Alles nicht so einfach!

Freitag, 17. November 2017
Noch immer sind wir nicht sicher, ob wir morgen mit dem Großteil der Flotte zusammen auslaufen wollen. Wir haben keine Eile nach Kapstadt zu kommen, Vanessa wird erst am 19.12. dort sein, und der Zululand Yacht Club ist ein angenehmen Aufenthaltsort. Andererseits wird das nächste Wetterfenster erst Ende nächster Woche kommen, und so lange wollen wir nun auch nicht hier bleiben. So bereiten wir uns mal auf einen Start morgen vor. Jacky vom Yacht-Service hilft durch den südafrikanischen Dschungel der Formalitäten. Berge von Papier müssen ausgefüllt werden. Zwar sind wir offiziell in Südafrika einklariert, müssen aber in jedem Hafen einen „Flightplan“ vorlegen, mit der geplanten Route incl. An- und Abfahrtstagen und –zeiten. Nachdem der Ausklarierungsstempel mal aufgedruckt, ist haben wir maximal 48 Stunden Zeit den Hafen zu verlassen. Sollten wir bleiben, müssen wir wieder einklarieren! Es lebe die Bürokratie! Nachdem diese Hürde genommen ist, fahren wir mit dem Taxi zum Super-Spar zum Einkaufen. Obst und Gemüse, ein paar Konserven und natürlich Schokolade, diesmal geht der Einkauf schnell.
Mittags stehen wir vor dem nächsten Problem. Es gibt keine Tankstelle hier, Diesel wird mit dem Tankwagen zum Hafen gebracht. Wobei Tankwagen vielleicht der falsche Begriff ist! Es handelt sich um einen Kleinstlastwagen auf dessen Ladefläche ein 3000 Liter Fass mit Diesel steht und eine Pumpvorrichtung. An der Kaimauer, wo normalerweise getankt wird, liegt HANNA. Sie kann direkt vom Wagen tanken und bis zu ARABELA am Steganfang reicht der Schlauch gerade noch. Alle anderen müssen über Kanister betankt werden. Nun ist das kein Problem, solange wie auf TAKE OFF oder TOUJOURS BELLE nur 100 Liter benötigt werden. Aber SOLO muss z. B. 800 und wir 450 Liter nachtanken. Im PHafenpan ist eine Tankstelle im Hafenbecken nebenan eingezeichnet. Da wollen wir ggf. morgen vor dem Auslaufen hin. Wir fragen den Fahrer des Tankwagens nach den Öffnungszeiten und erfahren, dass da gar keine Tankstelle ist und er kommt mit seinem Wagen auch nicht noch mal her, morgen ist schließlich Samstag und da arbeitet er nicht! So kommt es, dass auch wir über 20-Liter-Kanister tanken müssen. Jetzt bewährt sich der Zusammenhalt der ARC Familie! Jeder bringt seine Kanister, jeder hilft jedem beim Schleppen und ein Boot nach dem anderen wird so befüllt. Obwohl wir anfangs skeptisch sind, passt am Ende die abgerechnete Spritmenge und jeder bekommt seine Reservekanister gefüllt zurück. Über die Schweinerei, die entsteht, wenn 20 Kanister an Bord in den Tankstutzen umgefüllt werden müssen, redet keiner.
Abends findet ein Welcome-Dinner vom ZYC und unser Price-Giving statt. Zu Anfang zeigt eine Tanzgruppe einen „local dance“. Für uns sieht es aus wie der Vorläufer zu Breakdance! Unter anderem versuchen die Männer beim Tanz immer wieder sich mit dem Knie gegen die Stirn zu schlagen. Nicht ganz einfach, meist endet die Übung auf dem Hintern! Nach dem Essen tritt eine 2-Mann-Band auf und es darf getanzt werden.

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