Durch den NOK

Aus der Ostsee mit dem Ziel Mittelmeer!
Sonntag, 4. August 2019
 Endlich! Endlich! Endlich los! Früh um 0730 verlassen wir unseren Liebeplatz in der Böbs-Werft und motoren die Trave hinaus in die Lübecker Bucht! Endlich! Eigentlich wollten wir Travemünde ja schon im Mai verlassen, um noch mal eine Ostseerunde zu drehen, die geliebten schwedischen Ostschären besuchen und ein Abstecher nach St. Petersburg war auch geplant. Doch schlechtes Timing der Werft, teils mangelhaft ausgeführte Arbeit und zeitaufwändige Nachbesserungen haben letztendlich zu dieser dreimonatigen Verzögerung geführt! Da wir keinen weiteren Winter im Norden verbringen wollen, müssen wir die Ostseetour streichen und machen uns direkt auf den Weg ins Mittelmeer.
In der Lübecker Bucht können wir noch segeln, doch ab der Einfahrt zur Fahrrinne unter der Fehmarnbrücke hindurch kommt uns der Wind entgegen und bis Kiel ist Motorfahrt angesagt. Mr. Yanmar läuft mit dem neuen Getriebe ruhig und lässt sich endlich auch problemlos Schalten. Der Austausch des türkischen Getriebes und der völlig unzureichenden türkischen Shock Mounts hat sich gelohnt.
Kurz vor Kiel melden sich die jetzigen Besitzer unserer „alten“ EVERGREEN über WhatsApp. Wir stoppen in Kiel Schilksee und verbringen einen schönen Abend mit Maike, Axel und der kleinen Lili.
Montag, 5. August 2019
Nach einer guten Stunde Wartezeit vor der Schleuse in Kiel Holtenau können wir um 0940 einfahren. Für mich sind die Schleusen des NOK die Schlimmsten überhaupt! Absolut seglerunfreundlich. Die Schwimmstege sind so tief unten, kaum 10cm über der Wasseroberfläche, dass die Fender fast auf dem Wasser liegen müssen, um zu wirken. Die nassen Holzstege sind glitschig, die Festmacherringe klein und den Schritt vom Steg zurück auf die hochbordige ASHIA schaffe ich kaum, Beine zu kurz!
Die Motorfahrt durch den knapp 100km langen NOK ist eintönig und ruhig. Grüne Wiesen zu beiden Seiten, gelegentlich passieren wir kleine Ansiedlungen, ein paar WoMo-Stellplätze, Fähranleger und natürlich Brücken. Frachter kommen uns entgegen, Segelboote sind motorend in beide Richtungen unterwegs. Um 1700 erreichen wir das Kanalende in Brunsbüttel und machen in dem kleinen Sporthafen neben den Schleusen als zweite im Päckchen fest. Während wir im Hafenlokal zu Abend essen, legt sich noch ein Boot neben uns. Die kleine Marina wird ziemlich voll. Der Hafenmeister kommt von Schiff zu Schiff und kassiert die Liegegebühr (10€) und die Kanalgebühr (35€). Die Nacht ist etwas unruhig. Da die Berufsschifffahrt rund um die Uhr geschleust wird, liegt ein ständiges Motorengebrumm in der Luft.
Dienstag, 6. August 2019
Ich bin früh wach, wir trödeln ein bisschen rum und um 0825 klopfe ich unseren Außenlieger im Päckchen wach. Kurz darauf legen wir ab und motoren zur Tankstelle. 130l Diesel gluckern in ASHIAs Tank. Dann geht es zur Schleuse. Diesmal warten wir nur 30 Minuten bis wir in die kleine Kammer einlaufen können. Heute bin ich schlauer, habe mir einen Fender auf halbe Rumpfhöhe als Tritt quer gehängt, und komme problemlos zurück an Bord. Hinter der Schleuse empfängt uns die Elbe mit ablaufendem Wasser. Das beschert uns 3kn zusätzliche Geschwindigkeit auf dem Weg nach Cuxhaven. Die 13 SM legen wir in 1,5 Std. zurück, und mit dem Glockenschlag 1200 liegen wir längsseits am Gästesteg im Yachthafen von Cuxhaven.
Warum wir schon hier unsere Fahrt beenden? Wir haben ein Wetterproblem. Der Wind kommt uns die nächsten Tage einfach entgegen, und das nicht gerade wenig. So werden wir hier in Cuxhaven warten, bis sich ein Wetterfenster auftut, das uns wenigstens zwei Tage gibt, um bis Höhe Amsterdam zu kommen.




3 Kommentare

  1. Welcome back in der ‚Seglerwelt‘ ⛵🤞✨🤩🥳
    Es freut uns Euch hier wieder folgen zu können. Der 🍾 wartet im Mittelmeer… das Wiedersehen wird ausgiebig gefeiert und begossen!
    Gute Fahrt und bis sehr bald.
    Nath & Hp

Schreibe einen Kommentar zu Annette Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert