Kettengewirr

Dienstag, 23. Mai 2017

Es gibt immer was zu tun! Aber müssen wir es wirklich anpacken? Die Hitze macht träge und dämpft die Arbeitslust! Nach dem Frühstück wechseln wir endlich die völlig zugestaubten Luftfilter der Klimaanlagen aus. Wir ersetzen sie durch passend geschnittene Stücke der Ersatzfiltermatte für die Dunstabzugshaube. Wieder ein Sieg!
Obwohl die Wettermeldung wenig Wind und viel Welle angibt und auch Chris von TAISTEALAI, unser Wetterfrosch, von einem Start nach Niue vor Donnerstag abrät, verlassen einige Boote doch heute schon Suwarrow. Bei SEALAND hängt die Ankerkette an Korallenblöcken. Armin steigt ins Dingi, schaut mit unserem Aquascope zum Grund runter und dirigiert Edwin um die Hindernisse. Nach einigen Kurven kommt die Kette frei und der Anker hoch. Kaum ist SEALAND frei, braucht auch schon LEXINGTON Hilfe. Ihre Kette ist aber so um die Korallenköpfe vertörnt, dass Bob am Ende doch tauchen muss, um sie zu befreien. Leider quetscht Armin sich dabei die linke Hand zwischen Ankerkette und Bootsrumpf. Er hat Glück, es gibt nur eine schmerzhafte Schwellung, aber Zupacken kann er erst mal nicht. Jetzt kontrolliert Armin auch gleich noch unseren Anker. Der liegt um einen Korallenblock geschlungen. Hoffentlich drehen wir uns nicht noch öfters im Wind, sonst wird es schwierig. Auch SHAMAL könnte Probleme mit dem Anker bekommen. Wir dürfen Donnerstag nur gemeinsam starten, wenn alle Anker klar sind. Alleine ist das Gewirr nicht zu entflechten, da man bis auf 20m Wassertiefe ohne Aquascope nicht runter sehen kann.
Durch die Hilfestellungen geht der Vormittag rum und SHAMAL geht ohne uns auf Inseltour und zum Schnorcheln.
Wir fahren mittags zum Dingidock. Laut Aussage von Bianca soll es dort schön sein. Nun, sie war bei Hochwasser da, wir haben jetzt Niedrigwasser. Im weniger als knietiefen Wasser muss man den Bauch schon sehr einziehen, um noch über die Korallen zu rutschen! Und alle Fischlein fliehen vor dem Ungetüm, das sich ihren Behausungen nähert! Das war kein ergiebiger Ausflug. SHAMAL kommt nachmittags zurück und schwärmt von einem Schnorchelplatz auf der anderen Inselseite. Wir werden dort morgen zusammen hingehen.
Abends grillen wir am Strand. Ein paar Steine werden zum Kreis gelegt, darauf ein alter Metallring, der wohl mal der Mittelteil eines Benzinfasses war, und dann kommen Kokosfasern, trockene Palmwedel und Stöckchen hinein. Leider hat es heute öfters geregnet, das Holz ist feucht und will nicht brennen. Lediglich die Kokosfasern glimmen. Nicole wedelt mit der Grillschale Luft zu, Rita findet in der Unterkunft des Inselwarts ein Stück trockene alte Zeitung, Pia schichtet alles übereinander und fast gelingt es uns eine große Flamme zu bekommen. Die Männer sind rabiater: Kokosfasern werden mit Benzin aus dem Außenborder getränkt und mit diesem Brandbeschleuniger bekommen wir ein ausreichendes Grillfeuer. Ein paar Salate, Putenschnitzel und diverse Würste ergeben ein perfektes BBQ. Zu unseren Füßen wuseln permanent die roten Krabben mit ihren Häusern rum. Über nackte Füße krabbeln sie einfach drüber, das zwickt nicht schlecht. Unmittelbar neben uns im Wasser schwimmen in der Dämmerung die Haie. Es scheint hier ihr Kindergarten zu sein. Sie sind kaum einen Meter lang, der Kleinste etwa 30cm, aber schon ein echter Schwarzspitzen-Riffhai. Durch den Rauch des Feuers und den Wind am Strand lassen uns die Moskitos ziemlich in Ruhe. Leider wird die Party gegen 2000 abrupt durch einen heftigen Regenguss gestoppt. Unter Kokospalmen kann man sich nicht unterstellen, so packen wir zusammen. Inzwischen ist die Flut so hoch gestiegen, wir haben Neumond, dass das Dingidock fast vollständig überflutet ist. Im Licht der Taschenlampen tasten wir uns über die glitschigen Steine. Oben nass vom Regen, unten vom Salzwasser kommen aber alle irgendwie in die Beiboote und zurück zu den Schiffen.

2 Kommentare

  1. Es ist verboten, die Krabben zu essen. Sie sind geschützt. Außerdem heißt es, sie würden die überall auf der Insel ausgelegten Rattenköder fressen und seien dadurch ungenießbar.

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