Von Almerimar nach Denia

Montag, 16. September, bis Dienstag, 17. September 2019
Montagmorgen um 0800 verlassen wir unseren Liegeplatz und fahren zur Tankstelle beim Marina-Büro. Nachdem wir festgemacht haben deutet uns der Tankwart, der gerade geholfen hat und weiß, dass wir tanken wollen, dass die Zapfsäule, vor der wir liegen, außer Betrieb ist! Hätt`er das nicht gleich sagen können? Wir verholen ASHIA um die Ecke zur nächsten Säule! Im Büro herrscht Hochbetrieb, alles geht mit spanischer Langsamkeit. So wird es 0915 bis wir aus der Marina kommen. Da unser Kompass wieder spinnt, führen wir die Kalibrierung vor dem Hafen noch mal durch. Für ein paar Stunden läuft danach alles normal, doch dann fahren wir wieder „quer“!
Es wird wieder eine 214 SM lange Motorfahrt. Der Wind haucht mit unter 5kn, Mr. Yanmar brummelt brav vor sich hin. Es ist schwül und diesig, die Küste oft im Dunst. Während in den letzten Tagen nur vereinzelt Boote unterwegs waren, begegnen uns jetzt doch einige Segler. Egal, ob sie wie wir Richtung Valenzia oder die Balearen fahren, oder ob sie uns entgegen kommen, alle motoren. Die Unwetter der letzten Tage haben eine Menge Dreck ins Meer gespült. Wir fahren immer wieder durch Felder von Ästen, Schilfrohr und Müll.
Die Nacht ist mondhell, so sind die Segelboote ohne AIS mit ihren schwach leuchtenden LED-Positionslichtern doch zu sehen. Wenn nur die Fischerboote nicht wären! Gegen 0300 morgens hält ein Fischereifahrzeug von BB kommend mit 10,9kn genau auf uns zu. Laut AIS-Signal ist es manövrierbehindert, d.h. es schleppt ein Netz! Bei der Geschwindigkeit eigentlich nicht möglich! Wie auch immer ich meinen Kurs ändere, der Spanier zieht nach, das CPA (closest point of approach) bleibt bei unter 100m, das ist zu nah! Ich wecke Armin auf. Solche Situationen machen mich nervös! Hinter dem Fischer wollen wir nicht durch, falls er doch schleppt. Also beschleunigen wir, um vor ihm zu sein. Doch er verfolgt uns und fährt dicht hinter unserem Heck vorbei, um dann direkten Kurs auf den nächsten Segler zu nehmen, der schon den ganzen Tag in einiger Entfernung von uns mitfährt. Das Leben eines Fischers ist bestimmt nicht leicht, oft gefährlich und Reichtümer kann man damit auch nicht anhäufen. Überfischung, Fangquoten und mafiöse Preisgestaltung sind sicher ärgerlich, aber deswegen nachts Segelboote zu jagen kann auch keine Lösung sein! Eine Stunde später motoren wir an einer Gruppe von 12 Fischereifahrzeugen vorbei. Diesmal ohne Probleme.
Am Dienstagnachmittag erreichen wir Denia. Mathilde und Albert, unsere Freunde und Nachbarn von zuhause, haben ASHIA schon von der Terrasse ihres Hauses am Berg oben gesehen und als wir in die Marina einlaufen, stehen sie bereits da und schwenken eine bayerische Fahne zur Begrüßung. Sie nehmen uns mit zu sich, und Armin und ich tauchen als erstes zur Abkühlung in den Pool ein. Es folgt ein leckeres Abendessen zu fünft, Enkelin Chantal ist auch dabei. Wieder gibt es so viel zu erzählen und es ist fast Mitternacht, als sie uns in der Marina wieder absetzen. Danke für einen tollen Abend!








2 Kommentare

  1. Ist ja nicht zu glauben, dass man mit wehrhaften Fischern im Mittelmeer rechnen muss. Früher waren’s Piraten! Armin im Pool! Das ist Urlaub! 🏊🏻‍♂️🏝🏖

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