Dienstag, 21. März 2017
ASHIA schaukelt ohne Pause im Schwell, der in die Bucht einläuft. Trotzdem schlafen wir gut, endlich wieder gleichzeitig! Früh um 0600 allerdings weckt uns die Sonne, die Zeit hier passt irgendwie nicht zum Verlauf des Tageslichts, um 1800 ist es nämlich schon wieder dunkel.
Um 0830 holen uns Rita und Marcel mit dem Dingi ab, wir fahren an Land, wo die obligatorische Begrüßung mit Blumenkette und Fruchtcocktail stattfindet. Blöd nur, dass die Orchideen in der Kette mit ihren Staubgefäßen jedes helle Kleidungsstück ruinieren!
Stefano ist anwesend sowie Cibele und Cameron, ein junges Paar, das französisch Polynesien mehrere Jahre besegelt hat und jetzt für WCC als „Yellow Shirt“ arbeitet. Sie geben uns eine kurze Einführung ins Programm, dann erledigen wir mit Laurent, dem Agenten, das Einklarieren. Alles läuft diesmal sehr zügig und professionell ab. Kurz darauf sitzen wir schon im Taxi (2$ pro Person und Fahrt, egal wohin!) und lassen uns über den Berg in den kleinen Ort fahren. Alles macht einen sauberen und gepflegten Eindruck. Bunte kleine Häuser, rundum verputzt und angemalt, stehen in Gärten voller Blumen und ordentlich geschnittenem Rasen. Es gibt 2 kleine Supermärkte mit einem erstaunlich großen Sortiment, sie haben sogar Haribo!
Für nachmittags 1500 ist ein kleines Briefing mit Infos über die Marquesas angesetzt. Um 1430 sollen wir am Dingidock sein, von wo uns ein Bus zu einem Hotel oben in den Bergen fahren wird. Um 1300 fängt es an zu regnen. Als SHAMAL um 1400 mit dem Dingi kommt, schüttet es aus Kübeln. Anstatt zu warten, fahren wir los, ist ja nur Süßwasser. Obwohl wir alle vier Regenjacken tragen sind wir nass bis auf die Haut, als wir am Dock ankommen. Die Jacken sind durch und die Hosen sowieso! Kaum angekommen, stoppt der Regen und die Sonne kommt wieder raus. Nur an den Berggipfeln rundum hängen noch die grauen Wolken.
Das 3-Sterne-Hotel liegt hoch oben am Berg über der Bucht mit traumhaftem Ausblick. Wir sehen AURORA POLARIS und NORTH in die Bucht einlaufen. Auf NORTH ist der Generator vor Tagen ausgefallen und damit auch der Wassermacher. Das Trinkwasser drohte auszugehen. AURORA POLARIS ist die letzten Tage neben ihnen her gesegelt, immer bereit notfalls Trinkwasser zu übergeben.
Cibele und Cameron informieren uns über die verschiedenen Inseln des Archipels, ihre Besonderheiten und Ankerplätze. Im Laufe des Nachmittags und Abends versammelt sich fast die gesamte Flotte, es fehlen nur noch wenige Boote. Es ist schon erstaunlich, dass die Flotte so dicht aufeinander einläuft bei dieser großen Strecke. Es ist schön, wie inzwischen doch alle zusammengewachsen sind. Jeder wird herzlich begrüßt, wir alle freuen uns, dass die Boote und Crews die Überfahrt gut überstanden haben. Die Italiener von OCEAN BIRD, der zweiten Super Maramu 2000, die heute morgen zu den Klängen von La Traviata aus ihrem Bordlautsprecher in die Bucht eingelaufen sind, gratulieren uns zu unserer schnellen Überfahrt.
Zum Abendessen spielt eine 4-Mann-Band mitreißende Südseeklänge.