Fakarava

Fakarava
10. April 2017
Dieses 30 NM lange Atoll ist touristisch deutlich besser erschlossen als das ursprüngliche Kauehi. Es gibt Pensionen und kleine Hotels, auch eine wunderschöne Pearl Lodge, wie schon auf Hiva Oa und Nuku Hiva. Im Vergleich zu Kauehi ist die Hauptstrasse asphaltiert mit markierten Radwegen zu beiden Seiten. Es gibt Fahrräder zu mieten, die wenigen Autos sehen deutlich funktionsfähiger und neuer aus. Die Häuser stehen auch hier auf Betonstelzen, haben Holzwände und Wellblechdächer, aber sie machen einen saubereren und gepflegteren Eindruck. Die Gärten sind ordentlich angelegt und teilweise eingezäunt. Es gibt einen kleinen Hafen mit einer Betonpier, der sogar über eine bequeme Leiter verfügt, und wo man mit dem Dingi problemlos festmachen kann. Überhaupt haben die Restaurants alle kleine Dingianleger, teils mit markierter Einfahrt zwischen den Korallenblöcken.
Wir mieten Fahrräder und radeln zu der 8km entfernten Perlenfarm “Dream Pearls“. Es ist unglaublich heiß heute, kaum eine Wolke verdeckt mal die Sonne, und die Strasse ist ohne Schatten. Sonnenschutzkleidung und Hut sind unerlässlich, der Weg zieht sich endlos. Die Perlenfarm besteht aus mehreren kleinen Hütten, in denen bis zu 20 Arbeiter beschäftigt sind. Die Austern werden in Körben im Meer bzw. in der Lagune gezüchtet, wenn sie groß genug sind, werden sie eingeholt und durchlaufen einen mehrstufigen Reinigungsprozess, um die Außenschale von Sand und Bewuchs zu befreien. Zu kleine Muscheln kommen noch mal zurück ins Wasser, Muscheln der richtigen Größe werden vorsichtig mit Spezialwerkzeug geöffnet und ein kleiner Keil wird zwischen die beiden Hälften geschoben. Dann wird der Muschel ein rundes Korallenstück in den Muskel eingeimpft. Der Keil wird entfernt und die Muscheln in Körben wieder im Wasser versenkt. Ungefähr zwei Jahre dauert es, bis eine Perle gewachsen ist. Während dieser Zeit hängen die Muschelkörbe in geringer Tiefe im Wasser. Kommt jedoch Sturm auf, müssen sie auf 20m abgesenkt werden, um im ruhigeren Wasser vor Verunreinigung durch Sand geschützt zu sein. Natürlich nehmen wir am Ende in einer kleinen Boutique eine wunderschöne runde dunkle Perle als Erinnerung mit.
Nach der Perlenfarm verlieren wir die beiden. Wir verlassen das Gelände als erste in Richtung zur zweiten Farm, sie holen uns ja eh wieder ein. Aber sie kommen nicht und wir finden die Farm nicht. Wir radeln vor und zurück, schauen in jeden Weg zum Ufer, nichts. Auch Marcel und Rita finden wir nicht. Sind sie ohne uns weiter? Die Hitze ist unerträglich, wir kehren endgültig um, pausieren an einer Snack-Bar und geben dann die Räder im Dorf ab. Nein, die beiden waren noch nicht wieder hier. In der Bar, wo unsere Dingis liegen, warten wir eine Weile. Da kommt Markus von der TBC vorbei: „Gruß von SHAMAL, sie suchen euch, ihnen wurde das Rad gestohlen, sie haben jetzt ein neues und sind noch in den Ort gefahren!“ Wir fahren zurück zum Boot. Abends erzählen sie uns, dass Rita ihre Sonnenbrille auf der Dream Pearl Farm verloren hat, dann haben sie genau wie wir die andere Farm nicht gefunden, sind noch mal zu Dream Pearl, da lag die Sonnenbrille im Gras. Auf dem Rückweg haben sie dann in der Pearl Lodge pausiert (und sind dabei wohl an uns in der Snack Bar vorbei gefahren), und da wurde Marcels Rad entwendet. Er bekam vom Hotel eines, das völlig verrostet und schwergängig war. Das haben sie dann beim Radverleih umgetauscht und sind ins Dorf in den Perlenladen zum Shoppen.

Treffen sich zwei Segler…………
Dienstag, 11. April 2017
Um 0730 holt Armin Marcel schon mit dem Dingi ab. Sie fahren zur Betonpier und gehen in den Ort zum Geldautomaten und zum Laden, um Brot zu holen. Um 0900 gehen dann auf beiden Booten die Anker hoch, diesmal ohne Probleme, und wir starten zur 30 NM langen Fahrt in den Süden der Lagune. Dort ist ein weiterer kleiner Pass, in dem man besonders gut schnorcheln und tauchen können soll. Das betonnte, schmale Fahrwasser führt unweit des Ufers entlang, mit halbem Wind können wir segeln. „Under white sails“, das ist eigentlich ein SHAMAL-Kurs. Da ist das längere Schiff einfach schneller. Anfangs, bei 15 kn Wind, fährt sie uns auch voraus. Doch dann lässt der Wind etwas nach, bläst nur noch mit 12 kn. Jetzt kommt ASHIA in Fahrt! Sie ist zwar kürzer, aber auch einige Tonnen leichter, und so gehen wir nach der Hälfte der Strecke in Führung! Wir erreichen 0,3 Meilen vor SHAMAL den Ankerplatz! Unser Anker ist noch nicht richtig eingefahren, da ist das Begrüßungskomitee schon da: drei braune Haie schwimmen am Boot auf und ab! Wir verzichten erst mal auf ein Bad und nehmen eine Dusche. Mit dem Dingi geht es dann zur Tauchschule. Marcel und Armin werden morgen bei einlaufendem Wasser einen Tauchgang im Pass machen, während Rita und Nicole schnorchelnd durch den Pass treiben werden. Hoffentlich haben die Haie genau so viel Respekt vor den beiden, wie die vor ihnen! Wir schnorcheln vor der Tauchschule zwischen den Korallenblöcken. Die sind auch hier grau-grün mit nur vereinzelt farbigen Anteilen, die noch leben. Neben einer Menge bunter, kleiner Fische entdecken wir eine Muräne, einen Stachelrochen und einen kleinen Schwarzspitzenhai. Am Ende passiert es dann: beim Einsteigen ins Dingi tritt Nicole mit dem rechten Fuß in einen Spalt zwischen den Holzplanken des Stegs und versinkt bis zum Knie darin. Neben Hautabschürfungen, einer Risswunde und einem dicken Hämatom ist aber zum Glück nicht mehr passiert. Es tut nur höllisch weh. Am Abend geht´s noch mal mit dem Dingi an Land. Direkt am Pass ist ein kleines Hotel mit Restaurant. Auf der Holzterrasse sitzend genießen wir den Sonnenuntergang und bestaunen die auslaufende Strömung mit ihren Wirbeln und Wellen. Auf der Rückseite des im Wasser stehenden Holzhauses bereitet der Chef das Abendessen zu. Die Abfälle wirft er direkt vom Tisch ins Wasser und schon machen sich etwas 30 Schwarzspitzenhaie darüber her! Um uns an die Anwesenheit der Tiere zu gewöhnen, fordert die Wirtin uns auf, doch auf dem Steg zu sitzen und mit den Füßen über den Haien zu baumeln. Komisches Gefühl ist das! Die sehen eigentlich mit ihren runden Köpfen und den schwarzen Knopfaugen ganz niedlich aus! Solange man sie nicht von unten sieht und ihr Gebiss erkennt! Der Rückweg nach dem sehr leckeren Essen ist wieder abenteuerlich! Wir haben immer noch auslaufendes Wasser, die Strudel vor dem Lokal sind aber etwas weniger. Dank der Track-Aufzeichnung des Garmin, unserer hellen Taschenlampen und Marcels starkem 15 PS-Außenborder kommen wir gut zurück zu den Booten.

Schnorcheln im Pass
Mittwoch, 12. April 2017
Nach einem faulen Vormittag fahren wir mittags zusammen zur Tauchschule. Armin und Marcel gehen mit vier Franzosen und dem Tauchlehrer auf 20 m Tiefe während Rita und Nicole am Riff entlang mit der Strömung nach innen schnorcheln. Rita bekommt einen orangefarbenen Kissenfender an 10m Leine ums Handgelenk, damit der Kapitän des Tauchschlauchbootes immer weiß, wo die beiden Schnorchler sind. Nicole: wir sehen besonders in den Bereichen mit kühlerem Wasser noch farbige Korallen. Die Fische werden erst häufiger im inneren Riff. Farbenprächtige Papageienfische, Drückerfische, viele Exemplare, deren Namen im Buch nicht zu finden sind, aber auch wieder Seegurken, Trompetenfische und kleine Riffhaie. Anfangs schwimmen einige wenige tief unter mir, aber gegen Ende der Tour, an der Riffkante, zeigt Rita plötzlich neben mich! Ein fast 2m langer Schwarzspitzenhai überholt mich rechts und taucht ab. Vor uns im Wasser steht ein Schwarm hellgelb-grüner Fische wie ein dichter Vorhang im Wasser, unglaublich schön. Das Tauchboot liegt an einem Steg in einer kleinen Bucht mit Sandstrand. Ich lasse mich hineintreiben und komme in einen Schwarm kleiner Indo-Pazifischer Feldwebelfische, sie sind fast durchsichtig weiß, wie der Sand, mit schwarzen Streifen, ich taufe sie Zebrafische. Ich liege mitten unter ihnen auf dem Wasser, sie kommen auf Zentimeter an mich heran und wir schauen uns in die Augen. Fische sind Freunde, kein Futter!
Kurz darauf sammeln wir die Tauchgruppe wieder ein. Armin hat Probleme mit der geliehenen Ausrüstung. Während an seiner eigenen Ausrüstung der Tiefenmesser mit auf der Druckanzeige vom Flaschendruck ist, hat er hier gar keinen Tiefenmesser. Er bleibt dann mit dem Tauchlehrer zusammen, fühlt sich aber nicht so richtig wohl mit der mangelhaften Ausrüstung. Sie finden in 20m Tiefe intakte farbenprächtige Korallen. Außerdem viele bunte Fische, einen Adlerrochen und natürlich viele Haie. Alle kommen unversehrt wieder ins Boot zurück.

Ankerproblem
Donnerstag, 13. April 2017
Gestern Morgen hat SHAMAL sich mit Hilfe von SANDVITA an eine Boje verholt, nachdem OWL zurück in den Norden gesegelt ist. Heute beim Frühstück sehen wir, dass ALTAIR sich auf den Weg macht und ihre Boje frei wird. Die wollen wir nehmen! Diese Bojen sind fußballgroß und tief im Wasser, von Bord aus kaum zu erreichen, man benötigt Dingihilfe. Über Funk verständigen wir Marcel. Dann holt Armin den Anker hoch. Nach gut 10m ist Ende! Er klemmt irgendwo an einem Korallenblock. Warum bloß immer unser Anker? Marcel schaut vom Dingi aus mit unserem Aquascop in die Tiefe und dirigiert ASHIA seitwärts, vor und zurück, bis die Kette vom Korallenblock frei ist und der Anker hoch kommt. Dann motoren wir zur Boje, Marcel zieht unsere Leine durch die Öse und wir können festmachen. Der erste Sieg des Tages ist errungen. Während Marcel heute um 1030 und 1400 je einen Tauchgang macht, nehmen wir Rita mit zum Schnorcheln. Da, wo gestern das Tauchboot gewartet hat, machen wir das Dingi fest und gleiten ins Wasser. Morgens schnorcheln wir zu dritt am Riff entlang, mittags nimmt Armin seine Tauchausrüstung mit. Beim Eintauchen ins Wasser fängt das eine Mundstück sofort an Luft abzublasen. Bis die Ursache gefunden ist, eine Fehlregulierung am Ventil, ist die Flasche zu 1/3 leer. Damit wird der Tauchgang etwas kürzer. Armin taucht in 5 bis 10m Tiefe am Riff entlang und Nicole schwimmt über ihm. Die aufsteigenden Luftblasen kitzeln an den Beinen, kommt man mit dem Kopf in den Luftstrudel hebt es die Taucherbrille an und Wasser kann eindringen. Während morgens das Wasser noch leicht trüb ist, ist es mittags glasklar. Wir sehen wieder große Fischschwärme am Abgrund stehen, treffen den Nasendoktorfisch, große Papageienfische, „Tigerentenfische“, eine Muräne und immer wieder ziehen Schwarzspitzen-Riffhaie an uns vorbei. Abends treffen wir uns mit AURORA POLARIS und SKALLYWAG zum Pizzaessen. In einer kleinen Pension gibt es Pizza aus dem Holzofen. Alles ist sehr rustikal. Der lange Tisch, gedeckt für 12 Personen und die Bänke sind aus Holz und Zement, es gibt keine Speisekarte, gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Nachdem gestern Abend das Versorgungsboot da war, gibt es heute frischen Salat zur Vorspeise. Salat haben wir alle seit Wochen nicht mehr gegessen! Dann kommen 9 Pizzen auf den Tisch, mit Oliven, Zwiebeln und Unmengen Käse so mächtig, dass wir sie nur mühsam aufessen können. Zum Nachtisch gibt es Kokos-Pfirsich-Kuchen. Nur Getränke gibt es keine! Lediglich stilles Wasser kann man bekommen. Während die anderen das wussten und sich Getränke mitgebracht haben, überrascht uns das doch etwas. Aber Roland von SKALLYWAG hat genug Wein und Bier dabei, so dass wir nicht verdursten. Sind auch die Bänke hart und unbequem und das Klima in der sturmsicher gebauten Hütte stickig und heiß, so ist es doch ein schöner norwegisch-schweizerisch-spanisch-deutscher Abend. Um 1945 kommt die Wirtin und verkündet, dass in 10 Minuten das Licht ausgehen wird und wir bitte bezahlen sollen. Das ist uns hier schön öfters passiert.

Unverhoffte Begegnung
Karfreitag, 14. April 2017
Nach dem Frühstück lösen wir die Leine zur Boje und machen uns auf den Rückweg in den Norden von Fakarava. SHAMAL geht erst noch mal schnorcheln, Marcels Aufnahmen mit der Go-Pro von gestern sind nichts geworden, sie müssen wiederholen. Wir motoren diesmal durch das Hauptfahrwasser, der Wind säuselt uns mit 3kn auf die Nase. Kurz vor dem Ende im Norden taucht auf dem Monitor das AIS-Signal eines durch den Nordpass einlaufenden Schiffes auf: ASOLARE! Wir funken sie an. Es ist tatsächlich Peter Turner! Wir trafen ihn 2007 in Hyeres, als er seine ASOLARE 2, eine AMEL 54, auf die ARC und World ARC 2008 vorbereitete. ASOLARE 2 hat er dann vor Australien leider auf ein Riff gesetzt. Wir trafen uns wieder, als er mit seiner neuen ASOLARE 3, ebenfalls eine AMEL 54, dann mit uns 2009 die ARC segelte und anschließend 2010 wieder mit WORLD ARC auf Tour ging. Wir verbrachten in St. Lucia einen rotweinlastigen Abend zusammen bei uns an Bord. In Australien ist er dann unseres Wissens nach aus der World ARC ausgestiegen. Und jetzt, sieben Jahre später, treffen wir ihn hier auf Fakarava! Unglaublich, die Welt ist ein Dorf! Er hat hier in einer Bucht einen dauerhaften Liegeplatz für sein Schiff. ASOLARE 1, eine Super Maramu 2000, hatten wir uns 2007 in La Rochelle angeschaut, bevor wir ASHIA kauften. Die jetzigen Eigner von ASOLARE 1, Annie und Robert, lernten wir 2010 in La Rochelle kennen und besuchten sie 2012 in Brest. ASOLARE 1 heißt jetzt SOLARE.
Wir ankern zunächst vor dem kleinen Hafen und fahren an Land. Müll wird entsorgt und am Bankomat der Geldbeutel aufgefüllt. Dann ziehen wir den Anker wieder hoch, die Kette hängt natürlich wieder irgendwo und kommt mit einem Ruck dann frei, und gehen etwas weiter südlich neben AURORA POLARIS direkt vor der Strandbar erneut vor Anker. Während wir zum Eisessen an Land fahren, kommt auch SHAMAL an und ankert neben uns. Letztendlich trifft auch SKALLYWAG noch ein, alle wieder vereint! Die Flotte wächst allmählich zu einer großen Familie zusammen. Schade nur, dass jetzt auch viele aussteigen, pausieren und erst in ein oder zwei Jahren weiter fahren werden. SCALLYWAG bleibt mindestens noch ein Jahr hier in den Tuamotus, Terje und Pia wollen AURORA POLARIS in Fidschi liegen lassen und nach Neu Seeland fliegen. Auch von SHAMAL werden wir uns demnächst verabschieden müssen, sie wollen noch länger in Polynesien bleiben und dann wohl mit ATLA zusammen nach Neu Seeland segeln. Mal schauen, wer von der Flotte die Runde an einem Stück mit uns weiter segeln wird. Bisher wissen wir es nur von SKYELARK.
Abend gehen wir in die Pearl Lodge zum Essen. Was ein Unterschied zu gestern! Cocktails am Strand zum Sonnenuntergang, ein leckeres Menü in einem eleganten Restaurant, allerdings müssen die Gäste die Schuhe vor dem Eingang ausziehen! Man möchte keinen Sand im Lokal.

Wetterkapriolen
Ostersamstag, 15. April 2017
Ein Sturmtief über Fidschi beeinflusst auch das Wetter hier, für die nächsten zwei Tage ist Wind aus NW angesagt. Das heißt für unsere Weiterfahrt nach Toau wieder mal 15 kn Wind auf die Nase und, was schlimmer ist, in den dortigen Halbpass bläst es genau hinein. Keine gemütliche Situation. So bleiben wir noch hier und werden erst am Montag, wenn der Wind aus SO kommt, weiter fahren.
Während sich Armin ab 0900 auf SHAMAL mit Marcel um die Datenübertragung des Computersystems kümmert, fahren Rita und Nicole mit dem Dingi an Land zum Einkaufen. Heute ist der Himmel grau, Regenwolken hängen tief, aber auch ohne Sonne ist die Hitze schweißtreibend. Außer einem Weißkohl, Zwiebeln und Knobi gibt es auch hier nichts Frisches. Die Bäckerei entpuppt sich als Mini-Markt und führt lediglich Baguette, keine weiteren Backwaren. Ostereier finden wir keine.
Armin kommt erst 1500 zurück von SHAMAL, gelöst ist das Datenproblem aber noch nicht. Daran wird ab 1730 von der Strandbar aus weiter gearbeitet. Heute ist da richtig was los! Es findet eine Hochzeitsfeier statt. Der Leiter einer der lokalen Tauchschulen heiratet. Zunächst gibt man sich das Ja-Wort am Strand unter Palmen, dann lassen sich das Brautpaar und der Pfarrer im Hochzeitsdress bzw. Anzug mit Tauchausrüstung rückwärts vom Steg ins Wasser fallen und die gleiche Zeremonie findet noch mal unter Wasser statt. Obwohl die kleine Strandbar mit den Hochzeitsgästen schon gut gefüllt ist, rückt die Wirtin schnell zwei Tische für uns zusammen und wir können zum Essen bleiben. Ausnahmsweise funktioniert das Internet heute mal etwas besser und Ostergrüße gehen per WhatsApp nach Hause.
Den ganzen Tag über regnet es immer wieder mal heftig in Verbindung mit Wind bis 20kn. Natürlich zieht der nächste Squall genau zu der Zeit über uns hinweg, als wir im Dingi zurück zu den Booten fahren. Kühler Regen von oben und lauwarmes Meerwasser, das mit jeder Welle ins Beiboot schwappt, bis wir Rita und Marcel auf SHAMAL abgesetzt haben, selber an Bord sind und das Boot hochgezogen haben, sind wir klitschnass. Die abendliche Dusche im Cockpit wird vom Regen noch verstärkt.
Ostervergnügen
Ostersonntag, 16. April 2017
Anscheinend ist es nicht nur zuhause so, dass das Wetter am Ostersonntag grundsätzlich schlecht ist. Auch hier ist heute Morgen alles grau in grau, Regen peitscht über das Wasser, die Wellen schlagen gegen den Rumpf und ASHIA zerrt an ihrer Ankerkette, die wir wieder mal um Korallen geschlungen vermuten. Es wird uns zu ungemütlich an diesem Liegeplatz und wir beschließen, etwas weiter nördlich unter Landabdeckung zu gehen. Wider Erwarten kommt unser Anker diesmal problemlos hoch und fällt 20 Minuten später nördlich vom Dorf in deutlich ruhigerem Wasser in 20m Tiefe. Kurz darauf kommt auch SHAMAL. Der erste Ankerversuch muss abgebrochen werden, die Leine der Ankerboje ist zu kurz. Um die Boje vom Bügelanker zu lösen, muss der Anker wieder hoch. Während Rita im Bug beschäftigt ist, treibt SHAMAL langsam auf unser Heck zu, hinter dem das Dingi hängt. Marcel kommt ziemlich nahe bevor er endlich nach StB abdreht und auch gleich den Anker wieder fallen lässt. UPS, da haben wir aber Glück gehabt, dass der Anker nicht in unserem Beiboot gelandet ist! Wie um uns zu ärgern, lässt, kaum dass wir alles aufgeklart haben, der Wind nach, die Wolken verziehen sich und die Sonne kommt raus, doch noch Osterwetter!

Nicole und Armin SY ASHIA, SM2k, #357

5 Kommentare

  1. Liebe Nicole, lieber Armin,
    so schnell seid ihr wieder in der EU angekommen, und schon liegt Ashia wieder in einer richtigen Marina! Wir wünschen euch eine schöne Zeit auf Tahiti und schicken Grüße aus der Gegend, in der gerade die Baumblüten von Schnee und Frost zerstört worden sind. Alles Liebe von Heiner und Hilde

  2. Hallo KAIROS! Ihr seid uns auch durch Erzählungen „bekannt“. Schön, auf diesem Weg von euch zu hören. Die Grüsse werden wir ausrichten.
    Gruß aus Papeete
    Nicole und Armin

  3. Ihr Lieben,
    vielen Dank für eure immer wieder tollen Schilderungen 😊von der Natur über🐢🌴🐦 und unter 🐳🐟🐬Wasser, euren Pannen und aufregenden Erlebnissen. Wir verfolgen jeden Blog mit großem Interesse und wünschen euch erstmal eine schöne Geburtstagsfeier🎂🍾 und dann gute Weiterfahrt ⛵⚓mit noch vielen, netten Mitstreitern💑

  4. Liebe Nicole und lieber Armin,
    es ist so schön, eure interessanten Bericht zu lesen und so immer ein bisschen dabei zu sein! Schön, dass ihr euch diese große Mühe macht.
    Ist es nicht traumhaft, in einem Atoll in der Südsee Geburtstag zu haben? Lieber Armin, wir gratulieren dir ganz herzlich dazu und wünschen dir von Herzen alles Gute. Alles, was vor euch liegt, soll purer Genuss sein, und selbst die Technik soll nur Freude bereiten!
    Wir denken an euch und verfolgen euch weiter am PC eure Heiner und Hilde

  5. An Nicole und Armin von Judith & Thilo Kaffenberger – KAIROS, Amel 55
    Wir „kennen“ Euch durch Erzählungen von Margrit von der ULTIMA von unseren Aufenthalten auf Lanzarote – zuletzt 2014 – haben Euch aber leider nie persönlich getroffen.
    Am Samstag habe ich mit Margrit telefoniert und nun habe ich den Link für Eure Webseite bekommen. Bei dem bei uns in Appenzell scheusslichen Osterwetter bietet es sich an Euren interessanten Blog zu lesen und sich in etwas wärmere Gegenden zu Träumen – muss ja nicht ganz so heiss sein!!
    Auch haben wir gemeinsame Bekannte – die Welt der Segler ist klein – besonders wenn man zur AMEL-Familie gehört. RAINBOW – Rosie & Peter sind Freunde von uns. Thilo hat die SHAMAL-CREW in Düsseldorf an der Boot bei AMEL zusammen mit Rosie & Peter getroffen – ich glaube das war vor 2 Jahren.
    Da RAINBOW keinen Blog führt habe ich Euren mit sehr grossem Interesse gelesen. Herzlichen Dank für die erfrischende Unterhaltung. Ganz liebe Grüsse an Rosie & Peter – funktioniert deren Klimaanlage nun wieder?
    Weiterhin nur schöne Erlebnisse wünscht Euch Judith

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