Skagen

Mittwoch, 22. August 2018

Wind aus der Richtung, in die wir wollen, und graue Wolken führen zu der Entscheidung, heute hier zu bleiben. Wir sitzen gerade mit den Kaffeebechern in der Hand im Cockpit, da kommt der Hafenmeister. Für heute und morgen werden über 100 schwedische Boote erwartet! Er muss Platz schaffen, das Liegen längsseits an den Schwimmstegen geht nicht mehr. Es gibt aber weder Mooringleinen noch Bojen, um den Bug zu fixieren! Und wenn wir, so wie er vorschlägt, mit dem Heck an den Schwimmsteg gehen und vorne den Anker fallen lassen, dann ist der kleine Hafen bei unserer Bootslänge zu! Es ist viel zu eng, um hier zu ankern! Irgendwie erscheint uns der Junge überfordert. Armin geht los und spricht mit anderen Bootseignern, die gegenüber in der Einfahrt längs an einem festen Steg liegen. Einer läuft heute eh aus, zwei andere verholen ihre Schiffe ein paar Meter und schon ist Raum für ASHIA und die schwedische NORTH STAR, die ebenfalls neben uns längs am Schwimmsteg liegt. Wir helfen uns gegenseitig beim Umlegen, nun ist Platz für die Schweden!
Inzwischen ist der Vormittag aber fast rum. Armin radelt in den Ort zu einer Bäckerei und holt frische Brötchen! Wie lang haben wir die nicht mehr gehabt! So gibt es zunächst Brunch am neuen Liegeplatz. Wir ignorieren die dunklen Wolken und radeln los. Im Brugsen-Supermarkt wird erst mal Obst und Gemüse gekauft und im Fischgeschäft frische Fischfilets. Ein zweiter Radausflug führt quer durch Skagen raus zum Leuchtturm. Der Hinweg mit Rückenwind ist einfach, doch zurück müssen wir teilweise ganz schön strampeln. Wir fahren nicht bis hoch an die Spitze von Skagen, da wo Nord- und Ostsee zusammenfließen sollen. Dieses Aufeinandertreffen der beiden Gewässer haben wir gestern vor der Küste deutlich an einer langen Linie von zwei völlig unterschiedlichen Wasserfarben erkennen können.
Der Ort Skagen ist sauber und gepflegt. Die vorherrschende Häuserfarbe ist gelb, die Dächer sind rot. In den Gärten blüht es üppig. Wir schauen am Bamsemuseum, dem Teddybärenmuseum, vorbei und radeln durch die Einkaufsmeile mit den vielen kleinen Geschäften und Restaurants. Im benachbarten Hafenbecken liegt die JOHANN SMIDT, ein zweimastiger Gaffelschoner, in dessen Nähe wir 2017 im San Blas Archipel geankert haben!
Inzwischen ist es Nachmittag, doch wo bleiben die 100 Boote? Ich zähle 20 Segelboote unterschiedlicher Nationalität und gerade mal 7 Motorboote in den beiden Becken. Damit ist der Hafen nicht voll! Wir fragen uns, was der Aufstand heute Morgen sollte? Aber ab 1900 bekommen wir doch noch unser Hafenkino. Nicht Segelboote laufen ein sondern ziemlich dicke Motoryachten. Jetzt wird Tetris gespielt! Einparken, Festmachen, noch ein bisschen verschieben, einen anderen dazwischen ziehen, einmal kracht es etwas ungut, und die Segler, die Platz machen mussten, sitzen und schauen zu! Muss auch mal sein! Grundsätzlich bleibt aber festzustellen, dass alle ihre Boote sehr gut beherrschen!

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