To-Do-Liste verkürzt

Dienstag, 1. Februar 2022
Auch heute hält uns Calima fest im Griff. Wind mit 20-25kn, von Staub getrübte Sicht, schmutzige Boote und kaum jemand auf der Strasse. Armin radelt schnell zur Tauchschule und holt unser Jackets und Atemgeräte. 300€ für die Überprüfung mit Austausch einiger Kleinteile ist jetzt echt kein Schnäppchen, aber es war nötig. Hier geht es um Sicherheit beim Tauchen.
Später sind die Winschen im Cockpit dran. Die Führungsnippel für die Schoten müssen gedreht werden. Die haben wir bei der letzten Wartung in eine falsche Position gebracht. Jetzt können die Leinen wieder problemlos laufen.
Ansonsten besteht der Tag aus Lesen und Armin spielt Keyboard. Inzwischen wird im Radio davorgewarnt nach draußen zu gehen, wenn man empfindlich ist. Calima soll noch bis Donnerstag anhalten. So die Vorhersage, mal sehen, ob es stimmt.
Kleine Verschnaufpause
Mittwoch, 2. Februar 2022
Heute ist es fast klar und die Temperatur angenehm warm. Sogar die Sonne lässt sich manchmal blicken. Seit Tagen ziehen wir mal wieder kurze Hosen an. Armin spritzt den Dreck von ASHIA ab und schimpft gemeinsam mit unserem französischen Nachbarn über Calima. Mittags radeln wir wieder in die Mall, trinken Kaffee, und während ich Brot einkaufe gönnt Armin sich einen Crepes. Der Crepes-Mann und er sind inzwischen beste Freunde. Der bereitet die Crepes genau so zu, wie Armin es mag, mit nur einer Spur Nutella. Zurück an Bord verziehen wir uns aber doch wieder nach unten. Calima ist definitiv noch nicht zu Ende und Armin verspürt den „Staubschnupfen“ schon wieder.
Morgens hat uns gegenüber ein deutsches Segelboot festgemacht. Wir kommen mit Daniela und Andi abends auf dem Weg zum „La Cubierta“ ins Gespräch und später sitzen wir bis Mitternacht im Cockpit der TIME4US. DerLa Geria-Weißwein schmeckt und Geschichten gibt es endlos zu erzählen.
Donnerstag, 3. Februar 2022
Obwohl Calima nachgelassen hat, ist immer noch jeden Morgen alles mit einer feinen brauen Staubschicht bedeckt. Sogar in den Innenräumen findet sich der Dreck bis in die hintersten Winkel. So ist immer was zu Putzen. Außerdem muss der Kühlschrank schon wieder abgetaut werden.
Mittags laufen wir mal wieder gegen den Wind über den Panoramaweg zum großen Supermarkt, um wie üblich Obst und Brot einzukaufen. Heute ist es so windig, dass nicht mal die Katzen an den bekannten Plätzen liegen.
Nach dem Abendessen kommen Dany und Andy zu uns. Diesmal dehnt sich der Abend bis weit nach Mitternacht aus.
Freitag, 4. Februar 2022
Nach einem späten Frühstück kommt heute ein weiterer Punkt der To-Do-Liste dran. Seit einiger Zeit beobachten wir, dass am Gehäuse vom Motor der Genua-Rolle wieder Korrosion auftritt. Armin schraubt das Gehäuse ab, reinigt alles, saugt den Kohlestaub raus soweit es geht, wechseltUnterlegscheiben, schneidet eine neue Dichtungund baut alles wieder zusammen. Das Problem dabei ist, dass der Motor vor dem Vorstag ganz vorne am Bug ist. Armin sitzt im Bugkorb, 2m über dem Wasser, und hantiert mit Werkzeug, Abdeckung und Schrauben in dem Bewusstsein, dass, wenn was runterfällt, es definitiv im 5m tiefen Hafenwasser verschwinden wird! Aber es geht alles gut. Keine Verluste zu beklagen. Wir wissen jetzt, dass der Motor im Inneren noch voller Kohlestaub ist. Der leitet und dadurch kommt eine Verbindung zwischen Masse und Batteriekreislauf zustande.Wir werden den Motor im kommenden Winter zuhause zum Überholen geben müssen.
Mittags regnet es mal wieder. Zum Glück hängt die Wäsche im Cockpit geschützt vor Calima und Nässe, Später laufen wir zur Mall. Es gibt Cappuccino und ein Crepes für Armin. Auf dem Rückweg durch den Park sehen wir zwei Katzen, die wir noch nicht kannten, und einen Kuhreiher. Er spaziert an der Mauer aus Lavasteinen entlang und ist offensichtlich auf Futtersuche. Plötzlich schnellt sein langer spitzer Schnabel vor und er schnappt eine kleine Echse, die er dann verschlingt.
Die Sonne kommt leicht wässrig zwischen den Wolken vor, es wird warm und wir bleiben für einen SunDowner im „Blue Note“ sitzen, bis es wieder kühl wird. Heute geht es mal früher zu Bett! Die letzten zwei Nächte waren echt zu kurz!









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