Schwarzer Samstag

Samstag, 24. Juni 2017
Früh erscheint tatsächlich einer der Jungs von der Werft, um die Polierarbeiten fortzuführen. Wir steigen ins Auto und fahren nach Nadi, der Stadt in 5 km Entfernung. Die Halbinsel Denarau könnte überall auf der Welt sein. Marina mit Werftgelände und kleiner Shopping-Mall, jede Menge Restaurants, ein paar große Hotels säumen zwei 18-Loch-Golfplätze, alles sieht, zumindest auf den ersten Blick, gepflegt und sauber aus. Das Gelände ist bewacht, an der Zufahrtstrasse gibt es einen Kontollposten mit Schranke. Dahinter sieht es dann schon anders aus. Mangroven säumen die Strasse, ärmliche Häuser und Wellblechhütten stehen in großen Gärten. Nadi selbst ist eine geschäftige, schmutzige kleine Stadt. Eine große Einkaufsstrasse führt hindurch. Hier reiht sich Geschäft an Geschäft. Ein paar luxuriös aussehende Bekleidungshäuser und viele kleine Läden, die einfach Alles und doch Nichts haben. Auch hier sind die kleinen Läden fest in der Hand der Chinesen. Die Seitenstrassen sind kaum noch befestigt, die Häuser abbruchreif. Es erinnert an Colon, ohne die bedrohliche Atmosphäre. In einer großen Markthalle findet sich eine gute Auswahl an Obst und Gemüse, der Supermarkt daneben ist allerdings grausig! Nur spärlich beleuchtet, eng und schmutzig, lädt er nicht zum Kaufen ein. Wir beschließen, unserer Proviantierung doch lieber im Hafen zu machen. In dem kleinen Markt dort finden wir dann auch sauber sortiert alles Wesentliche für die Weiterfahrt. Einer der jungen Verkäufer fährt mit dem voll beladenen Einkaufswagen mit uns bis zum Schiff und hilft noch die Getränkekartons an Bord zu heben.
Auf der Suche nach weiteren Artikeln unserer Proviantliste kommen wir in einen kleinen Laden, der neben allerlei Handwerkskunst auch Bekleidung führt. Hier findet Armin endlich den passenden Rock, wie ihn der Südseeinsulaner trägt! Um die Hüfte gewickelt, Sandalen an den nackten Füßen und ein luftiges Bula-Shirt dazu, so laufen die Männer hier rum. Lediglich in den „zivilisierten“ Gegenden hat man sich dem europäisch-amerekanischen Kleidungsstiel angepasst.
Beim Lunch in der Rhum-Ba fliegen Rußpartikel von der Terrasse in das Lokal, liegen auf allen Tischen, finden sich sogar im Essen. Wir erfahren, dass heute die Zuckerrohrfelder, nachdem sie abgeerntet wurden, abgebrannt werden. Trotzdem lassen wir uns das Essen schmecken. Die Portionen hier sind riesig und ausreichend für zwei. Zurück am Schiff sehen wir das Ausmaß der Bescherung: alles ist voller schwarzer Rußpartikel! In jeder Ritze sammelt sich der Dreck, die Leinen sind voll, durch den Lüftungsspalt der Salonluke ist es bis auf den Tisch geflogen. Wir versuchen das Zeug erst mal mit dem Staubsauger zu entfernen. Solange es trocken ist, geht es rückstandslos weg. Dann kommt der Wasserschlauch zum Einsatz. Die schwarze Brühe fließt übers Deck. Nachdem wir eh schon am Panschen sind, entfernen wir auch gleich noch einige Rostflecken, die sich wieder neu gebildet haben. Am Ende ist ASHIA zwar sauber, aber der Ruß fliegt immer noch. Wir werden wohl morgen weiter putzen müssen.

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