Mit dem Sunni zu ASHIA und nach Mailand

14. bis 17. Februar 2024
Mittwoch,14. Februar, Valentinstag
Nachdem uns seit Dezember gesundheitliche und geschäftliche Probleme zuhause festgehalten haben, ist es heute endlich soweit,dass wir uns zumindest mal auf einen Kurztrip begeben können. Um 1030 rollen wir mit dem Wohnmobil vom Hof. Gegen Mittag passieren wir die erste Mautbrücke auf österreichischer Autobahn. Ich halte kurz die Luft an, doch die Mautbox an der Windschutzscheibe piepst nur einmal, also passt alles, noch genug Geld drauf. In Hohenems bei Hofer tanken wir. Normalerweise ist hier Diesel deutlich günstiger als in Deutschland. Doch heute haben wir Pech, er ist 8 Cent teurer hier!
Das nächste Abenteuer erwartet uns an der Schweizer Grenze. Zwar habe ich die Via-App.ch schon auf meinem Handy und die Daten vom Womo eingegeben, auch eine Schwerlast-Vignette „Womo >3,5t“ gekauft für 10 Tage innerhalb eines Jahres und den heutigen Tag gebucht, aber wie wird das kontrolliert? Doch der nette Grenzbeamte erklärt es uns: App aufrufen, der Zöllner scannt den Barcode ab, danke und gute Fahrt! Also ganz einfach.
Während wir von Chur kommend den Bernadino hoch fahren, kommt uns Stefan auf dem Weg nach Hause entgegen. Er war ein paar Tage in Imperia, um nach LILLY zu schauen. Kurzes Hupen, Blinken, und schlupp, schon ist er vorbei. Wir pausieren wieder in Nufenem. Hier liegt Schnee, der Parkplatz ist voller Skifahrer.
Die maut1-Box funktioniert in Italien problemlos und wir können alle Mautstellen zügig passieren. Ab Mailand fahre ich den Sunni mal wieder während Armin schläft. Im Baustellenstau vor Genua wechseln wir dann. Da ist es mir zu eng!
Um 2000 erreichen wir die Marina von Imperia und parken den Sunni mit Blick auf`s Wasser. Wir laufen in die Stadt, wollen im La Ribotta einen Salat essen. Doch es ist voll, ohne Reservierung geht nichts. Wir versuchen es erfolglos in fünf weiteren Lokalen, entweder ist ganz geschlossen oder sie sind voll besetzt. Am Ende landen wir hungrig in der Bar „Grotte di Nerone“. Gestärkt mit Hühnercurry und Bier vom Fass geht es dann zurück zum Auto und in die Heia.
Donnerstag, 15. Februar 2024
Nach dem Kaffee geht es zunächst mal zu ASHIA. Sie liegt ruhig und mit genug seitlichem Abstand zwischen ihren Nachbarn.Armin balanciert auf dem Brett an Bord. Außer etwas Staub und Sand ist sie äußerlich okay. Die Batterien sind noch voll und innen ist es trocken. Also alles gut.
Wir fahren nach Santo Stefano al Mare. Dort im Hafen besuchen wir Bruno, den Persenningmacher. Wir benötigen eine neue Cockpitabdeckung. Das alte Verdeck ist nach 12 Jahren und einer Weltumseglung von der Sonne geschädigt und nicht mehr sauber zu bekommen. Wir suchen schon mal den neuen Stoff aus und vereinbaren, dass Bruno gegen 1500 an Bord kommen wird.
Dann fahren wir weiter nach Arma di Taggia.Im dortigen großen Einkaufszentrum gibt es einegünstige Tankstelle. Tatsächlich kostet der Liter Diesel hier so viel wie in Deutschland und damit über 10 Cent weniger als ansonsten in Italien. Für den Rückweg wollen wir nicht wieder die Küstenstrasse mit den vielen Ortschaften und Ampeln nehmen, sondern die Autobahn. Das erweist sich keine sinnvolle Entscheidung. Zwar läuft es auf der Autostrada zügig voran, aber die Zufahrt durch die Berge dauert ewig und ist mit dem Bus nicht ganz einfach. Gut, für`s nächste Mal wissen wir es.
Im Parco Urbano lassen wir uns den ersten Aperol des Jahres in der Sonne draußen schmecken, bevor wir zum Boot zurückkehren und Armin wieder über die Planke balanciert und für Bruno die Passarella ausbringt. Bereits 2014 hatte Bruno für uns eine Abdeckung genäht und wir erinnern uns, dass er schon damals Probleme hatte an Bord zu gelangen. Er kommt tatsächlich pünktlich, misst alles aus, und am Ende verbleiben wir so, dass wir ab 18. März an Bord sind, damit er eine neue Cockpitabdeckung mit anschließender Kuchenbude anfertigen kann.
Um 1700 verlassen wir dann die Marina und fahren nach Mailand. Um 2025,genau 5 Minuten bevor der Platzwart geht, erreichen wir den Stellplatz „New Park Milano“ in der Via Luigi Tüköry 6. Hier stehen zwar hauptsächlich dauerhaft abgestellte italienische Womos, doch ein hinterer Bereich ist für„Durchreisende“ reserviert. Strom und Entsorgungsmöglichkeit sind vorhanden, ansonsten sind wir ja autark. Essensmäßig sind wir gut ausgestattet, und so gibt es Toast Hawai aus der Heißluftfritteuse.
Freitag, 16. Februar 2024
Mein Geburtstag
Um 1000 bestellen wir uns ein UBER und lassen uns zur Plazza di Duomo bringen. Staunend stehen wir vor dem Mailänder Dom. Vom Baugin 1386 an dauerte es mehrer Jahrhunderte bis zur Fertigstellung in seiner heutigen Form. Inzwischen sind einige Teile des Doms von Gerüsten umgeben. Es wird restauriert und gereinigt. Für mich ist es das beeindruckendste Gebäude, das ich bisher gesehen habe. Die unzähligen Türme und Türmchen, die steinernen Figuren, die Ansicht von außen ist unglaublich. Erstaunlich ist dann die relative Schlichtheit innen. Kaum Gold und Pomp, dafür diese hohen Marmorsäulen, die die Kuppeln stützen, und die alle in der Höhe ein Relief aus Figuren aufweisen. Doch was dem Innenraum seinen Glanz verleiht, sind die riesigen Bleiglasfenster, die im Inneren ein ganz besonderes Licht erzeugen. Jedes der großen Fenster besteht aus vielen kleinen Fensterbildern, die zusammen eine biblische Geschichte erzählen, z.B. zeigt das zweite Fenster das Alte Testament unddas fünfte Fensterdie Geburt Christi. Unglaublich ist auch das Mosaik des Fußbodens.
Wir umrunden den Dom, schlendern durch die Passage Vittorio Emanuele II, wo sich die Läden der Nobelmarken aneinander reihen und landen zum Mittagessen auf der Aperol-Terrazza, drei Stockwerke über dem Domplatz.
Mit einem Ticket für den HoppOn-HoppOff-Bus machen wir zunächst die „Gelbe Tour“ durch das alte Mailand und anschließend noch die „Blaue Tour“ durch die moderne Stadt. Leider sind die Ansagen des Audio-Guide nicht wirklich gut und kommen meist nicht zum richtigenZeitpunkt, so dass wir einigesnicht rechtzeitig sehen. Wir hatten schon bessere Touren! Doch für einen ersten Eindruck in der Kürze der Zeit reicht es.
Bevor wir mit dem Taxi wieder zurück zum Stellplatz fahren, gehen wir noch in ein kleines Lokal und lassen uns Cappuccino und Tarta di Mele schmecken.
Wir beenden den Tag mit einem Glas Sekt, für einAbendessen fehlt uns der Hunger. Morgen geht es nach Hause und am Abend ist ein Geburtstagsessen mit den Kindern geplant.




















3 Kommentare

  1. „Für mich ist es das beeindruckendste Gebäude, das ich bisher gesehen habe.“

    Für uns eine Art 2. Heimat, die wir oft und gerne sehen, aber offensichtlich nicht ausreichend schätzen, wenn gestandene Weltumsegler den Dom so werten. Danke für die Erdung!

    1. So einen tollen Tag habe ich dir gewünscht. Auch an dieser Stelle nochmals alles Gute, ein schönes neues Lebensjahr, ohne Kummer, nur glückliche und zufriedene Stunden! Für morgen eine gute Heimfahrt und bis bald🫶🎈

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