Abwettern in Borkum

Samstag, 10. August 2019
In den frühen Morgenstunden kommt dann der Wind zurück. ASHIA liegt geschützt im tiefen Hafenbecken, aber die Windanzeige im Masttop klettert bis auf 41kn. Dazu schüttet es wie aus Kübeln. Das wäscht das Salz von Deck und spart das Putzen! Unter der neuen Kuchenbude bleibt das Cockpit schön trocken.
Am Steg gegenüber, wo man uns gestern so unfreundlich vertrieben hat, liegt der spanische Katamaran, der schon in Cuxhaven vor uns lag. Wieso darf der dahin?
Da wir mit BB angelegt haben können wir den Generator, dessen Auspuff auf BB ist, nicht anwerfen zum Laden der Batterien. Zum Glück haben wir nicht nur ein langes Stromkabel sondern auch noch eine sehr lange Verlängerung! Vom Boot über die Pier, die Brücke hinauf und am Ufer runter zum Stromkasten reicht das Kabel!
Gegen Mittag laufen wir durch den Hafen auf der Suche nach einem Müllcontainer. Im kleinen Yachthafen werden wir den Müllbeutel los, scheint der einzige Container weit und breit zu sein. Anschließend besuchen wir das Hafencafe Burkana. Hier finden wir auch den netten Hafenmeister von gestern und zahlen unsere Liegegebühr. An Tresen der gemütlichen Kneipe lassen wir uns Kaffee und Matjes-Brötchen schmecken und klönen mit der Wirtin. Draußen pfeift der Wind.
 Zurück an Bord gibt es keine Ruhe. Die Windanzeige steigt bis auf über 50kn hoch. Welle entsteht im Hafen. Wir verschieben Fender und graben sogar unsere alte Fendermatte aus der Backskiste, um gegen die Autoreifen geschützt zu sein. Eine zusätzliche Leine spannen wir von StB, vorbei am Heck des kleinen Motorbootes neben uns, auf den Stegausleger. Über die Winsch ziehen wir ASHIA damit etwas von der Pier weg und können den Druck an BB so etwas reduzieren.
Nachdem wir sicher sind, dass wir damit alles Mögliche getan haben, um ASHIA vor Schaden zu bewahren, laufen wir rüber zum Yachthafen. Hier sind die Verhältnisse noch schlimmer! Die Welle läuft direkt in das Hafenbecken hinein, Gischt sprüht auf, die Boote tanzen an den völlig instabilen Schwimmstegen, auf denen das Laufen zum Balanceakt wird. Am Ufer entlang umrunden wir die Marina. Überall liegt Schrott! Ausgewechselte, verrostete Schwimmstege zieren die Uferböschung! Kein schöner Anblick auf einer deutschen Insel, die vom Tourismus lebt!
Wir setzen uns in das Yachthafen-Restaurant und versuchen uns mit alkoholfreiem Weizen und Schnitzel bzw. Matjes aufzuheitern! Gelingt nur halb! Und laut Vorhersage soll das Wetter zumindest morgen weiter so bleiben!






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