Calima macht Pause

Samstag, 22. Januar 2022
Heute morgen wache ich auf und habe das Gefühl, dass da irgend etwas nicht stimmt. Es ist vollkommen ruhig! Kein Windgeräusch, kein Wellenplätschern, keine Schiffsbewegungen, einfach nur Stille! Tatsächlich, Calima ist zu Ende! Zumindest mal für die nächsten Tage, denn Ende kommender Woche soll es wieder losgehen. Doch jetzt ist erst mal Ruhe. Wir starten eine Großreinigung vom Boot. Mit reichlich Wasser und Seifenlauge entfernen wir den braunen Schmierfilm. Es läuft die Brühe von Wanten und Schoten, Armin richtet den Wasserstrahl am Mast bis hoch zu den Salingen, immer wieder sammeln sich an Deck die braunen Pfützen. Als wir ASHIA für`s Ersteso einigermaßen sauber haben, ist auch die Waschmaschine fertig und bald flattert wieder Wäsche an Deck. Heute muss ich nicht befürchten, dass alles nach kürzester Zeit braun ist. Nachdem wir fertig sind legt eine französische Hanse 54 in der freien Box neben uns an. Sie sind vor zehn Tagen in Marseille gestartet und ohne Unterbrechung bis hier her gesegelt. Auch dieses Boot bekommt erst mal eine gründliche Süßwasserdusche. Inzwischen ist etwas Wind aufgekommen, allerdings von unten, und ASHIA wird gleich noch mal mitgewässert. Zum Glück bekommt die Wäsche nichts ab.
Heute ist seit zwei Wochen mal wieder ein kompletter Markt. Die letzten Markttage war einfach viel zu viel Wind und Dreck in der Luft. Wir laufen in die Werft. Marion und Josef sind schwer beschäftigt an ihrem Boot. Da sie während der Werftzeit an Bord wohnen bleiben, hat man ihnen eine große und bequeme Treppe hingeschoben. Dieser Aufstieg in die luftige Höhe eines auf seinem Kiel stehenden Segelboots ist echt komfortabel. Früher gab es immer nur wackelige Leitern.
Wir gehen in die „ONE BAR“ und lassen uns seit längerem mal wieder einen Aperol schmecken. Die Sonne scheint und überall ist wieder Leben. Kein Vergleich zu den letzten Tagen.
In der Tauchschule fragt Armin, ob er unser Equipment warten lassen kann. Es wurde seit zwei Jahren nicht mehr benutzt. Wir können Jackets und Oktopus am Montag bringen.
Den Nachmittag faulenzen wir in der Sonne.


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