Montag, 23. Oktober 2017
Um 0830 soll die World ARC Tour in den Norden von Mauritius starten. Na ja, zwar sind wir alle pünktlich, aber die beiden Busse kommen erst um 0850! Auf der „Autobahn“ geht es Richtung Norden. Edy, unser Guide, unterhält uns mit Informationen über Mauritius und Gesangseinlagen von Kaya, einem bekannten lokalen Sänger, der nach einer Demonstration für die Legalisierung von Marihuana als einziger verhaftet worden war und dann auf mysteriöse Art und Weise im Gefängnis starb.
Erster Stopp ist der Botanische Garten in Pamplemousses. Wir bestaunen uralte Bäume mit einem Stammesumfang von 20m, stehen vor 30m hohen Zypressen. Wir lernen, dass es eine Palmenart gibt, die nach 30-80 Jahren einmal blüht, ihre Samen abschmeißt und dann „stirbt“. Wir kommen an Teichen mit seltenen Seerosen vorbei und am Ende noch an einem Gehege mit großen Landschildkröten.
Weiter geht es in eine stillgelegte Zuckerfabrik. Seitdem der Zucker nicht mehr von Europa subventioniert wird, ist die Zuckerproduktion auf Mauritius rückläufig, viele Fabriken stehen still. Leider bekommen wir keine Führung durch das Museum sondern laufen nur von Exponat zu Exponat und lesen die schriftlichen Erklärungen. Auf einer Waage liegt ein 80kg schwerer Zuckersack. Ein Foto daneben zeigt einen Mann mit so einem Sack auf den Schultern. Es war Schwerstarbeit, die die schwarzen Sklaven damals zu verrichten hatten. Anschließend gibt es Lunch im Restaurant des Museums. Wir sind positiv überrascht von der Qualität des Essens. In dem zum Museum gehörenden Laden probieren wir verschiedene Rumsorten, und natürlich wird die ein oder andere Flasche gekauft.
Dritte und letzte Station ist dann das Chateau Labourdonnais. Dieser 1859 im italienischen neoklassischen Stil errichtete Teakholzbau mit den umlaufenden Veranden in beiden Etagen ist innen entsprechend möbliert und mit wunderschönem Porzellan und Dekostücken ausgestattet. Auch hier gibt es wieder eine Rumverköstigung und einen kleinen Laden. Uns fällt auf, dass außer in den Touristen-Hot-Spots kaum Ramsch angeboten wird. Hüte, Taschen, Schmuck, Schuhe und Dekoartikel sind sehr geschmackvoll und meist von guter Qualität.
Um 1600 geht es zurück. Rush-Hour in Port Luis, unser Busfahrer ist einen Moment abgelenkt durch ein Gespräch mit dem Guide und übersieht ein vor ihm anhaltendes Fahrzeug. Es kracht, wir im Bus spüren vom Aufprall recht wenig, aber den PKW schiebt es ein ganzes Stück nach vorne. Zum Glück passiert den Insassen nichts. Die Polizei ist sofort zur Stelle. Dem Fahrer des PKW wird die Schuld zugesprochen, er hätte auf der weiß markierten Sperrfläche nicht anhalten dürfen. Nach unserer Auffassung trifft den Busfahrer mindestens eine Mitschuld, er ist hinten aufgefahren, hat nicht aufgepasst. Aber, das geht uns nichts an! Mit einer Stunde Verspätung erreichen auch wir wieder den Hafen.
Wir wollen noch proviantieren. Rashid, der offizielle World ARC Taxifahrer empfiehlt den Jumbo-Supermarkt im Norden. Es stimmt, der ist riesig, aber das Sortiment im Intermarkt gefällt uns besser.