Dun Laoghaire Marina

Freitag, 29. Juni 2018

Nach dem Frühstück begeben wir uns auf Wanderschaft! Der Besuchersteg, an dem wir nachts angelegt haben, ist gefühlte 2km vom Ufer und dem Marinabüro entfernt. Zweimal um die Ecke, ewig geradeaus, noch ne Kurve und eine Rampe hoch, dann finden wir das Büro. Die Anmeldung ist einfach, man fragt nach unseren Namen, nach dem Bootsnamen und der Bootslänge, fertig. Die Türen zum Gelände lassen sich nur mit Fingerprint von außen öffnen, also werden die Abdrücke unserer Zeigefinger genommen. Wir fragen nach der korrekten Aussprache des Namens der Marina bzw. des Ortes hier. Es wird Dun Leere gesprochen, da wären wir nie drauf gekommen!
Da wir keine irische Gastlandflagge haben und die Idee, statt der grün-weiß-orangen Irlandflagge einfach die verblichene grün-weiß-rote Italienflagge zu setzen (rot wird in der Sonne zu orange) daran scheitert, dass unsere italienische Flagge neu, und damit rot ist, laufen wir zu einem Yachtladen. Puh, Irland ist teuer! Gastlandflaggen kosten meist zwischen 5 und 10 Euro, hier zahlen wir 15 Euro dafür! Dann suchen wir mal wieder einen Vodafone-Shop. Und fühlen uns gleich wieder vera…..! Eine Sim-Karte mit 7,5 GB kostet 20€, dazu 9,99€ für die Sim-Karte. Die werden bei Aktivierung gutgeschrieben, allerdings kann man sie nicht in Daten umwandeln. Im Supermarkt finden wir dunkles Brot und frischen unsere Obstvorräte auf. In der ersten Etage einer großen Buchhandlung entdecken wir ein gemütliches Cafe. Der Cappuccino hier ist richtig lecker.
Zurück an Bord verholen wir ASHIA vom Besuchersteg weiter hinein in die Marina. Jetzt ist der Weg nach draußen etwas kürzer. Dann bekommt ASHIA wieder ihre wohlverdiente Süßwasserdusche. Die Welt ist schmutzig! Damit meine ich nicht den Plastikmüll, der auf den Meeren schwimmt, sondern die Luftverschmutzung. Selbst mitten auf dem Ozean, weit entfern von jedem Land, liegt Feinstaub in der Luft. Es sind nicht die Dieselautos, die die Luft verpesten, es sind die Dickschiffe auf den Meeren. Die 15 größten Containerschiffe stoßen mehr Feinstaub aus, als alle Dieselautos dieser Welt! Unsere weiße Cockpitabdeckung muss ich regelmäßig vom schwarzen Dreck befreien!
Nach dem Lunch starte ich die Waschmaschine und putze die Bäder, während Armin noch mal in die Stadt (den Vorort Dun Laoghaire) läuft. Sein Samsung S6 Edge Handy benötigt mal wieder einen neuen Akku! Das wäre dann der vierte auf der Reise! Diesmal soll es angeblich ein Originalteil werden, so der Handy-Doktor! Außerdem möchte Armin unsere restlichen Dollar in Euro umwechseln. Das sollte doch in einer Bank möglich sein, denkt man! In der Bank of Ireland erklärt man ihm, dass er kein Geld getauscht bekommt, weil er dort nicht Kunde ist! In der AIB-Bank tauscht man ihm zwar die 100-Dollar-Scheine in Euro um, aber nur bis 1000 Dollar, mehr sei aus Gründen der Sicherheit nicht erlaubt??? Auf Empfehlung der AIB-Bank geht er dann zur Ulster-Bank. Dort tauscht man ihm keine 100-Dollar-Noten, das würde auch keine andere Bank machen??? AIB hat aber nur die 100-Dollar-Scheine genommen! Also gibt Armin die 50-Dollar-Scheine zum Tausch. Nach 10 Scheinen ist Ende, mehr als 500 Dollar tauscht man nicht, aus Gründen der Sicherheit und zum Wohl der Kunden??????????? Er könne aber am Montag wiederkommen! So versucht die Bankenwelt offensichtlich einem das Bargeld auszutreiben und die bisher mögliche Anonymität beim Zahlungsverkehr auszuhebeln! Nebenbei fällt Armin auf, dass im Gegensatz zu unseren korrekt gekleideten deutschen Bankern, hier hinter den Kassenschaltern Halbwüchsige in bunt bedruckten T-Shirts sitzen. Macht einen äußerst vertrauenswürdigen Eindruck!
Von unseren irischen Bootsnachbarn erfahren wir, dass das momentane Wetter mit Sonnenschein von früh bis spät und Temperaturen über 20° nicht der Norm entspricht. Seit 40 Jahren war es um diese Jahreszeit nicht mehr so warm. Irland erlebt eine „Heatwave“! Ja, wir haben das Wetter mitgebracht!

Ein Kommentar

  1. Hallo, ihr beide,
    ich hatte schon gedacht, dass ihr bremst, um die Mitternachtsankunft zu vermeiden – aber da seid ihr ja geübt! Schön, dass ihr so schnell und gut wieder ein Stück näher heran gerückt seid. Genießt Irland und all seine Schönheiten und Skurrilitäten und seid gegrüßt von Heiner und Hilde

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