Die Wüste Namib von oben

Sonntag, 21. Januar 2018
Da wir aus Zeitmangel keine mehrtägige Tour mit dem Auto durch die Wüste machen können, haben wir für heute einen Rundflug gebucht. Um 1200 müssen wir den Leihwagen in Walvis Bay zurückgeben und werden von einem Shuttle-Service abgeholt und nach Swakopmund zu „Sossusfly“ gebracht. Von dort geht es raus zum Flugplatz. Mit einer Cessna 210 fliegen wir zwei Stunden in niedriger Höhe über die Wüste. Vom Kuiseb Trockenfluß geht es über den tiefen Kuiseb Canyon zu den Sossuvlei-Dünen. Wir sehen die verlassenen, im Sand halb versunkenen Häuser der Diamant-Minen, teils stehen die großen Siebe noch da. Inmitten der Dünen liegt sogar ein alter Ochsenkarren. Wir überfliegen Salzpfannen und immer wieder neue Dünenlandschaften und Gesteinsformationen. Ein unglaublich vielfältiges und auch vielfarbiges Bild. Roter und gelber Sand wird unterbrochen von weißen Salzpfannen, spärlichem Grün und vom Wind freigefegtem schwarzem Gestein. Es gibt immer mal wieder eine Sandpiste, die quer durch die Wüste verläuft, auch mal eine einzelne Radspur, aber wir sehen keine Autos. Auf dem Rückflug zieht in Küstennähe Nebel auf, so dass wir nicht zu den Schiffswracks der 1909 gestrandeten EDUARD BOHLEN, einem Versorgungsschiff für die Diamanten-Camps, und der seit 1976 da liegenden SHAUNEE fliegen können. Beide Wracks sind inzwischen von Wüstensand umgeben. Kurz vor Walvis Bay lichtet sich der Nebel. Wir überfliegen die Salzgewinnungsbecken, die grün und rot schimmern. Unzählige Flamingos stehen in dem seichten Wasser. Die rote Alge, von den Tieren gefressen, ist die Ursache für die Färbung dieser rosa Flamingos. Der Pilot fliegt über die Bucht von Walvis Bay, so dass wir unsere Boote fotografieren können. Um 1700 landen wir wieder in Swakopmund, wo uns unsere Fahrerin schon erwartet und zum Hafen zurück bringt.
Wir sind hungrig! Alle Lokale am Hafen sind geschlossen, das Restaurantschiff legt heute Abend zu einer Tour durch die Bucht mit einer geschlossenen Gesellschaft ab und da der Strom hier im Gebiet ausgefallen ist muss in der einzigen geöffneten Kneipe die Küche kalt bleiben! Der Wirt rät uns ein Stück entfernt in ein Hotel-Restaurant zu gehen. Dort kochen sie mit Gas, da könnten wir warmes Essen bekommen! Richtig, es gibt ein leckeres Menü und nach einiger Zeit ist dann auch wieder Strom da.
In der Dämmerung kommen wir zu den Dingis. Der Wind hat etwas aufgefrischt, aber wir erreichen das Boot trocken. Wir ziehen unser Beiboot gerade für die Nacht hoch an Deck, als wir sehen, dass Thomas in einiger Entfernung gegen Wind und Welle paddelt. Au weh! Dingi zurück ins Wasser, Armin fährt hin und nimmt den Tender in Schlepp. Der Benzintank ist leer!








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