Über die Grenze

Sonntag, 12. August 2018

Am frühen morgen ist der Himmel blau, wir trinken unseren Kaffe im von der Sonne gewärmten Cockpit. Wir wollen hier in Norwegen noch mal preiswerten Diesel nachfüllen. Gestern bei der Ankunft haben wir die Tankstelle vor lauter Booten der Regatta nicht gesehen. Sie ist fast direkt gegenüber. Ich frage einen der norwegischen Segler nach den Öffnungszeiten. Oh, es ist 24/7, nur die Karte benutzen! Ja, das fällt uns hier auf, vieles ist automatisiert und läuft ohne Personal. Die kleineren Häfen haben Zahlautomaten, im Supermarkt in Oslo saß nur eine Kassiererin, aber an fünf Stellen konnte man seine Ware selbst über den Scanner ziehen und mit Karte bezahlen. Überhaupt, hier geht alles ohne Bargeld! Bisher haben wir in jedem Land gleich einen ATM/Bankomat aufgesucht und Geld geholt. Hier in Norwegen haben wir anfangs gar keinen gefunden, später festgestellt, es gibt sie auch höchst selten. Hier wird alles mit Karte gezahlt. Bus- und Taxifahrer, selbst der mobile Softeis-Verkäufer haben Lesegeräte! So sind wir drei Wochen im Land ohne norwegische Kronen zu besitzen!


Mittags erreichen wir die schwedischen Schären und machen kurz darauf in Strömstad fest. Wieder, zum dritten Mal heute, kommt ein Norweger, nimmt die Leinen an und äußert sich positiv über unser Schiff. Wenn wir auf die Frage nach dem Woher von unserer Reise erzählen, ist man immer sehr beeindruckt.
Das Städtchen Strömstad wurde um 1600 gegründet, um einen Handels-Gegenpol zum nahe gelegenen norwegischen Halden zu bekommen. Neben Seefahrt, Fischerei und Konservenherstellung ist Strömstad schon seit den 1780er Jahren ein beliebter Erholungs- und Badeort. Kein Wunder, liegt es doch malerisch und geschützt zwischen den Schären. Eine Fährverbindung nach Norwegen und eine Bahnlinie nach Göteborg machen es für Touristen interessant. Außerdem kommen hier viele norwegische Tagesbesucher her, um günstig Alkohol einzukaufen! Wir bummeln um die weitläufige Hafenanlage. Uns fehlt die schwedische Gastlandflagge. Wir besitzen sogar zwei, auch eine dänische, doch die liegen zuhause. Ostseeflaggen und Handbücher haben wir nicht mit auf die Reise genommen. Der Yachtladen am Hafen öffnet morgen wieder. Auch das Hafenbüro ist geschlossen, einen Automaten finden wir nicht, obwohl es einen geben muss, da die anderen Boote die typischen Klebefähnchen, wie sie der Automat ausdruckt, an der Reling haben. Wir werden es eben morgen nachträglich versuchen.

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