Dienstag, 24.Januar 2017
No-See-Ums, so heißen die kleinen Biester zu Recht! Sie sind so winzig, dass man sie kaum sieht, sie kommen durch jedes Moskitogitter, sie sind fast lautlos, ihre Stiche sind im ersten Moment kaum zu spüren, sie stechen auch unter Kleidung. Schwellung und unbändiger Juckreiz kommen erst nach einer Weile, dann aber heftig. In der zwischen Mangroven windgeschützten Linton Bay Marina überfallen sie uns abends trotz Mückenspray und teilweise geschlossener Kleidung. Nachts können wir kaum schlafen vor Juckreiz, morgens hört Nicole bei 100 auf die Stiche am ganzen Körper weiter zu zählen. Armin geht es kaum besser. Antihistaminikum, Calcium, Cortison, Teebaumöl und Ypsilin, wir versuchen alles gegen den Juckreiz. Nichts hilft wirklich. Um 0900 wird noch schnell in Panama offiziell einklariert, wir tanken Diesel nach und dann nichts wie weg. Der kühlende Fahrtwind und eine gelegentliche Dusche im Cockpit machen den Juckreiz etwas erträglicher. Wir sehen beide aus wie Streuselkuchen, lediglich die Gesichter sind verschont geblieben.
Wir segeln wieder mit Motorunterstützung die 28 SM zur Shelter Bay Marina. Die liegt am Eingang zum Panama-Kanal direkt hinter dem westlichen Wellenbrecher, der sich 2 SM weit in den Atlantik erstreckt. Schon außerhalb des Wellenbrechers liegen Frachter und Tanker vor Anker und warten auf ihre Kanalpassage. Wir melden uns 2 SM vor Erreichen des Wellenbrechers auf UKW-Kanal 12 bei Cristobal Signal Station. Eine freundliche Damenstimme weist uns an, weiter zu fahren und uns 1 SM vor dem break water wieder zu melden, es gibt ausfahrenden Schiffsverkehr in 20 Minuten. Wir geben Gas, und 1 SM vor der Durchfahrt weist man uns an weiter zu fahren zur Shelter Bay. Wir queren die Einfahrt problemlos, der auslaufende Frachter ist noch weit genug entfernt.
Um 14:40 machen wir in der Shelter Bay fest. Es ist windiger hier und wir hoffen, dass uns eine weitere Begegnung mit den No-See-Ums erspart bleibt.
Armin bringt den Ballooner noch zum Segelmacher, morgen soll das Segel repariert werden.
Beim Abendessen im kleinen Restaurant am Hafen treffen wir die Schweden Eva und Peter von ATLA. Sie sind schon ein paar Tage hier, hatten großes Pech mit dem Schiff gleich in der ersten Nacht von Santa Marta nach San Blas. Ihr durchgesteckter Mast (vom Deck durch die Kabine auf dem Kiel aufsitzend) ist knapp oberhalb des Decks auf 2/3 des Umfangs gerissen. Sie sind glücklich, dass sie mit stehendem Mast den Hafen hier erreicht haben. Das weitere Procedere ist noch unklar.