Sonntag, 17. Dezember 2017, 3. Advent
Seit Monaten sind die Wochentage ziemlich egal für uns, eigentlich ist jeder Tag zumindest ein Samstag. Und da in den meisten Ländern die Läden auch Sonntag geöffnet sind, spielt der Wochentag wirklich keine Rolle. Wäre nicht der tägliche Bericht für den Blog, wir würden wohl völlig zeitlos leben. Daher ist es auch kein Problem, dass wir heute, am Sonntag,mit dem Weihnachtsputz beginnen. Armin verschönert ASHIA weiter von außen. Er bohrt die Reste der Plastikboppel aus der Travellerschiene und klopft die neuen Teile von Hans-Peter ein. Währenddessen wäscht Nicole die Wände im Schiff mit Essigwasser plus einem Spritzer Spüli ab. Das entfernt Fingerabdrücke, Dreck und Salz. Da ASHIAs Innenräume aber komplett aus Holz sind, sie ist schließlich kein moderner Plastiksegler, ist das eine zeitintensive Arbeit. Aber es lohnt sich und das lackierte Holz glänzt danach wieder wie neu. Außerdem bekommt auch der Herd noch eine Generalreinigung. Dann wird die Obsthängematte im Salon entfernt, die benötigen erst wieder, wenn wir nach Brasilien segeln. Das Elektrokabel vom Ventilator über dem Salontisch wird sauber verlegt, schon sieht ASHIA deutlich aufgeräumter aus. Jetzt kann die Weihnachtsdekoration aufgehängt werden, und ASHIA ist endlich zeitgemäß geschmückt!
Nachmittags spazieren wir durch die Waterfront. Im Cafe Alfredo hören wir bei Cappuccino und Käsekuchen den afrikanischen Straßenmusikanten zu. Vor der V & A Mall zeigen junge Artisten der Zip Zap School of Circus Art for Social Change in Capa Town ihr Können. Im „Den Anker“ an der Drehbrücke lassen wir uns ein Bier schmecken mit Blick auf den Hafen und den dahinter liegenden Tafelberg. Der versteckt sein Gipfelplateau heute mal wieder unter einer schnell dahin ziehenden Wolkendecke. Es ist so windig, dass auf der Terrasse des Lokals leergetrunkene Gläser vom Tisch geblasen werden. Auf der anderen Seite der Drehbrücke steht das Uhrtürmchen, eines der ältesten Gebäude hier. Dahinter ist eine kleine Mall. Hier entdecken wir ein Schmuckgeschäft, das einen uns bis dahin unbekannten Edelstein, den Tansanit, führt. Dieser Schmuckstein, der nur in Tansania vorkommt, gehört inzwischen zu den begehrtesten der Welt und seine Blautöne begeistern.
Am Ende erkunden wir noch die drei Etagen des Antiquitätenhauses im Hafen. Leider ist es so überladen, dass die Vielfalt des Angebots einen fast erschlägt. Von aktuell neu hergestellten Holzschnitzereien, Perlenarbeiten und Dekostoffen über Tierfiguren in allen Größen, uralten Masken und Möbeln, stapelt sich alles eng beieinander. Die Köpfe ausgestopfter Wildtiere hängen neben Masken, hölzerne Statuen, naturbelassen oder angemalt, schöne Einzelstücke oder absolute Massenware, in jedem Raum finden wir etwas anderes. Natürlich gibt es im Erdgeschoss auch T-Shirts, Hüte, Tischsets, Kissenbezüge und Kühlschrankmagneten, den üblichen Tourikram eben. Wir kaufen ein paar kleine Christbaumanhänger in der für hier so typischen Perlenarbeit.
Abends besuchen uns Nathalie und Hans-Peter von NATHAPE.