Dienstag, 11.10.16
Zunächst ist die Welt grau in grau, mittags kommt dann die Sonne raus. Wir erreichen Hyeres segelnd am Spätnachmittag.
Am Amel-Steg sind die beiden äußeren Liegeplätze seeseitig frei. Was nun folgt ist einfach eines der zum Glück seltenen scheiß Anlegemanöver. Ich kann nicht gleichzeitig die Heckleinen festmachen und die Mooring holen, Armin kann nicht gleichzeitig steuern und die Mooring nehmen und der Seitenwind drückt uns fast quer. Am Ende liegen wir zwar fest, aber der neue Heckbumper hat einen ersten Schaden. Statt elastisch nachzugeben ist der weiße Überzug einfach gesplittert! Es ist einfach Müll! Ich könnte heulen! Armin nimmt Schlauchbootfarbe und pinselt die Stelle zu! Schon besser!
Mittwoch, 12.10.16.
Endlich wieder frische Croissant zum Frühstück.
Und – oh Schreck – wieder etwas schmutziges Salzwasser im Geschirrfach! Dabei ist gestern kaum Wasser übergekommen. Die erneute Lecksuche durch Armin und Laurent von Amel führt zu keinen neuen Erkenntnissen. Wir trösten uns damit, dass es wohl Restwasser gewesen ist. Nach Wochen sommerlicher Gluthitze??? Allein mir fehlt der Glaube!
Bei XVoiles holen wir unsere neue Epirb (=Rettungsbake) ab. Batteriewechsel und Wartung der alten wären teurer geworden als eine neue! Jetzt haben wir eben zwei, die alte funktioniert ja noch, nur das Wartungsintervall ist abgelaufen. Das akzeptiert WCC beim Sicherheits-Check nicht.
Mittags kommen Olivier und Didier an Bord um noch einen abschließenden Rigg-Inspektion durchzuführen. Olivier lässt sich in beide Masten hochziehen, checked alles und ist zufrieden.
Die Firma Pochon, zuständig für die Elektronik auf Amel-Booten, und Lieferant unserer neuen elektronischen Windanzeige CV7 auf dem Besan, schickt einen Techniker. Der Windwinkel der CV7 weicht um 40° von dem der B&G-Anzeige ab. Gefühlte 100 Telefonate mit der Herstellerfirma später beträgt die Abweichung noch 5°. Damit können wir leben!
Laurent rät davon ab, für die Leinen des Besan-Travellers neue Klampen ins Achterdeck zu schrauben. Wir sollen die vorhandenen großen nutzen. Man bohrt keine Löcher in eine Amel! Recht hat er!
Das Kanisterproblem lässt sich lösen: bei Mare Nostrum, dem kleinen Yachtladen am Hafen, finden wir stabile rote Treibstoffkanister. Sechs 20-Liter- und zwei 10-Liter-Kanister passen ins Staufach.
Autor: Nicole