Grausige Nacht im Hafen

Mittwoch, 3. November 2021
Es ist 1000 vormittags und ASHIA schaukelt an ihrer Mooring mitten im Hafen! Der Wind hat jetzt nachgelassen, auch die Welle ist weniger geworden, unser Adrenalinspiegel sinkt.
Was ist passiert? Gestern morgen beim Anlegen am Besuchersteg war uns schon nicht ganz wohl. Dieser Platz ist durch keinen Wellenbrecher vor der einlaufenden See geschützt und die Wettervorhersage war ungut. Doch der Marinero beruhigt uns, wir liegen gut hier und es kommt nichts Schlimmes. Wir kürzen abends die Mooring, so dass das Heck weitmöglichst vom Steg weg ist und bringen zwei zusätzliche Heckleinen aus. Der Wind nimmt zu, es schaukelt leicht als wir zu Bett gehen. Um 0100 wachen wir auf, ASHIA rutscht vor und zurück, zerrt an den Leinen. An StB neben uns liegt ein anderes, etwas kleineres Segelboot. Die Fender zwischen den Rümpfen quietschen, der Wind drückt den Kollegen auf uns. Armin bint zusätzliche Fender aus, auch am Heck wird noch einer hingehängt. Um 0500 ist die Welle im Hafen so heftig und der Wind nimmt in Böen bis auf 25kn zu, dass ASHIAs Heck immer wieder gegen den Steg stößt. Selbst leichter Vorschub mit dem Motor ändert daran kaum etwas. Der Nachbar liegt wesentlich dichter am Ponton und knallt immer wieder drauf. So kann das nicht weitergehen bis im Laufe des Vormittags das Wetter besser werden soll. Wir lösen unsere vier Heckleinen, drei kommen auf dem Steg zu liegen, die vierte fällt leider ins Wasser. Der Wind dreht ASHIA nach BB weg, wir hängen jetzt parallel und weit genug weg zum Steg an der Mooring. Sofort entspannt sch die Situation. Die Schiffsbewegungen werden ruhiger, der Lärm unter Deck lässt nach. ASHIA schwojt an der Mooring hin und her ohne aber dem Steg oder dem anderen Boot zu nahe zu kommen. Um 0800 kommen die Marineros. Sie wollen, dass wir zurück zum Steg kommen! Oh nein, aber sie sollen uns unsere Leinen bringen! Kopfschütteln und Unverständnis! Eine Stunde später beruhigt sich die Situation etwas. Dafür regnet es. Zwei andere Marineros kommen jetzt mit dem Boot und bringen die Leinen und nehmen den Müllsack mit. Wir bleiben zunächst mal noch hier so liegen, oder besser hängen und entscheiden demnächst, ob wir heute noch losgehen oder bis morgen warten. Dann allerdings an einem anderen Liegeplatz.


2 Kommentare

  1. Liebe Nicole und lieber Armin,
    wie schön, dass ihr wieder unterwegs seid, und dass wir euch wieder ein wenig begleiten dürfen! Wir waren gerade 2 Wochen in Andalusien und haben das Meer meist ganz friedlich gesehen, so wünschen wir es euch auch! Als wir dort gesegelt sind, gab es allerdings meist heftig was auf die Nase. Wir wünschen euch eine schöne Reise, Freude an allem – und wir freuen uns auf die Berichte!
    Viele liebe Grüße von Heiner und Hilde

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