Mittwoch, 14. März 2018
Vormittags ist erst mal wieder Arbeit angesagt. Wäsche waschen (empfindliche Sachen wie T-Shirts und Unterwäsche werden inzwischen nur noch an Bord selber gewaschen), die Kabine für Pamina und Bernhard herrichten, die morgen ankommen, Bäder putzen, Wände abwaschen, um sie vom Salz zu befreien. Draußen müssen die Pols abgeschlagen werden, Downwind werden wir so bald nicht mehr segeln können.
Um 0830 kommt ein Einheimischer, der ASHIA mal wieder „den Bauch krault“! Der Rumpf bis runter zur Wasserlinie muss gewaschen werden. Durch Salzkrusten ist alles stumpf, vom Ruß der Abgase ist das seitliche Heck an BB grau-schwarz und entlang der Wasserlinie ist grüner Algenbewuchs. Bald glänzt sie wieder, unser Dampferle! Als Preis waren 20US$ pro Stunde ausgemacht, Armin fragt den jungen Mann, wie lange er gearbeitet hat und was er bekommt? Er hat 2 Stunden gearbeitet (stimmt), und will 60US$ für die Zeit! Armin erinnert ihn an 20/Std! Ja, ja, eben 60$! Nein 40$! Am Ende gibt Armin ihm erst 20$ in die Hand für eine Stunde und dann noch mal 20$ für die zweite Stunde! Jetzt ist er zufrieden!
Inzwischen ist unser Mietwagen eingetroffen. Im Internet bietet die Firma das Auto mit einem günstigen Wochenpreis an, auf telefonische Nachfrage nennt man einen Tagespreis, der knapp unter dem Wochenpreis liegt! Thomas verhandelt hartnäckig und siegt am Ende, wir bekommen den 6-Sitzer zum günstigen Wochenpreis. Erstmals, seit wir mit Linksverkehr zu tun haben, fragt man, ob der Fahrer in der Lage sei, ein rechtsgesteuertes Auto zu fahren! In den letzten 12 Monaten sind wir eigentlich nur noch im Linksverkehr unterwegs gewesen, lediglich in Martinique, französisch Polynesien und Reunion hatten wir Rechtsverkehr.
Mittags begeben wir uns auf eine kurze Inseltour. Thomas und Armin sind inzwischen ein gut eingespieltes Team, Armin fährt, Thomas navigiert! In St. George kurven wir durch ein Netz von kleinen Strassen, teils steigen sie steil am Berg hinauf oder hinab. Sie sind eng, es gibt viele Einbahnstrassen, deren Schilder leider oft an für uns ungewöhnlichen Stellen angebracht sind, so dass wir gelegentlich von entgegenkommenden Autos oder auch Fußgängern auf die korrekte Fahrtrichtung aufmerksam gemacht werden.
Gestern waren Wahlen in Grenada, einer der Präsidentschaftskandidaten hatte im Wahlkampf der Bevölkerung einen freien Tag versprochen, wenn er gewählt würde! Mit Speck fängt man Mäuse, er hat gesiegt und heute sind alle, aber auch wirklich alle, Geschäfte und Lokale zu. Lediglich die Restaurants in der Marina und ein paar Läden am Kreuzfahrer-Dock sind geöffnet.
Wir fahren durch die Umgebung von St. George. Überall ist üppiges Grün. Hibiskus, Oleander, Bougaivillea, es blüht in allen Farben. Dazwischen wachsen Palmen und Bananen. Bunt wie die Blüten sind die Häuser. Sie leuchten in allen Regenbogenfarben, manches Haus weist auch gleich zwei oder mehr Farben an der Fassade auf. Viele stehen an steilen Abhängen, teitweise auf Stelzen, mit einem tollen, unverbaubaren Blick auf`s Meer. Alles macht einen fröhlichen und sauberen Eindruck, auch wenn sich dazwischen immer wieder mal Ruinen befinden.
Inzwischen sind auch LEXINGTON und SOLO eingetroffen, jetzt warten wir nur noch auf ZEELAND, die wohl morgen ankommen werden.
Abends gehen wir, da nichts anderes geöffnet ist, wieder in das Hafenlokal. Lylli und Paul setzen sich zu uns und natürlich dreht sich das Gespräch bald um ihr Erlebnis in Fortaleza. Paul schlägt sich inzwischen mit der Versicherung rum, die sagt, dass sie bei einem Einbruchdiebstahl mehr übernehmen würden als bei Raubüberfall! Unglaublich!
20 + 20 = 60 ? Die haben wohl noch keine „PISA-Studie“