Mittwoch, 3. Mai 2017
Früh um 0900 übernehmen wir einen „Kleinstviertürer“ von der Autovermietung und starten zur Inselrundfahrt. Vorbei am Flugplatz im Norden mit seiner modernen kleinen Abfertigungshalle geht es nach Maeva, wo eine alte Kultstätte zu besichtigen ist. Danach halten wir an einer Perlenfarm, die mitten in das Wasser einer Bucht gebaut ist. Mit einem motorisierten Auslegerkanu werden wir hingefahren. Eine junge Dame erklärt anschaulich, wie die Oyster mit dem Nucleus, dem Perlenkern, und einem Stück Perlmutt, das die Farbe der entstehenden Perle bestimmt, geimpft wird. 18 Monate dauert es, bis eine Perle gewachsen ist. Diese wird entfernt und der Muschel ein neuer, etwas größerer Nucleus eingesetzt. Eine gute Oyster kann dreimal zur Perlenproduktion genutzt werden. Der Besitzer der kleinen Perlenfarm lebt ebenfalls in einem Haus, das auf Stelzen im Wasser steht. Er kaufte vor vielen Jahren ein Stück Land auf dem gegenüber liegenden Motu und baute sein Haus zunächst am Ufer. Er litt jedoch so unter den „Überfällen“ der NoNos (winzige Moskitos), dass er es vorzog sein Haus 100m vom Ufer entfern im See noch mal zu bauen. Dort lebt er noch heute und betreibt mit seiner tahitianischen Frau und dem Sohn auch noch eine Töpferwerkstatt. Weiter geht es nach Fä`ie, wo in einem Fluss heilige Aale mit blauen Augen leben. Sie sind dick wie ein Oberarm und bis zu 1,50 Meter lang, was kein Wunder ist, da sie ständig gefüttert werden! Auf der Weiterfahrt biegen wir in eine Sackgasse ein und kommen in ein kleines Wohngebiet mit hübschen Häusern in gepflegten Gärten. Vor einem Haus am Ufer weht eine große Schweizer Fahne. Da müssen wir natürlich hin! Wir treffen auf Petero, einen Schweizer Rentner, der mit seiner Frau seit 14 Jahren auf Huahine lebt. Inzwischen ist er der Inselfotograf und betreibt auf seinem Dach die einzige, über Internet erreichbare Wetterstation in Französisch Polynesien! Er empfiehlt uns zum Mittagessen das Hotel „Relais Mahana“ auf Huahine Iti. Natürlich fahren wir über den Damm und runden die kleine Insel, in deren Süden wir zum Lunch dann stoppen. Wir sitzen unter einem Palmblätterdach im Schatten mit den Füßen im Sand und lassen uns die Spezialität des Hauses, Mondfisch, schmecken. Gegenüber vom Hotel ist ein kleiner Laden, in dem handgemalte Pareos verkauft werden. Rita und Nicole werden die verschiedenen Wickeltechniken dieses praktischen Kleidungsstücks gezeigt, allerdings müssen die Männer es auch lernen, allein ist es nämlich schwierig anzulegen! Gegen Ende der Rundfahrt kommen wir noch an einer Vanille-Plantage vorbei. Etwa 600 Vanillepflanzen stehen in Reihen unter einem großen „Zelt“ aus Fliegengitter. Sie sind sechs Monate alt und werden erst nach 3 Jahren Blüten und Früchte tragen. Insgesamt macht Huahine einen sehr ordentlichen und gepflegten Eindruck. Die Häuser ziehen sich zu beiden Seiten der Uferstrasse entlang um die gesamte Insel. Die Gärten sind gepflegt, überall sind die Randstreifen der Strassen sauber gemäht. Die Bevölkerung ist freundlich. Jeder lächelt und grüsst. Wie überall in Polynesien laufen die wilden Hühner über die Strasse, besonders die Hähne neigen hier zu suizidalem Verhalten im Straßenverkehr! Ins Innere der Insel führen keine Straßen, hinter den Häusern beginnt undurchdringlicher Urwald, wir sehen nur wenige Wege ins Hinterland. Trotzdem erscheint uns die Insel freundlich, eben sanft!
Pünktlich zur Happy Hour erreichen wir den kleinen Ort Fare und den Yachtclub, wo unsere Dingis liegen. Nach einem MaiTai bzw. Rum-Punch geht es zurück an Bord, wo wir noch schnell ein Bad nehmen, bevor die Sonne untergeht.
Was für ein Foto! Hinreißend! Ich „beame“ mich gerade in diese Umgebung …