Donnerstag, 1. Juni 2017
Falls jemand glaubt, wir würden nur in der Sonne liegen und faulenzen, hier mal der Ablauf des ganz normalen Tagesprogramms eines Fahrtenseglers:
Nach dem Frühstück lassen wir das Dingi zu Wasser und Armin fährt an Land. Er klappert verschiedene Adressen ab, wo laut World ARC – Handbuch Reparaturen möglich seien, und fragt, ob man den Pumpenmotor von SHAMAL neu wickeln lassen könnte. Fehlanzeige! Auf zum nächsten Anleger, hier wird bei Beluga Diving die Mooring angemeldet an der wir liegen. Dann noch eine weitere Werkstatt gesucht und nicht gefunden. Das alles mit dem Dingi und über teils recht baufällige Stege. Nicole putzt inzwischen an Bord. Die Cockpitpolster müssen abgewaschen werden, im Salon mal wieder aufgeräumt und nebenbei läuft die Waschmaschine mit dem, was nicht in die Wäscherei kommt.
Inzwischen kommen die ersten Boote der Flotte von Niue an. Im Funk ist wieder richtig was los!
Mittags fahren wir dann zusammen in den Ort. Vor der Wäscherei ist ein kleiner Hafen, hier landen wir mit dem Dingi an. Drei große, in schwarzen Müllsäcken sauber verpackte Wäschepakete werden im Beiboot gestaut. Dann geht`s zum (Super-) Markt. Alle Märkte hier sind fest in chinesischer Hand. Wir müssen Getränke auffüllen. Die Auswahl ist begrenzt. Mineralwasser gibt es keines, nur Sprite und Ginger Ale. Vier große Kartons und dazu noch vier Weißbrote werden auf unsere kleine Sackkarre geladen. Die TOP reichen nicht mehr zum Bezahlen, Karte nehmen sie nicht, auch keine US-Dollar. Also müssen wir zur Bank zum Wechseln oder Abheben. Die erste Bank kann mit der Visa-Karte wieder mal nichts anfangen, also zur nächsten! Es dauert gut 30 Minuten bis wir das Geld haben! Karte und Personalausweis werden kopiert, mit dem Taschenrechner Euro in TOP umgerechnet, die Bankgebühr abgezogen, Formulare ausgefüllt und endlich bekommen wir die Scheine vorgezählt. Malo! Danke! Zurück zum Markt, bezahlt und mit der schweren Last zum Dingi. Zuhause ist Einkaufen leichter!
Wir tuckern zum Schiff zurück. Bis alles an Bord ist, ausgepackt und verstaut, ist es Nachmittag. Obwohl die Temperaturen hier in Tonga schon wesentlich angenehmer sind und besonders die Nächte schön kühl, sind wir reif für eine ausgiebige Dusche. Nach kurzer Pause geht es zum Aquarius Cafe, dem World ARC Stützpunkt, um die anderen zu begrüßen.
Inzwischen sind AURORA, ATLA, OWL, LAURA DAWN, MISTO, EXIT STRATEGY und ALTAIR angekommen. HANNA und TBC sind zum Schnorcheln in andere Buchten gefahren. Der Happy Hour folgt ein großes Pizza-Essen. Wer eine Familienpizza schafft, der bekommt eine kleine Pizza „for free“. Uns reicht aber schon jedem eine kleine! Lange geht die Party nicht, die Neuankömmlinge sind alle müde und geschafft. Niue war anstrengend und unruhig und die Tour nach Tonga auch kein reines Vergnügen. Um 2000 löst sich die Gesellschaft schon auf. Es ist unglaublich, aber heute Abend zieht Nicole das erste Mal seit Kolumbien im Januar wieder eine Jacke über, weil es im Freien zu kühl wird!
Ab und zu ist Alltagsleben in Ichenhausen ruhiger 😉