Inseltour und viele Esel

Dienstag, 28. Mai 2024
Früh um 0930 tuckern wir wie vereinbart zum Landungssteg. Der Hafenmeister erwartet uns schon, hilft beim Anlanden, und ist sichtlich erleichtert, dass wir wie ausgemacht gekommen sind. Der andere Segler ist am frühen Morgen los ohne die Boje zu bezahlen. Dachte ich mir doch!
Wir bezahlen für zwei Nächte und nehmen ein Elektro-Golfcar für die Inseltour. Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet. Es gibt eine 22km lange Betonpiste zwischen den drei Ansiedlungen Cala d` Oliva, Cala Reale und Fornelli. Wir starten hier von Cala Reale und fahren zunächst die gut 14km nach Fornelli. Internet ist hier mehr als bescheiden. Ich habe gestern lediglich ein paar wenige Informationen ausKommentaren in Navily gewonnen. So war die Insel wohl immer wieder Kriegsgefangenenlager und zuletzt ein Hochsicherheitsgefängnis für Mafiosi,bevor sie 1997 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.Die Strasse führt vorbei an Gebäuden, die sich, je nach Bauart und Alter,in unterschiedlichen Stadien des Zerfalls befinden. Vorherrschende Farbe ist dicker Rost!Zwischen den Mauern der ehemaligen Gefängnisse dösen die Esel im Schatten. Diese leuzistischen Zwergesel,die unter strengem Naturschutz stehen, sieht man überall. Sie grasen inmittender kargen Sträucher, stehen am Straßenrand, die Jungtiere liegen auch mal schlafend neben ihren Müttern. Die häufigste Fellfarbe der zotteligen und staubigen Tiere ist gau-braun, doch es gibt auch weiße Esel. Asinara ist auch bekannt für seine Albino-Esel.
Wir sehen ein paarwilde Pferde und hoch oben auf einem Felsen steht ein prächtiger Ziegenbock.Der lässt sich leider nicht fotografieren, er haut ab!Die Piste windet sich über die Insel, die Landschaft ist felsig und doch grün. Das Meer leuchtet in allen Blau- und Türkistönen. Am Ende der Strasse in Fornelli machen wir Pause zum Lunch, hier ist der Internetempfang etwas besser. Dann geht es die selbe Strecke wieder zurück, vorbei an Cala Reale und weiter über Trabuccato nach Cala d` Oliva. Außer der Betonpiste gibt es ein paar Schotterpisten, die aber nur mit Geländewagen oder Mountainbike befahren werden dürfen.
Viel Verkehr herrscht nicht auf der Insel. Außer einem einzigen Menschen soll hier niemand wohnen. Alle kommen früh mit der Fähre und gehen abends wieder. Selbst die Arbeiter, die geradedas Haus für die Nationalparkverwaltung renovieren, steigen morgens mit allem Material von der Fähre. Es gibt eine kleine elektrische Eisenbahn, die Touristen auf der Betonpiste über die Insel fährt und die Golfcars.
Zum Schluss besuchen wir noch das„Sea Turtle Rescue Center“.Hier werden pro Jahr 10 bis 20 verletzte oder kranke Meeresschildkröten gepflegt und wieder ins Meer entlassen. Es gibt einen kleinen OP, wo äußere Verletzungen behandelt werden können,also verletzte Gliedmaßen durch Netze, Schiffschrauben oder Angelhaken. Das größte Problem scheint aber die Aufnahme von Plastik zu sein. Da die Tiere an ihren durch den Panzer geschützten Innereien nicht operiert werden können, bekommen sie ein spezielles Futter, das zur Ausscheidung der Fremdkörper führt. Es dauert in der Regel vier bis acht Wochen bis die Schildkröte in ihrem Bassin kein Plastik mehr ausscheidet. Dann werden sie markiert und wiederfrei gelassen, allerdings nicht während der Hochsaison, da ist zu viel Schiffsverkehr.
Im Laufe des Tages frischt der Wind auf und so wird unsere Rückfahrt zu ASHIA mit dem Dingi etwas feucht. Wir nehmen ein nachmittägliches Bad, dann setze ich ein Brot im Backautomaten an während der Generator läuft.
















3 Kommentare

  1. Nur sehr wenige Touristen haben diesen sehr exotischen Teil von Sardinien besucht.
    Ist auch mal spannend!
    Und ruhiger bestimmt!

  2. Super schöne Bilder! Macht richtig Lust sofort loszufahren. Das Meer sieht wunderbar aus. Fernweh! Bitte weiter so tolle Berichte. Euch noch ganz viele schöne Augenblicke!

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