Samstag, 10. Juni 2017
Wieder mal zwingt uns der Zeitplan der World ARC zu einem Start, den wir ohne sie heute nicht gemacht hätten. Die Wettervorhersage verheißt Schwachwind, umlaufend und oft von vorne. Erst Anfang der Woche sollen sich die Tradewinds wieder aufbauen, die uns komfortabel mit dem Amel-System nach Westen blasen würden. Aber die Lau Group, die westlichste Inselgruppe Fidschis, die wir als erste anlaufen, hat keinen offiziellen Einklarierungshafen. World ARC hat daher die Einklarierungsbeamten von „Health, Quarantine, Customs and Immigration“ nach Lomaloma auf der Insel Vanua Balavu einfliegen lassen. Der Flieger geht nur einmal wöchentlich und Dienstag, der 13. Juni, ist der letzte Tag, um dort einzuklarieren. Danach sind die Beamten wieder weg und man muss die offiziellen Einklarierungshäfen anlaufen und auch die Kosten selbst tragen. Also starten wir zur Motorfahrt.
Um 0730 lösen wir uns von der Boje und fahren bei SHAMAL vorbei. Langsam treiben wir an ihnen entlang, Terje, der auch gerade rüber gekommen ist, legt sich mit dem Dingi als Fender zwischen unsere Rümpfe! SHAMAL wird erst gegen Mittag starten, sie sind noch immer auf der Suche nach ihrem Paket. Da sie ohne Wassermacher aber auf die Flotte, bzw. auf AURORA POLARIS angewiesen sind, es gibt kein sauberes Trinkwasser in Vava`u, müssen sie heute ebenfalls starten. Auch würde ein Verbleiben bedeuten, zu nicht geringen Kosten wieder ein- und dann auszuklarieren.
So heißt es Abschied vom Königreich Tonga und der Vava`u Gruppe zu nehmen. Obwohl wir durch das Ruderproblem einiges nicht mehr anschauen konnten, zählt diese Inselgruppe für uns zu den bisher schönsten. Mit mehr Zeit würden wir gerne noch die beiden anderen Inselgruppen besuchen, so aber heißt es: auf nach Fidschi!
Durch den Ave Pulepulekai Channel fahren wir wieder hinaus auf den Pazifik. Anfangs kommt der Wind mit 7-9 kn von achtern, dreht dann aber nördlich und wir können bei halbem Wind zumindest Genua und Groß setzen und so motorsegelnd mit 7kn vorankommen. Der Wassermacher läuft und füllt unseren Tank langsam aber stetig wieder auf. Der Funkkontakt mit SHAMAL zu den vereinbarten Zeiten kommt nicht zustande, aber wir hören nachmittags, dass AURORA POLARIS, die nach uns gestartet ist, über UKW mit SHAMAL Verbindung hat. Also sind sie inzwischen auch gestartet.
Gegen Abend dreht der Wind weiter, kommt mit 6kn von vorne. Die Segel werden eingerollt und wir motoren durch eine wunderbar helle Vollmondnacht.