Freitag, 28. April 2017
Für heute steht eine der besonders ungeliebten Tätigkeiten auf dem Programm: Armin muss mal wieder in den Mast. In 20m Höhe ist das defekte Blitzlicht auszuwechseln und wir wollen das Ankerlicht durch eine Strom sparende LED-Lampe ersetzen. Als dritten Mann, bzw. Frau, zur Bedienung der Sicherungsleine kommt Natalia von der deutschen Segelyacht OUTER RIM an Bord. Gestern hat Nicole ihren dreijährigen Sohn, das jüngste von vier Kindern, medizinisch versorgt, heute hilft sie uns. Zweimal wird Armin mit der elektrischen Genuawinsch hinauf gezogen. Das erste Mal, um die Toplaterne runter zu holen und beim Abstieg gleich das Rigg zu kontrollieren, und dann, nachdem das Ankerlicht ersetzt und die Blitzlampe angelötet ist, noch mal, um die Toplaterne wieder zu montieren. Alle Lichter funktionieren. Wieder ein Sieg! Danach laufen wir zum Supermarkt, Obst, Eier und Brot kaufen.
Nachmittags nutzen wir die Gelegenheit, dass wir längs am Steg liegen, um den 30kg schweren Bügelanker seitlich auf den Steg zu ziehen und die 80m Ankerkette raus zu lassen. Zuerst wird sie in zwei großen Kübeln mit Entroster eingeweicht. Nach einer Stunde ist sie deutlich sauberer, teilweise glänzt sie sogar wieder. Dann legen wir sie in Bahnen auf dem Steg aus und markieren sie alle 5m mit farbigen Kettenklipsen. Dies ist eine zusätzliche Kontrolle zum Kettenzähler, wie viel Kette beim Ankern gesteckt wurde. All diese Arbeiten sind schweißtreibend und wir unterbrechen immer wieder, um in kurzen Pausen unseren Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen. So geht der Tag rum.
Uns gegenüber liegt auch heute wieder ein großes Kreuzfahrtschiff. Wir zählen 100 Außenkabinen pro Etage an BB! Bedenkt man die Innenkabinen und das auf beiden Seiten und über 6 Etagen, so sind das wohl 100x4x6=2400 Kabinen für je zwei Personen! Dazu das ganze Personal, das ist Ichenhausen auf dem Ozean! Der Dreijährige fragte beim Anblick eines dieser Ozeanriesen: „Papa, warum sind da so viele Gefängniszellen auf dem Schiff?“
Abends gehen wir noch mal zu „La Roulotte“. Schon auf dem Hinweg tröpfelt Regen vom Himmel. Wir suchen den Essenswagen diesmal nach der Überdachung aus und finden einen Tisch beim Chinesen direkt unter dem festen Klappdach des Küchenwagens. Kaum sitzen wir, prasselt es auch schon auf`s Dach. Direkt nebenan ist der Crepes-Stand. Da dort alle überdachten Tische belegt sind, serviert uns die nette Bedienung den Nachtisch beim Chinesen! Nach dem dritten Regenschauer machen wir uns auf den Heimweg und haben Glück! Zwar laufen wir durch große Pfützen, was in Sandalen bzw FlipFlops nicht so schlimm ist, aber außer ein paar dicken Tropfen von den Bäumen kommt nichts mehr von oben herab. Eine Kontrolle des Küchenschranks ergibt: trocken!!!
Der Laie stellt sich einen Aufenthalt in der Südsee etwas anders vor: coole Drinks unter Palmen …
Bei euch haben die Götter jedoch schweißtreibende Arbeit davor gesetzt 😕