Samstag, 5. August 2017
Schon kurz nach Sonnenaufgang kommt der Anker hoch und wir motoren weiter Richtung Norden. Bei 2kn Wind ist an Segeln nicht zu denken. Wir müssen uns leider etwas beeilen. Vanessa fliegt am 21.8. von Darwin aus zurück. Laut Aussage einiger Australier liegen auf der Strecke ab Cairns keine wirklich interessanten Ziele mehr. Das heißt, wir werden die 1200NM bis Darwin an einem Stück durchsegeln. Wir haben vorsichtig mal 10 Tage dafür veranschlagt, müssen also Cairns am 10.8. verlassen. Die paar Tage, die uns bis dahin bleiben, sind aufgeteilt auf wenige Ziele: Magnetic Island, wo man Koalas, Kängurus und Emus aus nächster Nähe erleben kann, und Fitzroy Island vor Cairns, das ein tolles Schnorchelgebiet sein soll.
In der Passage zwischen den zur Smith-Gruppe gehörenden Inseln Black Smith und Lady Smith treffen wir wieder auf eine Walmutter und ihr Junges. Sie liegen schlafend ziemlich mittig in der Durchfahrt, genau auf unserem Kurs. Der klügere gibt nach, wir umrunden sie langsam und sie zeigen keinerlei Fluchtreaktion. Wieder sehen wir leider nur den gewaltigen Rücken der Mutter und kaum etwas vom Baby. Auf der Weiterfahrt sichten wir noch mehrmals Wale am Horizont.
Mittags erreichen wir Hamilton Island. Da wir in keinem Buch eine UKW-Frequenz finden, auf der der Hafen gerufen werden kann, probieren wir es mehrmals auf Kanal 16. Es reagiert niemand, so laufen wir langsam in die Marina ein. An der Mole steht ein Schild, dass die Marina auf Kanal 68 zu erreichen ist. Da meldet sich dann wohl auch der Hafenmeister. Äußerst unfreundlich schickt er uns wieder raus vor die Marina. Wir warten. Die Umgebung macht keinen einladenden Eindruck. Ein supermodernes, schiffartiges Gebäude am linken Ufer, hinter der Marina ein einzelnes, völlig deplaziert wirkendes Hochhaus, rechts die Landebahn des Flugplatzes und in der Umgebung dunkle, teils wohl im Bau befindliche Bungalows eines Resorts. Es fällt der einstimmige Entschluss hier nicht zu bleiben! Wir fahren weiter an Whitsunday Island vorbei nach Hook Island. Im Nara Inlet, einem tiefen Fjord, fällt der Anker ins 7 m tiefe, türkisblaue Wasser. Zwar ankern einige Boote mit uns hier, aber außer dem Geschrei der Möven und Landvögel ist kein Geräusch zu hören. Wir genießen einen faulen Nachmittag im Schatten der Sprayhood.
Anderswo bezahlt man für’s Whale-Watching Viel Geld und sieht eventuell doch nichts. 😕 Ihr habt alles „Inclusive“ 😀👍