Die einen gehen, die anderen kommen

Samstag, 11. Dezember 2021
Früh um 1000 verabschieden wir Larissa und Niklas. Ihre Segelzeit ist zu Ende und das Taxi zum Flughafen steht pünktlich bereit. Mittags verlässt dann auch Skipper Dirk die Marina. Er bringt uns noch übrig gebliebene Apfelsinen und andere Lebensmittel vorbei. Ihn werden wir wohl nach Weihnachten wieder sehen, dann mit seiner Familie.
So ist es beim Segeln. Man trifft Leute, lernt sich kennen, verbringt nette Stunden miteinander und dann heißt es Abschied nehmen und geht jeder wieder seinen Weg. Doch man sagt nicht umsonst: „Man sieht sich immer zweimal!“ Viele unserer Segelfreunde haben wir schon irgendwo auf der Welt ein weiteres Mal getroffen.
Bereits in Gibraltar hat mir Tracey von DUSK geschrieben, dass ihre Freunde von der australischen SY SUNDAY ebenfalls in der Marina Alcaidesa liegen würden. Leider kam der Kontakt erst zustande, als wir schon unterwegs nach Lanzarote waren. Heute finden wir sie mit ihrem Boot zwei Stege weiter liegen. Brittniund Ryan reisen mit ihrem fünf Jahre alten Hund an Bord. Jackson schaut ein bisschen aus wie ein Schäferhund. Er schließt gleich Freundschaft mit uns und lässt sich auf und neben uns nieder. Brittni ist Kanadierin und Ryan kommt aus Australien. Sie haben ihr Boot in Malta gekauft und zunächst das Mittelmeer besegelt. Während der Überwinterung auf Sizilien im vergangenen Jahr haben sie Tracey und Steve kennengelernt. Ryan erzählt, dass sie momentan nicht nach Australien segeln können. Wer dort ankommt muss für zwei Wochen in ein Quarantäne-Hotel auf eigene Kosten. Die belaufen sich pro Kopf auf 5000 AU$ und noch mal 7000 AU$ für den Hund. Außerdem gibt es nicht genug Plätze in den Quarantäne-Hotels, so dass diese ausgelost werden! Unglaublich!
Nach einer kleinen Brotzeit an Bord gehen wir abends in den Pub. Da ist es gerammelt voll, im TV läuft SKY-Sport ohne Ton, die Musik spielt aus der Konserve und das vorwiegend englische Publikum unterhält sich lautstark. Der Geräuschpegel ist fast so hoch wie gestern in der Bar. Wir trinken ein deutsches Bier und warten auf die Life-Musik. Der ca. 1,60m große und 150kg schwere Musiker rollt um 2100 an. Eine halbe Stunde baut er seinen Notenständer auf und verschiebt ein paar Stühle, dann plumpst er erschöpft in einen Sessel, wischt sich den Schweiß ab und macht erst mal Pause. Nachdem es immer voller und immer lauter wird, trinken wir aus und gehen zurück auf`s Boot. Ach wie gemütlich ist es doch in ASHIAs warmem Salon!



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