Mittwoch, 11. Januar 2017
Wir sind vor SHAMAL! Wir sehen sie ca. 4 SM hinter uns. Nach einer ereignislosen Nacht schläft morgens der Wind ein, leider bleibt die Welle aber bestehen. Bei noch schlappen 7-8 kn Wind läuft ASHIA keine 4 kn mehr. Die Segel schlagen, die Schoten knallen, ASHIA torkelt von einer Seite auf die andere und alles, was sich bewegen kann, bewegt sich mit, nervtötend, schlafraubend und materialmordend. Da muß Mr. Yanmar ran! Für 4 Stunden motoren wir, so wie alle anderen Boote in unserer Nähe, die wir über AIS empfangen können, auch. Dann kommt der Wind wieder und das Amel-System zieht uns weiter voran. SHAMAL hat den Parasailor gesetzt. Aber laut AIS läuft sie nur mit 3,8 kn während wir mit dem Amel-System mit 6-7 kn laufen. Gegen Abend beobachten wir, dass das bunte Segel mit der dicken Lippe wieder eingeholt wird. Bis sie dann aber unter weißen Segeln wieder Fahrt aufnimmt ist sie noch weiter hinter uns zurück gefallen.
Hier mal die Erklärung, warum wir bei all den vielen Booten der World ARC uns ausgerechnet mit SHAMAL messen müssen: die Amel-Besitzer haben ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl. Aber man misst sich auch aneinander. Von der neuen Amel 55 wird behauptet, dass sie um 1 kn schneller sei als ihr Vorgängermodell, die Amel 54, und diese wiederum noch mal 1 kn schneller als die Super Maramu 2000, unsere ASHIA. Ob das stimmt, gilt es herauszufinden.
Da ASHIA mit dem Amel-Systen so problemlos, schnell und ruhig vor dem Wind läuft, beschließen wir, es auch für die kommende Nacht zu belassen. Morgen früh werden wir den letzten Wegepunkt vor Santa Marta erreichen. Danach geht es knapp 10 SM mit halbem Wind zur Ziellinie, da müssen wir dann wechseln auf weiße Segel. So der Plan! Die Wetterdaten sagen zwar zunehmenden Wind vorher, aber erst am Donnerstagnachmittag, bis dahin sind wir im Hafen!