links zum Dingisteg vor dem rosa Haus! Bis zum gelben Kat kein Problem, dann allerdings kniet Armin im Bug und dirigiert Marcel im ZickZack zwischen den Korallen durch. Die Sonne steht inzwischen tief, die Sicht ist mäßig, es rumpelt unter dem Rumpf. An dem kleinen Steg empfängt uns ein ca. 130cm langer, bräunlicher Hai! Angeblich sind die Hai hier durch den Fischreichtum satt und Menschen gehören nicht in ihr Beuteschema! Ob sie das auch wissen???
Wir treffen auf Angi, Roland und Mark von SCALLYWAG und verbringen einen vergnüglichen Abend bei mit Schinken, Käse und Ei gefüllten Crepes und kaltem Bier. Wir sitzen mit den Füßen im Sand am Ufer, schauen auf die Lagune und über uns steht der Vollmond, kitschig schön!
Dank des Vollmondes wird die Rückfahrt nicht ganz so schwierig. Die Korallen sind zu erkennen und zu umfahren, denn leider hat diesmal das Garmin-GPS den Track nicht aufgezeichnet.

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