Im Königreich Tonga

Mittwoch, 31. Mai 2017

Um 0800 legen wir von der Boje ab und verholen uns an die Kaimauer des kleinen Hafens. Die gelbe Q-Flagge ist unter der Landesflagge von Tonga unter der StB-Saling gesetzt und signalisiert, dass an Bord alle gesund sind und wir einklariert werden möchten. Kurz darauf kommt auch schon der Mann von „Quarantäne“. George ist freundlich, nimmt den angebotenen Kaffee gerne an, fragt nach Keksen dazu und füllt seine Papiere aus. Welche Lebensmittel haben wir an Bord? Sind Obst, Gemüse oder Eier dabei? Nun, sechs Eier und zwei Zitronen sind noch im Kühlschrank. Er fragt nach Mehl oder Körnern, Fleisch und Wurst. Sein Besuch kostet 30 TOP. Da wir noch keine Tonga-Dollar haben, geht er von Bord, nimmt die restlichen Kekse mit und zeigt uns, wo der Bankomat ist. Obwohl noch nicht einklariert, dürfen wir in den Ort gehen. Auf der Bank wechseln wir US Dollar in TOP um und kaufen auf dem Markt noch etwas Obst ein. Das Geld bringen wir ihm vorbei, dafür bekommen wir auch gleich die Papiere, die wir für „Customs and Imigration“ ausfüllen müssen. Wer, woher, wohin, wann, womit, es sind immer die gleichen unsinnigen Fragen! Wenig später kommt dann ein wohlbeleibter Mann in tonganischer Tracht an Bord. C & I stempelt die Pässe, sichtet die Papiere, stellt weitere Fragen, wir listen unsere Restbestände an Weinflaschen auf. Er freut sich über eiskalte Cola Zero, er will abnehmen. Drei seiner vier Kinder studieren in Fidschi, die Jüngste geht auf die High Scool. Das kostet Geld, deswegen raucht er nicht mehr. Auch er ist freundlich und hilfsbereit, er ruft bei „Health“ an, um den Beamten zu uns zu holen. Tatsächlich erscheint dann auch eine junge Dame, sie trinkt Mineralwasser, kassiert 100 TOP und ist kurz darauf ohne viele Fragen gestellt zu haben schon wieder von Bord. Jetzt sind wir offiziell in Tonga einklariert und dürfen die Q-Flagge wieder runter nehmen. Madame „Health“ hat noch ein weiteres Schiff zu besuchen, die AMOKURA. Die sind aber schon vom Kai weg und auf dem Weg zu den Bojen. Madame steigt wieder zu uns an Bord und möchte mitfahren, wir sollen sie dann mit dem Dingi zu AMOKURA bringen. Keine so gute Idee! Wir fahren lieber ohne sie hinterher und schicken AMOKURA zurück.
Mittags liefern wir zwei große Ikea-Taschen voller schmutziger Handtücher und Bettwäsche in der „Bubble Laundry“ ab. Auf Nicoles Bitte, doch mit 60° zu waschen, erklärt man, dass im ganzen Land niemand heiß waschen würde, alles würde hier mit ca 20° gewaschen! Na hoffentlich wird alles sauber!
In Tonga ist es unerwünscht, dass Frauen nackte Schultern oder Knie zeigen. Tatsächlich laufen hier die meisten Frauen in langen Röcken herum. Die Männer tragen oft eine Tracht aus einem langen, gewickelten Rock in schwarz oder blau und darüber eine breite, geflochtene Bastmatte. Selbst Schüler kommen uns in dieser Schultracht entgegen.
Neben uns an einer Boje liegt TBC. Sie kamen gestern Morgen an. Wir gehen abends gemeinsam Essen in ein spanisches Tapas-Lokal. Der Wirt stammt aus San Sebastian. Wir futtern uns zu fünft durch die Speisekarte, alles ist sehr schmackhaft und endlich stimmt mal das Preis-Leistungs-Verhältnis!

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