Hafenmanöver

Donnerstag, 31. Mai 2018

Die Marina füllt sich immer mehr. Neben den einzelnen Booten, die aus der Karibik zurückkommen, weil dort die Hurrikan-Saison beginnt, treffen auch Flotten mit 30 Schiffen und mehr hier ein. Auf Grund der ungünstigen Wetterbedingungen verlässt aber zur Zeit kaum einer den Hafen. Der kleine Engländer, der dritte in unserem Päckchen, fragte gestern, ob es in Ordnung gehe, wenn er heute eine Tour nach Pico mache? Kein Problem für uns, da wir heute sicher nicht starten werden. Doch es wird zum Problem! Unser breites Dreier-Päckchen versperrt nämlich die Einfahrt zu einem Stegliegeplatz. Der nette junge Hafenmeister schimpft, weil die Engländer sich zwar bei uns aber nicht bei ihm abgemeldet haben. Er hätte sie sonst für heute zum Ankern ins Hafenbecken geschickt. Jedenfalls muss der Engländer irgendwie Platz machen. Wir packen alle mit an und ziehen ihn an NATHAPE ein Stück nach hinten. Das liest sich leicht, geht aber nicht so einfach. Alle Leinen müssen gelöst werden, die Fender neu justiert, und dann das Schiff an neuer Position wieder festgemacht werden. Der so an seinem Liegeplatz befreite Segler manövriert aus der Lücke und der Engländer wird wieder an die alte Position verholt. Der Hafenmeister atmet auf, bedankt sich und erzählt, dass das heute schon die dritte verzwickte Situation war, die er lösen musste. Momentan spielt er wirklich Tetris mit den Booten! Drüben im anderen Hafenbecken liegen inzwischen Fünfer-Päckchen an der Außenmole!
Zwei Stunden später spielen wir das Spiel dann noch mal. Schließlich muss der leere Platz ja wieder belegt werden. Der Skipper eines Segelbootes der hiesigen Segelschule steuert das große Schiff bravourös rückwärts in die Box. Wir applaudieren und der Segellehrer, der von Land aus zuschaut, freut sich.
Der Hafenmeister erzählt, dass auf der Insel Sao Jorge eine neue Marina gebaut wurde. Dort sei noch viel Platz und die Insel einen Besuch wert. Er will uns wohl loswerden! Wir überlegen am Samstag hinüber zu segeln. Nathalie ruft in der Marina an und hört, dass es keine freien Liegeplätze gibt! Und auf dem Ankerplatz steht viel Schwell. Also bleiben wir hier.
Von NATHAPE bekommen wir einen (Wein-)Flaschenhalter geschenkt. Er ist richtig schiffig und passt hervorragend auf ASHIA! Danke!
Ich backe einen Zitronenkuchen. Das Verwenden von fertigen Backmischungen im Backautomaten ist immer spannend. Sind sie zu alt, ist meist das Backtriebmittel nicht mehr in Ordnung und auch mit Zugabe von weiterem Pulver bleiben Brot oder Kuchen dann gelegentlich mal „sitzen“! Schmeckt aber immer!
Bis zum Abend liegen auch hier am Empfangskai die Boote in Vierer-Päckchen und im Vorhafen ankern über 20 Schiffe, die heute keinen Platz mehr bekommen haben. Am Samstag, wenn die ARC geht, soll es besser werden! Zu den Booten, die im Hafenbecken vor Anker liegen, gehört auch die deutsche GALATEA. Annamaria und Ernst, die wir in Antigua trafen, sind nach 20 Tagen Überfahrt ebenfalls heute angekommen. Sie besuchen uns an Bord.

Ein Kommentar

  1. Auch ohne fertige Backmischung kann es schiefgehen: Monika hat einen Erdbeerkuchen zubereitet. Leider war die Glasur mit Salz statt Zucker gekocht. Nach Jahrzehnten ohne Pannen 😖 eine neue Erfahrung 😎

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