Neptune`s Staircase

Sonntag, 15. Juli 2018

Heute ist Arbeit angesagt. Früh um 0800 kommt der Schleusenwärter und es kann losgehen. Es regnet, es ist grau und kalt. Wir ziehen die dicken, wasserdichten Segelanzüge an. Zum Aufwärmen und Einarbeiten müssen wir erst mal die Corpach Double Lock, die Doppelschleuse, durchfahren. TORNADO 2 legt links in der Schleusenkammer an, ASHIA rechts, dahinter folgen noch drei weitere Segelboote. Die Engländer legen hinter den Polen an und das schwedische Doppelpacket (ein Einhandsegler, der einfach am Nachbarboot fixiert und mitgeschleppt wird) liegt hinter uns. In dieser Anordnung werden wir den ganzen Vormittag schleusen. Von der ersten Kammer geht es direkt in die zweite. Der Höhenunterschied beträgt pro Schleusenkammer etwa 2,50m. Es folgen zwei Schwenkbrücken und dann liegt auch schon Neptune`s Staircase, die Schleusentreppe mit den acht Kammern, vor uns. Der Höhenunterschied beträgt 20m. Würde man diese Anlage heute bauen, käme man mit vier Kammern aus, doch für den Handbetrieb früherer Zeiten waren die acht Kammern erforderlich. Nach knapp zwei Stunden sind wir oben. Weiter geht es auf dem schmalen Kanal. Es folgen Brücken und noch ein paar Schleusen. Wir motoren über Seen, den Loch Lochy und den Loch Oich. Der Himmel bleibt grau und wolkenverhangen, es regnet immer wieder (meistens wenn wir in den Schleusen sind!). Die umliegenden Berge liegen im Nebel. Die Landschaft ist grün, unglaublich grün. Farne am Ufer, wilde Blumen, dichter Tannenwald, dazwischen Wiesen auf denen Kühe und Schafe weiden. Ein bisschen erinnert es an unseren Schwarzwald.

Um 1700 erreichen wir Fort Augustus. Vor den fünf Schleusen hinunter zum Loch Ness gehen wir für die Nacht längsseits an einem der Wartepontons. ASHIA ist ziemlich verdreckt. Die Schleusenwände sind von Algen und Torf überzogen. Dieser Schmier sitzt in unseren schönen dunkelroten Fenderbezügen und die haben den braunen Dreck fein auf ASHIAs weißen Rumpf übertragen. Claus zieht mit dem Schrubber los und beseitigt zumindest die schwarzen Streifen am Rumpf. Die Fendersocken werden wohl demnächst mal in die Waschmaschine müssen. Da wir hier in Süßwasser schwimmen, liegt ASHIA ca. 10cm tiefer im Wasser. Bisher haben wir keine Nachteile feststellen können.
Wir machen Brotzeit mit Wurst, Käse und Salat. An unserem Steg gibt es keinen Stromanschluss, so dass wir den Generator laufen lassen müssen, um den Camenbert in der Mikrowelle zu erhitzen. Dabei flackert diese ständig. Claus meint, das könnte an unzureichender Spannung vom Generator liegen. Ein Test ergibt, dass die Versorgungsspannung tatsächlich nur bei 225 Volt anstelle von 230 Volt liegt. Zum Glück kann man bei dem Onan-Generator die Spannung justieren! Jetzt läuft die Mikrowelle wieder ohne zu flackern.

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