Calima nervt nur noch!

Samstag, 29. Januar 2022
Während die Nacht noch völlig windstill und ruhig ist, geht es am frühen Morgen wieder los. Der Saharawind bläst mit 20kn und mehr über uns hinweg. Die Sicht ist so trüb, dass man nicht nur die Berge von Femez nicht mehr erkennen kann,sogardas Ende der Hafenmole ist nicht zu sehen. Die Luft ist trocken und staubig. Die Boote sind braun. Um nicht den ganzen Tag nur drin zu sitzen, gehen wir mittags kurz über den Markt und trinken im „Arabella`s“ eine Cola und beobachten die vorbeiziehende Leute. Lange halten wir es nicht dort aus. Obwohl im Windschatten sitzend, reizt der Staub die Schleimhäute und Armin bekommt regelrecht Symptome wie bei Heuschnupfen. So verziehen wir uns bald wieder unter Deck.
Nachmittags kommt Marion zum Kaffee. Sie und Josef fliegen morgen zurück in ihr Haus auf Teneriffa, um einiges zu erledigen. Wir werden uns entweder bis Ende Februar noch mal hier sehen, oder wir besuchen sie auf Teneriffa.
ASHIA wird umgedreht
Sonntag, 30. Januar 2022
Heute ist die Sicht um ungefähr 200m besser als gestern! Wind 13-15kn, ASHIA sieht aus wie Sau! Unser französischer Nachbar, der gestern Abend mit Einbruch der Dunkelheit von einem dreitägigen Ausflug nach Fuerteventura zurückgekommen ist, stöpselt mal wieder seinen Wasserschlauch an unseren Adapter und spritzt sein Boot ab. Uns reicht es mit dem Dreck im Cockpit, wir holen Stromkabel und Wasserschlauch ein, entwirren ASHIA aus dem Spinnennetz an Leinen und starten den Motor. Der Franzose, der problemlos mit uns Englisch spricht (sind wir nicht gewohnt, die meisten Franzosen reden nur Englisch, wenn sie in Not sind) bietet sofort seine Hilfe an, löst die restlichen Leinen und wir motoren rückwärts aus dem Liegeplatz. Armin dreht und steuert rückwärts wieder hinein. Inzwischen ist auch Ian, der Skipper des Schottischen Segelboots hier am Steg, dazu gekommen, und wir machen problemlos wieder fest. Wir hatten ASHIA anfangs mit dem Bug zum Steg gelegt, um hinten im Cockpit und in der Achterkoje mehr Ruhe zu haben. Aber da uns Calima von hinten direkt reinbläst, drehen wir jetzt doch lieber den Bug in den Wind und das Heck zum Steg. Ich schraube einen weiteren Adapter an den zweiten Wasserhahn und während Armin ASHIA mal wieder vom braunen Staub befreit, säubere ich das Cockpit. Auch hier läuft die Brühe von allen Flächen. Da man momentan eh nicht draußen sitzen kann, ist es auch kein Problem, dass sich im Cockpit alles stapelt. Da stehen die Fahrräder auf der Bank und der große Segelsack steckt zwischen Steuerrad und Navisitz. Hauptsache alles ist einigermaßen gegen Staub geschützt.
Mittags radeln wir zu dem Supermarkt in der kleinen Mall im Hafen. Für einen längeren Spaziergang ist die Luft einfach zu schlecht. Seit mir morgens eine heftige Windböe ins Gesicht kam, habe ich wieder eine leichte Bindehautentzündung. Der Staub ist wie Sandpapier im Auge.
Wir kaufen Obst, Gemüse und Brot und setzen uns anschließend im Foyer der Mall in den Imbiss, der Kaffee und Kuchen anbietet. Kurz darauf kommt der dicke schwarz-weiße Kater, den wir zuvor noch draußen im Park getroffen hatten, mit ein paar Leuten durch die automatische Tür, läuft direkt zum Imbiss und lässt sich nieder. Er scheint nicht dazu zu gehören, aber es gefällt ihm hier wohl. Wir haben ihn schon mal hier liegen sehen. Es vertreibt ihn auch keiner.
Abends kommen Ian undChristine zu uns an Bord. Sie betreiben ein Bed & Breakfirst auf der Isle of Skye im Norden von Schottland. Wieder wird es ein hochinteressanter und langer Abend.







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