Segelurlaub in der August-Hitze

24. Aug. 2023
Marina di Campo,Elba
Wohl wissend, dass es in Italien ziemlich warm sein wird, fahren wir doch am Montag, den 21. August, Richtung Süden. Kurz vor der Autobahnbei Illertissen fällt uns ein, dass Armin seine Bootsschlüssel vergessen hat. Zum Glück finde ich meine Ersatzschlüssel in der Handtasche, das erspart uns das Umkehren. Erstmals seit Jahren werden wir in Como an der italienischen Grenze kurz angehalten und nach der mitgeführten Bargeldmenge gefragt. Im Übrigen erreichen wir ohne Stau nach knapp 7 Stunden mit einem Tankstopp um 1630 die Marina. Es ist drückend heiß, ASHIA ist im Inneren gut aufgewärmt. Wir öffnen alle Luken, bringen unser Gepäck an Bord, verstauen es einigermaßen und fahren zum Sushi-Essen, wo wir lieber im klimatisierten Innenraum sitzen als draußen auf der zwar schattigen, aber immer noch brühwarmen Terrasse.
In der Nacht zum Dienstag läuft die Klimaanlage an Bord und wir können gut schlafen. Nach dem Kaffee begeben wir uns auf Einkaufstour. Bei Conad werden Getränke besorgt, in der Ferreteria lässt Armin zwei Sätze Bootsschlüssel nachmachen und bei LIDL gibt es einen Großeinkauf an Lebensmitteln. Nachdem alles verräumt ist sind wir reif für eine Abkühlung unter der Dusche im Cockpit.
Die TIME4US liegt mit Danni, Andi, Sohn Fabian und Freundin Lilli seit zwei Tagen vor Diano Marina vor Anker. Ihr Auto steht dort in der Werkstatt. Gerade sind Danni und Lilli mit dem wieder fitten Auto zurück nach Imperiagekommen und wir treffen uns im Parco Urbano. Andi und Fabian segeln, bzw. motoren, das Boot zurück und werden von uns vieren dann am Liegeplatz empfangen. Nach einigen kalten Getränken und Beratung, entscheiden wir uns gemeinsam, noch am Abend abzulegen und über Nacht nach Korsika und dann Elba zu segeln. Um 1900 wirft Andi unsere Leinen los,wir warten auf sie im Vorhafen und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zur Insel.
Es wird eine ruhige Überfahrt. Ist anfangs noch genug Wind, um unter weißen Segeln gut voran zu kommen, muss dann doch der Motor mitschieben. Immer in Sichtweite fahren wir so gemeinsam durch die Nacht. Zum Sonnenaufgang am Mittwochmorgen liegt Korsika vor uns. Wir ankern in der Bucht von Barcaggio an der Nordspitze der Insel. Hier ist ein Naturpark, das Ankern auf den Seegrasfeldern ist verboten, die wenigen hellen Stellenam Grund sind nicht nur Sandflecken sondern auch Felsen. Uns gefällt es hier nicht und nach einem schnellen Frühstück und einem abkühlenden Bad, wobei wir sehen, dass es hier Quallen gibt, entscheiden wir uns, weiter nach Elba zu fahren. Die TIME4US will erst morgen nachkommen. Unser Anker kommt hoch, beladen mit einem melonengroßen Stein und Seegras. Dieses Posidonia steht unter Naturschutz. Man sollte meinen, es ist am Aussterben. Aber das Zeug vermehrt sich wie Unkraut, die Felder werden immer größer und die Bereiche, wo man ankern darf, immer kleiner. Angesehen davon, dass auf dem dichten Bewuchs auch kaum ein Anker hält.
Nach einer langen und heißen Motorfahrt, der wenige Wind kommt genau von vorne, während der wir uns immer wieder abduschen, erreichen wir die Bucht von Marina di Campo gegen 1900. Es ist nicht so voll wie befürchtet, doch wir ankern etwas weiter draußen als sonst. Hier weht immer ein laues Lüftchen und die Moskitos kommen nicht so weit raus aufs Wasser. Das Meer ist glasklar, kühler als auf Korsika und ohne Quallen.
In der Nacht zum Donnerstag geht die Temperatur soweit runter, dass wir erholsam schlafen können. Erst früh um 0900 sticht die Sonne wieder und treibt uns aus der Koje. Wir legen die roten Abdeckungen auf die Decksluken, befestigen Abschattungen über den Cockpitfenstern und spannen ein Laken seitlich gegen die Sonne. Jetzt schaut das Cockpit aus wie ein Beduinenzelt, aber so lässt es sich darin aushalten. Baden und Faulenzen steht heute auf dem Programm.
Um 1120 kommt eine WhatsApp von Danni, dass sie sich jetzt auf den Weg zu uns machen. Wir gehen stündlich ins Wasser zum Abkühlen. Oskar, unser Eiswürfelmacher, hat genug Eiswürfel produziert, sodass wir uns mittags Campari-Orange mit viel Eis schmecken lassen können.
Nachdem gegen 1900 die Sonne hinter dem Berg verschwunden ist, holen wir das Dingi aus der Backskiste und pumpen es an Deck auf. Benzinkanister und Außenborder dran, so ist es fertig zum ins Wasser lassen morgen früh. Während wir damit beschäftigt sind, läuft die TIME4US in die Bucht ein und ankert landeinwärts von uns.
Ein letztes Bad in der Dämmerung, Haare waschen, Abendessen, dann ist Schluss für heute. Hitze und Faulenzen können ganz schön ermüdend sein!






Ein Kommentar

  1. So lässt es sich doch gut aushalten, sieht gemütlich aus, mit dem weißen Laken. Wir wünschen Euch eine gute Zeit und viele Grüße an die Ruhrpottler!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert