Von den Iles des Saintes nach Antigua

Donnerstag, 26. April 2018

Um 0550 lösen wir uns schon von der Boje. Vor uns liegen heute knapp 80 SM bis nach Jolly Harbour, Antigua. Zwischen den Iles des Saintes bis zur Südspitze von Guadeloupe können wir segeln. Dann wird es wieder schwierig. Das Fahren unter Land ist zwar interessant, sieht man doch zumindest von den küstennahen Bereichen etwas, aber es ist auch nicht ungefährlich. Flaches Wasser mit Untiefen, Fischerboote und Netze, Fallböen, das erfordert permanente Aufmerksamkeit. Der Wind wechselt zwischen 4 und 20 kn ständig rauf und runter, dazu dreht er immer wieder von einer Seite auf die andere. Mal pfeift es durch einen Taleinschnitt von StB, dann weht der Seewind von BB. Über 20 SM sind wir gut beschäftigt. Guadeloupe macht einen freundlichen Eindruck von See aus. Die Ufer steigen sanft an, es gibt gerodete Flächen, mich erinnert das Bild an`s Allgäu. Die Besiedlung zieht sich die Hügel hinauf, und mutet, zumindest auf die Entfernung, modern an. Die Berge in der Inselmitte sind wolkenverhangen und es sieht nach Regen aus. An der Nordspitze von Guadeloupe frischt der Wind dann schlagartig auf 25 kn auf. Eben noch unter Motor müssen wir schon mit gereffter Genua fahren. Die 32 SM bis Antigua rauscht ASHIA am Wind dahin. Gischt spritzt auf, gelegentlich kracht der Bug in ein Wellental. Irgendwie läuft sie seit ihrer „Wellnesskur“ in Martinique viel besser!
Mittags liegt Montserrat an BB querab und vor uns im Dunst tauchen die Berge von Antigua auf. Die letzten Meilen an der Küste bis Jolly Harbour führen durch türkisblaues Wasser, die Tiefe beträgt stellenweise nur 5m. In die Bucht von Jolly Harbour führt eine betonnte Fahrrinne. Zu beiden Seiten ankern Boote, weiter innen liegen dann Bojen aus. Wir passieren AURORA, die hier an einer Boje hängt. Leider meldet sich das Marinabüro nicht auf UKW 16. Na ja, 1650 ist wohl schon zu spät! Wir fahren in die Marina hinein und legen uns neben ALTAIR in eine Box. Bill von OWL nimmt die Leinen an. Als wir fest liegen frage ich ihn nach den Öffnungszeiten von Customs und Immigration. Wie, ihr seid noch nicht einklariert? Dann dürft ihr hier gar nicht liegen! Wenn ihr erwischt werdet, kostet das 5000 US$ Strafe! Ihr müsst als Erstes Einklarieren und zwar mit dem Schiff am Zollsteg! Ja spinnen die hier? So lösen wir die Leinen wieder und fahren hinüber zu dem kleinen gelben Häuschen mit den drei Türen: Customs, Immigration und Marina Office! Wir legen an dem Steg davor an. Natürlich ist schon alles geschlossen. Vor morgen 0800 geht gar nichts! Unmittelbar daneben, durch Mauer und Zaun getrennt, ist ein nettes Lokal. Man hat uns gesagt, dass wir ohne einklariert zu sein, das Boot nicht verlassen dürfen, und schon gar nicht in ein Lokal zum Essen! Also fragt Armin über den Zaun, ob sie uns denn etwas rüber reichen würden? Und erfährt, dass der Zoll nichts dagegen hätte, wenn man dort zum Essen hin geht. Nichts wie rüber! Wir sitzen entspannt auf der Terrasse am Wasser, nebenan liegt ASHIA, wir genießen den Sonnenuntergang, das Caribe-Bier und die Pizza!

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