Batterieprobleme und Radarreparatur

Donnerstag, 14. Juni 2018

Heute packen wir die Fahrräder aus. Wir haben sie um die ganze Welt mitgenommen und bisher nur in Gibraltar und Lanzarote genutzt. Die Drahtesel haben es gut überstanden, lediglich die Reifen sind etwas luftleer. Aber die Außenseite der Packtaschen ist etwas verstaubt und weist einige Schimmelflecke auf. Die Lotsenkoje ist so voll gepackt mit Sachen, da ist einfach keine Durchlüftung mehr. Die Taschen werden gereinigt und in die Sonne gehängt, die heute warm vom Himmel lacht.
Ich räume die Lotsenkoje komplett aus. Luftpumpen, Sitzpolster, Nähmaschine, Elektrogrill, oh und ein Sixpack Bier, Schuhe, wasserdichte Packtaschen, Staubsauger, Brechstange, unglaublich, was da so alles zum Vorschein kommt! Darunter befindet sich ASHIAs Batteriebank. Eine Motor- und 12 Verbraucherbatterien, alle 13 wurden im April 2016 in der Türkei erneuert. Sie haben ein Indikatorfenster, leuchtet es grün ist alles okay, schwarz zeigt reduzierte Leistung und bei weiß ist die Batterie tot. Außer der Motorbatterie sind lediglich noch vier Verbraucher grün, die anderen schwarz. Bei genauerer Betrachtung der Batterien stellen wir fest, dass die vorgegebene Zeit zur Inbetriebnahme 2002 bis 2007 war! Man hat uns bei Emek Marine in der Türkei anscheinend 14 Jahre alte Batterien als neu verkauft! Es wundert nicht mehr, dass, immer wenn wir Leistung abfordern durch Betätigen von Winschen oder Bugstrahlruder, die Spannung so absinkt, dass sich der Konverter ausschaltet!


In der vorletzten Nacht auf dem Weg hierher zeigte das Radar keinen Scan-Strahl und keine Radarziele mehr an. Der Selbsttest ergibt, dass das Videosignal ausgefallen ist. Noch unterwegs hatte Armin den Coax-Stecker an der Schnittstelle zwischen dem Kabel vom Mast und dem im Schiff zum Gerät führenden Kabel geöffnet und wieder geschlossen. Daraufhin funktionierte das Radar zunächst mal. In der darauf folgenden Nacht dann wieder der gleiche Fehler und zusätzlich kein Bearing-Signal. Heute öffnet, reinigt und verschraubt Armin nun alle Steckverbindungen neu. Ein Hoch auf meinen Skipper, am Ende funktioniert es wieder! Laut Handbuch hat das Teil aber inzwischen die Grenze seiner Lebensdauer fast erreicht.

So ganz nebenbei läuft die Waschmaschine gleich dreimal. Bettwäsche, Handtücher, Hosen und T-Shirts flattern auf dem Vorschiff fröhlich an der Wäscheleine. ASHIA, der Plünnenkutter!

Am späten Nachmittag radeln wir zunächst hinaus auf den Wellenbrecher. Über 1 km ragt er in die Bucht hinein. Eine ca. 5m hohe Mauer schützt zur See, auf der Innenseite verlaufen ein breiter Radweg und ein Fußweg bis hinaus zum Leuchtturm. Von hier aus hat man Rundumsicht über die Bucht und die Stadt. Weiter geht es an der Promenade entlang in den Ort. Von morgen an bis Sonntag findet an einem Uferteil ein „festival sabores atlanticos“ statt, es werden die Stände für diese „Fressmeile“ aufgebaut. Ein Stück weiter steppt der Bär! Auf der breiten Promenade flanieren Pärchen jeden Alters, mit und ohne Kinder, Familienclans, Mädchen in adretter Schuluniform, und viele Hunde. Man sieht Fahrräder, Skateboards, Roller, Kinderwagen und Rollstühle. Die kleinen Cafes und Restaurants sind voll, kaum ein Stuhl ist leer. Wir finden noch einen Platz in der Sonne und lassen uns Spargelsalat mit Brot schmecken. Seit längerem ist wieder so warm, dass ein kaltes Bier schmeckt. Und natürlich ein Eis zum Nachtisch!
Zurück an Bord sitzen wir im Cockpit. Es ist 2100 und die Sonne scheint noch immer. Aber am Horizont ziehen dunkle Wolken auf. Hoffentlich sind sie bis morgen vorrüber!

2 Kommentare

  1. Die Sache mit den Batterien halte ich für grob fahrlässig, bedrohlich und betrügerisch. Wie kann man als „Fachbetrieb“ seine Kunden, euch, derart trügerisch in Sicherheit wiegen? 😠👎

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert