Iles de Lerins und STELLA

Dienstag, 20. September 2022
Den Montag verbringen wir mit Lesen, Baden und Faulenzen vor Anker zwischen den Inseln. Das Wasser ist glasklar, Fische schwimmen uns Boot. Auf Poolnudeln „reitend“ wird der schleimige Besatz aus Algen und kleinen Muscheln an der Wasserlinie vom Rumpf geschabt. Sofort schaut ASHIA (noch) besser aus.
Die Amel SM2K, STELLA, aus Litauen, die gestern Abend hinter uns ankerte, ist leider schon früh am Morgen verschwunden. Doch nachmittags finde ich einen frischen Facebook-Eintrag im Amelforum von STELLA und nehme Kontakt auf. Sie haben einen Winterliegeplatz hier in einem der Häfen von Cannes.
Am Dienstagmorgen zeigt ein Blick auf die Wettervorhersage, dass von Mittwoch bis Donnerstag der Wind zunehmen wirdund aus einer Richtung kommen wird, die das Ankern hier im Kanal zwischen den Inseln ziemlich ungemütlich machen wird. Wir überlegen, für zwei Nächte in eine Marina zu gehen, alternativ in Lee vor Cap D`Antibes zu ankern. Also rufe ich in Port Canto an, um nach einem Liegeplatz zu fragen. Wieder mal ärgere ich mich über die Unfreundlichkeit, bzw. Arroganz mancher Franzosen, wenn man ihre Sprache nicht beherrscht. Zwar ist momentan eine Oldtimer-Regatta hier in Cannes und die Häfen sind sicher ziemlich voll, aber die Art, wie die Dame am Telefon mich abweist, sich weigert Englisch zu sprechen, das ist einfach nur unfreundlich und wenig professionell. Mit zwei weiteren Marinas telefoniert dann Armin, da ist Englisch kein Problem, aber Platz haben sie auch nicht. Wir beschließen, später zum Tanken zu fahren, uns geht der Diesel aus, und dann einen schönen Ankerplatz für die nächsten zwei Tage zu suchen, bis der Wind dreht und wir zurück nach Imperia segeln können.
Zwei dicke gelbe Quallen treiben am Boot vorbei. Jetzt betrachten wir die Umgebung erst genau, bevor wir baden gehen. Wir beobachten die Regattaboote vom Ankerplatz aus, Armin fotografiert mit seinem starken Teleobjektiv.
Am frühen Nachmittag, wir haben gerade den Anker hochgezogen, um in einen der Häfen zum Tanken zu fahren, kommt STELLA in die Bucht. Sie umrunden uns, wir verständigen uns von Bord zu Bord, und am Ende ankern wir noch mal hinter ihnen. Tauros lässt sein Dingi zu Wasser und holt uns ab zu einem Umtrunk an Bord von STELLA. Die hat die Baunummer 359,ASHIA ist 357. Wieder ist es interessant mit anderen Amelians zu reden und schnell vergeht die Zeit und leeren sich zwei Flaschen Sekt. Um 17000 paddelt uns Taurus zurück zu ASHIA und während Irina und er in ihre Marina Porto Canto fahren, motoren wir so schnell es geht nach Port Camille Rayon. Die dortige Tankstelle schließt um 1800, wir kommen 10 Minuten vorher an. 434 Liter Diesel fließen in ASHIAs Tank. Wir legen wieder ab, sehen dabei einige leere Liegeplätze, und während wir langsam aus der Marina tuckern, greift Armin spontan zur Funke und fragt nach, ob nicht doch etwas für uns frei wäre. Telefonisch wurde er morgens abgewiesen. Und siehe da, wir sollen noch mal an derTankstelle anlegen und mit den Bootspapieren ins Marinabüro kommen.Eine halbe Stunde später liegen wirgeborgen zwischen zwei dicken Motorbooten sicher am Steg. Die Marineros sind freundlich und hilfsbereit, befestigen sogar die BB-Mooring vom Tender aus, so dass Armin nicht mehr ziehen muss. Einziges Problem sind die Stromanschlüsse. Wir liegen hier am Steg für die großen Motoryachten, dementsprechend dick sind auch die Stecker. Wir haben zwar jede Menge Adapter an Bord, sind schließlich problemlos um die Welt gekommen damit, aber genau der hier fehlt. Der Marinero bietet uns an, einen Stecker zu leihen für 20€ pro Tag. Da schnappt Armin aber nach Luft! Bei dem Preis für den Liegeplatz ist das eigentlich unverschämt. Darauf meint der zweite Marinero, er würde ja die Deutschen so mögen und er hätte schon einen Stecker für uns für die zwei Tage. Ach neee! Er bringt tatsächlich dieses Monster, einen blauen 63AMPCEE-Stecker mit Pilotkontakt, leider ohne Kabel bzw. Adapter. Die nächste Stunde verbringt Armin mit Basteln. Er demontiert einen nicht mehr gebrauchten Stecker von einem Adapterkabel und bringt das Monster dafür an. So weit so gut, doch es kommt kein Strom an Bord. Erst als der herbeigerufene Marinero ihm zeigt, dass man den Stecker nicht nur in die Steckdose steckenmuss, so wie sonst auch immer, sondern dann auch noch drehen, leuchtet die Stromanzeige an Bord grün und wir können laden. Inzwischen ist es draußen stockfinster und wir beenden den Tag mit einem Pastaessen an Bord.







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