Herkulesgrotte und Asilah

Donnerstag, Himmelfahrt, 26. Mai 2022
Das größte Abenteuer des heutigen Tags ist wohl die Beschaffung des Mietautos. Um kurz vor 1000 ziehen Andi und Armin zusammen los, Andi mit kleinem Klapproller und Armin mit Rad. Erst zwei Stunden später kommen sie mit dem Auto zurück. Auf der Suche nach der marokkanischen Autovermietung sind sie ziemlich kreuz und quer durch die Stadt gerollert und geradelt. In der Zwischenzeit ist es mir gelungen eine Parkkarte für die Garage zu bekommen. Man hat in der Marina alle ursprünglich vorhandenen Parkbuchten bei den Stegen mit Betonkugeln versperrt. Eigentlich bekommen nur Dauerlieger, die mindestens einen Jahresplatz für ihr Boot haben, diese Karte, doch Mariam spricht mit dem Chef und ich bekomme die Karte, ausgestellt auf meinen Namen, ausgehändigt. Ist zwar nicht umsonst, aber da die Parkgebühr regulär nach Stunden abgerechnet wird, kommen wir über die sieben Tage damit günstiger weg.
Um 1230 fahren wir dann endlich los. Die Tour nach Chefchauen verschieben wir auf morgen, dafür ist es heute zu spät. Wir fahren stattdessen in Richtung Westen zunächst zur Herkulesgrotte. Andi meldet Hunger, Google zeigt ein Restaurant in 2km Entfernung an und so landen wir im „L` Ocean“.In diesem französischen Lokal speisen wir ganz vorzüglich. Sie haben eine Schankgenehmigung für Alkohol und eine umfangreiche Karte mit Bier, Wein und sonstigen Spirituosen. In Marokko gilt 0 Promille beim Autofahren! So verzichten wir alle auf das Glas Wein zum Essen, obwohl eigentlich nur Armin der Fahrer ist. Gesättigt geht es dann weiter zur Herkulesgrotte. Hier soll Herkules der Sage nach sich versteckt gehalten haben. Aber das eigentlich Interessante ist der Blick von innen durch die Felsöffnung hinaus auf`s Meer. Die Öffnung zeigt die Umrisse des afrikanischen Kontinents, wenn man genug Fantasie hat. Die Grotte selbst ist riesig mit mehreren „Räumen“, aber unspektakulär. Die 6€ Eintritt für Touristen sind völlig überzogen, zumal Marokkaner nur 1€ zahlen! Daneben gibt es noch eine kleinere Grotte, die hat man touristisch hergerichtet, also richtig kitschig geschmückt. In jeder Nische steht eine Herkules-Statue und eine Drei-Mann-Band trommelt laut auf einer Empore.
Weiter geht es über Landstrassen nach dem Küstenstädtchen Asilah. Die Strasse führt am Meer entlang. Der helle Sandstrand erstreckt sich über viele Kilometer. Wir kommen immer wieder an Bauruinen vorbei. Ganze Siedlungen stehen halbfertig am Altantik oder etwas landeinwärts auf den Hügeln. Das gewaltige Gebäude der Universitätsklinik liegt irgendwie leer und unbenutzt an der Strasse. Das Gelände ist eingezäunt und bewacht, aber ich sehe kaum Autos und außer dem Wachposten und einem Gärtner auch keine Menschen.
Die Landstraße ist gut, der Verkehr fließt, die Polizei macht Geschwindigkeitskontrollen mit Laser, Radarkontrollen stehen am Straßenrand. Alles geht gut, Armin und Andi passen auf. Die unangekündigten und farblich vom Fahrbahnbelag nicht abgehobenen Speed Bumbs sehen aber anfangs beide nicht und wir rumpeln ganz schön drüber.
In Asilah parken wir am Hafen. Hier wird wohl gerade eine neue Anlage erstellt. Bunte Pferdekutschen warten auf Touristen. Uns tun dabei immer die Tiere leid. Wir gehen durch das Stadttor in die Altstadt. Die Gassen sind breiter als in der Medina von Tanger. Die Häuser weiß und blau, die Geschäfte nicht so dicht und die Menschen freundlich. An vielen Häusern sind Katzenbilder zu sehen und es gibt unzählige Katzen in allen Farben. Nach einem Rundgang löschen wir unseren Durst in einem Straßenlokal und treten die Heimfahrt an. Kurzer Stopp im Carrefour in Tanger zum Einkaufen, dann ist es für heute genug.














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