Alles nicht so einfach!

Donnerstag, 14. Dezember 2017
Sie sagen 0800, kommen um 0900, aber sie kommen, die Männer der Putzkolonne! Wir müssen ASHIA mit der BB-Seite an den Steg legen. Dazu „parken“ wir um, d.h. wir gehen längs auf die andere Seite des Stegs, damit die Jungs den Rumpf waschen und polieren können. Dann warten wir wieder, diesmal auf den Anruf der Werft, dass TOUJOURS BELLE geholt werden kann. Um 1100 sollte sie fertig sein. Um 1200 wird es uns zu dumm, wir rufen UBER und fahren in die Werft. Sie ist nicht fertig! Der Rigger ist noch dabei die elektrischen Verbindungen wieder herzustellen, die getrennt werden mussten, weil der Mast gezogen worden war. Wieso musste der Mast weg? Alle Arbeiten sollten bei stehendem Rigg gemacht werden. Wir gehen rüber in den Yachtclub und trinken Cappucino. Danach ist der Rigger mit seiner Arbeit fertig. Im Cockpit liegt das zerrissene Verbindungsteil der Abdeckung zwischen Bimini und Sprayhood, es hat wohl die über 40kn Wind beim letzten Sturm nicht überstanden. David nimmt sie mit, um sie zur Reparatur zu geben. TOUJOURS BELLE ist total versandet! Nicht nur außen liegt der Sand in jeder Ritze, auch der Niedergang und der Boden im Salon sind bedeckt. WhatsApp zwischen Berlin und Kapstadt gehen hin und her. Wir finden Handfeger und Staubsauger und können das Schlimmste beseitigen. Es knirscht zumindest nicht mehr unter den Füßen!
Wir wollen los. Armin versucht den von Yanmar frisch gewarteten Motor zu starten, außer einem Anlassjodler passiert aber nicht viel! Die Motorbatterie ist leer. Ein Arbeiter kommt mit Fernstartkabel, es wird von der Verbraucherbatterie zur Motorbatterie überbrückt, Mr. Yanmal läuft. Inzwischen ist es 1400 und der Wind nimmt zu! Wir tuckern aus der Werft durch den großen Hafen in Richtung V&A Marina. Es fällt auf, dass das Steuer, obwohl oder gerade weil frisch gewartet, schwerer als zuvor zu drehen ist und quietscht. Vor der Drehbrücke müssen wir 15 Minuten warten, von der dahinter liegende Klappbrücke wird nur eine Hälfte geöffnet, aber es passt. Das nun folgende Anlegemanöver rückwärts in den Liegeplatz gestaltet sich etwas schwierig. Der Seitenwind versetzt das Boot immer wieder, doch Armin lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und mit dem dritten Anlauf steuert er TB sauber in die Box. TAKE OFF und SANDVITA stehen bereit, um die Leinen anzunehmen, alles paletti! Irritierend ist nur, dass der Motor während der letzten Minuten beständig einen warnenden Pfeifton von sich gibt. Da muss Yanmar wohl noch mal ran.
ASHIAs Rumpf glänzt in der Sonne. Zu viert reinigen sie inzwischen die Aufbauten und polieren die Chromteile.
Wir besuchen NATHAPE und bringen eine Flasche Rotwein mit zum Dank dafür, dass Hans-Peter uns einen Sack voll Boppel für die Schraubenlöcher der Genuatravellerschiene aus einer Bauschaumplatte ausgestanzt hat. Die von Amel verwendeten Plastikkappen gehen ständig kaputt und sind richtig teuer, will man sie nachkaufen. Die Bauschaumboppel sehen besser aus und sind simpel und billig. Hans-Peter taucht aus dem Motorraum auf, als wir kommen. Um die Abdeckung zu öffnen, muss auf NATHAPE der Cockpittisch senkrecht nach oben geklappt werden. Natürlich trifft es wieder Nicole! Wir sitzen im Cockpit, eine Schiffsbewegung lässt den Tisch nach unten klappen, voll auf ihr Knie und die Zehen! Es reicht langsam mit Schmerzen!
Als wir zurück zu ASHIA kommen, haben die Jungs sie ein Stück verlegt, da dahinter ein Katamaran längs am Steg festgemacht hat. Nachdem nur noch Arbeiten an Deck zu machen sind, wollen wir wieder zurück auf unseren Liegeplatz auf der anderen Stegseite. Beim Ablegen bleibt das Bugstrahlruder an einer im Wasser treibenden dicken Leine hängen und wir verlieren den Propeller! Das ist jetzt das dritte Mal, dass das passiert! Ohne Bugstrahlruder ist ASHIA rückwärts nicht steuerbar, daher fahren wir vorwärts in die Box hinein. Diese Position ist gar nicht schlecht, so zeigt das Heck zum Wasser und wir schlafen nicht direkt am Steg, können die Fenster offen lassen.

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