Ein Sieg und ein Rätsel

Samstag, 21. April 2018

Einen Sieg haben wir inzwischen errungen! Der Küchenschrank ist trocken! Obwohl wir in den letzten Tagen immer wieder und teils sehr heftigen liquid sunshine hatten bleibt die Auffangflasche im Küchenfach leer! So war wohl tatsächlich die undichte Salonluke die Ursache.
Dafür bereitet uns etwas neues Kopfzerbrechen: seit gestern springt die Bilgepumpe in kurzen Abständen an. Armin steigt noch in der Nacht in den Motorraum und stellt fest, dass die Bilge beständig voll läuft. Der Pegel steigt bis die Höhe erreicht ist, wo die Automatik die Pumpe einschaltet. Nur, es läuft nirgends im Schiff Wasser. Alle Wasserhähne sind geschlossen, es ist auch am Boden des Motorraums kein Rinnsal zu sehen. Wir haben aber doch kein Leck im Rumpf!
Heute Morgen, noch vor dem Frühstück, steckt der Skipper schon wieder in seinem „Hobbyraum“. Und er findet des Rätsels Lösung. Der Auslass der Bilge nach draußen liegt knapp oberhalb der Wasserlinie. Nun ist ASHIA momentan ja ein bisschen „übergewichtig“, so dass der Auslass unterhalb der Wasserlinie ist ( was er sonst nur beim Segeln auf BB-Bug ist ). Die Bilgepumpe pumpt das Grauwasser über ein Steigrohr mit hoch liegendem Knie wieder runter zum unter Wasser liegenden Auslass. Damit entsteht eine hydraulische Verbindung zwischen Bilge und See. Wenn das Niveau in der Bilge so weit gesunken ist, dass die Pumpe abschaltet, bleibt aber noch ein Rest Wasser darin. Damit bleibt auch die hydraulische Verbindung bestehen. Das Niveau der Bilge ist aber niedriger als das der See, und so läuft beständig Seewasser über diese Verbindung und die nicht ganz dicht schließende Pumpe zurück. Das Rückschlagventil im System scheint auch nicht mehr ganz zu funktionieren. Wir pumpen die Bilge manuell aus bis sie ganz leer ist und die Pumpe Luft fördert. Jetzt ist das hydraulische System unterbrochen und es findet kein Rückfluss mehr statt. Das bedeutet für uns, dass wir jetzt immer, wenn die Bilgepumpe arbeitet, manuell nachpumpen müssen, bis wieder Luft im System ist! Hier wird im Winter wohl dran gearbeitet werden müssen!
Im Hafenbüro verlängern wir unseren Liegeplatz bis Dienstag. Die junge Dame schaut etwas schräg, das ist die vierte Verlängerung, aber Armin erklärt ihr, dass es schließlich nicht unsere Schuld ist, wenn hier die Arbeiten so langsam voran gehen. Und ohne Anker werden wir die Marina sicher nicht verlassen!
Wir fahren noch mal in die kleine Mall zu Carrefour, um Getränke, Obst und Gemüse zu kaufen. Auf dem Rückweg stoppen wir bei Equinox. Unser Anker liegt, wie ein Patient auf dem OP-Tisch, schon mal auf der Werkbank. Man ist sich noch nicht so ganz einig, wie das Biegen gehen soll. Das Ankerblatt ist ziemlich dick, das benötigt enorme Kräfte zum Biegen. Was muss da in Fortaleza für eine Kraft zum Verbiegen darauf eingewirkt haben!
Den Nachmittag verbringen wir gemütlich lesend an Bord, Armin beschäftigt sich mit dem Keyboard. Zum Abendessen gibt es heute Baguette mit Camenbert und eine große Schüssel frischen Salat.

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