Batteriespiele

Donnerstag, 19. Juli 2018

Die Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel. Bei diesem Wetter sind auch wieder ein paar Segelboote unterwegs durch die Schleusen. Im Cockpit flattern die an Bord gewaschenen T-Shirts im Wind. Ich warte auf die Lieferung der anderen Wäsche. Tatsächlich biegt um 1110 ein kleiner Lieferwagen auf das Marinagelände ein. Er ähnelt dem Auto von gestern. Ich laufe vor zum Büro. Doch das Auto parkt ganz am Eingang. Ist er wohl doch nicht. Da aber keiner aussteigt, gehe ich hin. Doch, es ist der Fahrer von gestern und er probiert gerade erfolglos, mich auf dem Handy anzurufen. Naja, kann ja auch nicht funktionieren, wenn er die deutsche Vorwahl weglässt. Hab´ ich ihm gestern extra noch erklärt! Einfacher wäre gewesen, er wäre wie vereinbart zu dem Punkt gefahren, an dem ich ihn gestern auch erwartet habe! Egal, die Wäsche ist vollzählig, sauber und wohlriechend, und 12 Pfund für zwei volle IKEA-Taschen ist okay!
Nun warten wir auf die Spedition, die die Batterien bringen soll. Leider gibt es keine Tracking-Nummer, unter der wir die Sendung verfolgen könnten. Ich räume schon mal die Lotsenkoje, unter der sich das Batteriekompartment befindet, frei von Nähmaschine, Grill, Fahrrädern und 100 Kleinigkeiten.
Um 1420 bekommt Armin einen Anruf und 10 Minuten später fährt der LKW vor das Marinabüro. Die 13 Batterien sind auf einer Euro-Palette verpackt und der nette Fahrer bringt sie mit dem Hubwagen über den Steg direkt bis zu ASHIA. Eine Batterie wiegt knapp 25 kg. Armin hebt eine nach der anderen erst auf`s Laufdeck, dann in`s Cockpit und den Niedergang runter. Dann werden alle Sicherungen und die Hauptschalter ausgemacht und die 13 alten Batterien abgeklemmt und raus in`s Cockpit gehoben, wieder 13x 25kg! Die neuen werden in`s Batteriefach eingepasst, angeschlossen und Klemmen und Pole gefettet. Um 1830, nach nur 4 Stunden (Kaffeepause mitgerechnet), können wir den Hauptschalter wieder umlegen und alles an Bord funktioniert wieder. Nein, nicht alles! Wir funktionieren nicht mehr! Muskelkater und Rückenweh sind wohl kein Wunder! Aber bevor Feierabend ist, müssen die 13 türkischen Batterien von EMEK-Marine noch von Bord und am Müllplatz auf die Palette gestellt werden. Die Entsorgung übernimmt morgen (hoffentlich) die Marina. Brotzeit und ein Bier haben wir uns heute wohl verdient.

2 Kommentare

  1. well done!
    und wenigstens die Temperaturen waren gnädig… stellt euch das mal bei 35°Grad im Schatten in der Karibik vor!

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