Abschied von der Flotte

Samstag, 6. Januar 2018
Seit dem frühen Morgen ist Aufbruchstimmung überall. Letzte Vorbereitungen werden getroffen und dann geht es an`s Abschiednehmen. Die beiden Brücken werden um 1015 und 1030 für die Schiffe geöffnet, da muss die Flotte hinaus, der Start ist dann um 1100 in der Bucht vor dem Hafen. Lediglich SOLO ist schon sehr zeitig am Morgen allein gestartet. Ein Boot nach dem anderen verlässt den Liegeplatz, zurück bleiben fast überall alte Leinen und Fender. Viele haben die Gelegenheit genutzt sich hier in Kapstadt preisgünstig und wohl auch qualitativ gut neu einzudecken. Zurück bleiben nur TOUJOURS BELLE und ASHIA. Wir haben andere Pläne! Unsere Route soll zuerst nach Lüderitz, Namibia, führen und dann weiter über St. Helena und Ascention nach Brasilien. Dort werden wir nicht, so wie die WARC, nach Salvador de Bahia gehen, sondern uns die Tour an der brasilianischen Küste hinauf ersparen und direkt nach Cabedelo segeln, von wo aus wir für ein paar Tage nach Rio fliegen wollen. Die Flotte werden wir dann Ende März in Cabedelo wieder treffen.
Da der Wetterbericht für morgen besseren Wind vorhersagt, wollen wir auch erst morgen starten. Ich bin mental eh noch nicht soweit! Jetzt sind wir seit sechs Wochen hier und die To-Do-Liste ist immer noch nicht ganz abgearbeitet!
Nachdem am Steg Ruhe eingekehrt ist beginnen wir mit der Arbeit. Als erstes hilft Thomas mit Armin in den Mast zu ziehen, wo er die vertörnten Leinen entwirrt und die Windanzeige korrekt ausrichtet. Dann schlagen wir die Pols an, klopfen die vergessenen Boppel noch in die Travellerschiene und die Klebereste der Cockpitabdichtung werden entfernt. Nebenher läuft die Waschmaschine und das Schiff muss wieder mal innen entstaubt werden. Bis zum Nachmittag ist alles erledigt und auch ich bin jetzt soweit, dass ich morgen lossegeln möchte. Doch es kommt anders! Armin holt die Benzinkanister aus dem Motorraum, da wir noch Sprit für den Außenborder benötigen. In Namibia werden wir an Bojen liegen. Dabei entdeckt er am Wassermacher eine Salzkruste! Da leckt es! 3500 SM ohne Wassermacher, das geht nicht. Also müssen wir am Montag erst mal die Ersatzteile besorgen oder gleich reparieren lassen. Am Nachmittag hören wir draußen lautes Rufen, TAKE OFF kommt zurück in die Marina und braucht Hilfe beim Anlegen, da inzwischen ein ordentlicher Wind bläst. Sie haben Probleme mit der neuen Software vom Autopiloten. Auch sie werden sicher bis Montag hier bleiben müssen. Abends fällt uns auf, dass unsere Bilgepumpe in kurzen Abständen immer wieder anspringt. Ständig läuft die Bilge voll Wasser. Wir finden die Ursache nicht. Alle Wasserhähne sind geschlossen und ein Leck haben wir nicht. Für heute ist `s genug, Suche auf morgen verschoben, es warten Aperol und Pizza! Allerdings gehen wir mit Regenjacken und Schirm los, es nieselt und ist kalt.

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