Imfolozi National Park

Dienstag, 14. November 2017-11
Früh um 0800 verlässt unser Bus die Marina. Auf gut ausgebauten Strassen geht es zum Hluhluwe Park, oder auch Imfolozi National Park. Am Eingang steigen wir um in kleine 4×4 Safari-Jeeps und es beginnt eine sechsstündige Tour durch den südlichen Teil des Reservates. Bergauf und bergab windet sich die Strasse, auf den Hügeln ist die Landschaft steppenartig kahl, in den Tälern wächst teils dichtes Buschwerk und Bäume. Unser Fahrer kennt sich nicht nur aus, er hat auch gut geschulte Augen und entdeckt die Tiere selbst in weiter Ferne und im Gebüsch. Giraffen zupfen die Blätter von hohen Bäumen, wir lernen, dass die Hörner der Weibchen mit „Puschelhaaren“ bewachsen sind, während die der Männchen kahl sind. Nashörner weiden unmittelbar neben der Strasse und suhlen sich im Schlamm. Dazwischen laufen ein paar Warzenschweine rum. Eine Büffelherde versperrt uns den Weg. Elefanten suchen ihr Futter unter Bäumen, eine Elefantenkuh mit zwei Jungen unterschiedlicher Größe wechselt vor uns über die Straße. Schützend stellt sich die Mutter zwischen ihre Kinder und das Auto. Immer wieder sehen wir kleine Herden von Impalas. Ihr Fell zeigt auf den Hinterbacken je einen schwarzen Streifen. Unser Guide meint, er ähnelt dem „M“ von McDonalds und sei das Zeichen für die Löwen zum Fressen! Eine Gruppe Zebras weidet am Hügel über der Strasse, hier ist ebenfalls ein Fohlen dabei. Zwei Kudu-Böcke schauen uns zwischen Büschen an, wenig später entdecken wir die dazugehörigen Weibchen mit ihrer hübschen Streifenzeichnung und die Kinder. Meerkatzen und Paviane sitzen am Straßenrand, in Büschen und Bäumen. Ein Milan fliegt aus einem der Bäume auf, in einem anderen Baum hockt ein Adler. Unser Fahrer hält immer wieder an, gibt uns Gelegenheit zum Schauen, Staunen und Fotografieren. Er erzählt und erklärt viel. Einen Stopp legen wir in einen Rundbau ein, einem Craft Shop. Hier werden neben bunten Ketten und Armbändern aus winzigen Perlen, wie sie die Zulufrauen tragen, auch Holzschnitzereien, Bilder und geflochtene Körbe angeboten. Die Masse des Angebots lässt einen aber wieder daran zweifeln, dass wirklich alles hiesige Handarbeit ist.
Zum Lunch stoppen wir an einem Aussichtspunkt mit Picknickplatz. Aus den drei Jeeps werden Geschirr und Getränke sowie Kartoffelsalat, Fleischküchle, Hühnerbein, Salat und Brot ausgeladen. Rund um den Picknickplatz sind Schilder aufgestellt, die vor dem Verlassen des Areals zu Fuß warnen wegen der wilden Tiere. Eileen von AURORA fragt bei den Guides, ob der kurze Weg zu den Toiletten sicher sei. Ja, sie könne gefahrlos gehen. Der Weg ist dann auch nicht das Problem. Doch während sie auf der Toilette sitzt und eine kleine Echse an der Tür beobachtet, schiebt sich der Kopf einer grünen Schlange von hinten neben ihr Gesicht. Sie springt auf, verlässt die Toilette und warnt die Frau nebenan, da die Schlange an der Wand hoch zu ihr hinüber kriecht. Etwas geschockt kommt sie zurück, einer der Guides geht nachschauen und identifiziert das Reptil als grüne Mamba, eine der giftigsten Schlangen Südafrikas! Na danke, in der Wildnis geht so schnell niemand mehr zur Toilette! Dies war definitiv der gefährlichste Moment der ganzen bisherigen Segelreise für Eileen.
Am Spätnachmittag geht es mit dem Bus dann zurück nach Richards Bay. Wir passieren locker bebaute Ansiedlungen. Die einstöckigen Steinhäuser mit Ziegeldächern stehen auf großen Grundstücken, auffällig ist, dass fast zu jedem Haus im Garten ein kleiner steinerner Rundbau gehört, wohl den Zuluhütten nachempfunden. Der Zweck bleibt uns leider verborgen. Überall grasen Kühe und Ziegen, selbst auf dem Randstreifen der Schnellstrasse tummeln sie sich. Während die Grundstücke sauber sind, liegt und fliegt am Straßenrand ständig Müll, vor allem Plastik, herum. Wir sehen weitläufige Schulgelände und Schulkinder in ihren farbenfrohen Uniformen. Über mehrere Kilometer geht es durch einen „künstlichen“ Wald. Hier stehen hohe schnell wachsende Bäume in Reih und Glied. Auf abgeholzten Flächen wird sofort neu angepflanzt. Vom Busfahrer erfahren wir, dass das Holz im Hafen verschifft wird für den Export zur Papiergewinnung. Einen letzten Halt legen wir bei einem großen Einkaufszentrum ein, um Vouchers zum Aufladen der lokalen Sim-Karten zu kaufen.
Zurück im ZYC trifft man sich noch zum Abendessen und Austausch der Erlebnisse an der Bar.

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